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Test - Steel Battalion: Heavy Armor : Geduldsspiel

  • X360
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Allein der Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven ist ein Krampf. Das Spiel bringt recht häufig das Greifen des Sichtfensters mit dem Ziehen eines Hebels durcheinander. Der Einsatz des Ventilators bereitet ebenso immense Kopfschmerzen, weil ihr hierfür zwei Bewegungen nacheinander ausführen müsst. Führt ihr die letztere der beiden nicht korrekt aus, dann macht ihr dadurch fast immer die erste wieder rückgängig.

Ausgerechnet Trial & Error

Diese Probleme allein wären schon frustrierend genug, doch darüber hinaus macht euch ein mitunter unbarmherzig hoher Schwierigkeitsgrad zu schaffen. Bereits in der ersten Mission geht es heiß her: Sobald ihr ein paar Schritte nach vorne wagt, werdet ihr von mehreren Mechs unter Dauerbeschuss genommen. Dabei bedarf es nur weniger gezielter Treffer, um euren Vertikal Tank zu zerstören. In späteren Missionen kann bereits ein einziger Fehler tödlich sein. Und wir müssen euch kaum erklären, welch Wutpotenzial hier aufgrund der genannten Steuerungsmakel auf den latent gestressten Spieler lauert.

In Sachen Spielspaß besitzt Steel Battalion: Heavy Armor demnach zwei Gesichter: Wenn ihr abseits der Frustmomente das Gefühl habt, eure Eingaben werden korrekt erkannt, dann schnellt die Motivation steil nach oben. Natürlich dürft ihr keine schnelle, dumpfe Ballerei im Stile eines Call of Duty erwarten. Allein die Nachladezeit explosiver Geschosse erfordert im dichten Kampfgetümmel ruhige Nerven, ansonsten feuert ihr in der Hektik gleich wieder daneben. Doch wer ein Faible für die Mächtig- wie Behäbigkeit großer Mechs hat und die nötige Geduld besitzt, der wird sich vor Atmosphäre kaum retten können. Dies liegt vorrangig an der gelungenen Präsentation, die speziell im Bereich der Sound-Effekte in Richtung Jahresbestleistung schielt.

Macht die Steuerung hingegen Stress, dann sinkt der Spaßbalken schneller, als ihr “Verflucht und zugenäht!“ sagen könnt. Wer sich auf dieses Spiel einlässt, der muss zwangsläufig mit ungerechten sowie unfairen Situationen rechnen. Die volle Kontrolle ist nicht möglich, dafür ist die Kinect-Hardware schlicht und ergreifend mit all den gegebenen Möglichkeiten überfordert. Aber wer geduldig übt und sich von Misserfolgen nicht kleinkriegen lässt, der kann auf Dauer die Anzahl der fatalen Fehleingaben zumindest reduzieren.

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es in jeder Minikampagne eine Mission gibt, in der ihr Punkte sammelt. Je nach Höhe schaltet ihr zusätzliche Ausrüstungsoptionen für euren Vertikal Tank frei. Des Weiteren dürft ihr diese Missionen auf Wunsch online mit bis zu vier Spielern gemeinsam bestreiten.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Wie bewertet man nur solch ein Spiel? Das Potenzial von Steel Battalion: Heavy Armor ist gigantisch. Die Mischung aus Kinect und Controller klingt extrem vielversprechend, zumal From Software sich durchaus Gedanken über die Verteilung der Steuerungsoptionen auf die beiden Eingabegeräte gemacht hat. Die Atmosphäre wird von der fantastischen Sound-Kulisse hervorragend transportiert, die Grafik ist toll und das Missionsdesign wirkt über weite Strecken interessant, sofern ihr die nötige Geduld für einen schwerfälligen Mech besitzt. Ich würde den Entwicklern sogar die vielen Trial-&-Error-Situationen verzeihen, wenn sie nicht dermaßen brutal mit den Kinect-Problemen kollidierten. Ich gebe zu: Mir hat das Spiel Spaß gemacht, allerdings nur solange es funktionierte. Und wenn nicht, dann eben nicht. Eine Kaufempfehlung fällt deshalb sehr schwer: Heavy Armor schwankt zwischen brillant ambitioniert und katastrophal spielbar.

Überblick

Pro

  • bemerkenswert ambitioniert …
  • starke Atmosphäre
  • macht Spaß, wenn es funktioniert …
  • herausragende Sound-Eeffekte

Contra

  • …und in der Ausführung unglaublich enttäuschend
  • …und frustriert, wenn nicht
  • stark schwankender Schwierigkeitsgrad

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