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Test - SpellForce: The Order of Dawn : SpellForce: The Order of Dawn

  • PC
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Die Avatar-Steuerung
Leider verhält sich auch unser Avatar nicht gerade sehr aktionsfreudig. So lange er nicht von einer Einheit angegriffen wird, macht er erst mal gar nichts, auch wenn um ihn herum alles abgeschlachtet wird. Selbst nach gegebenem Befehl bleibt er wieder phlegmatisch stehen, sobald sein Gegner vernichtet ist oder man ihn zum Beispiel zu einem Heilzauber veranlasst hat. Ein bisschen mehr Eigeninitiative hätte ich mir hier durchaus gewünscht, denn ein ums andere Mal ist mir mein Avatar flöten gegangen, weil er mitten in einer Flucht einfach stehen geblieben ist.

Multiplayerfans - Finger weg
Wer sich 'SpellForce' vor allem dafür kauft, um online gegen menschliche Gegner zu brillieren, sollte vom Titel erst einmal die Finger lassen. Der Multiplayer-Part wirkt wie ein unliebsames Anhängsel, und beim Anblick des GameSpy-Logos auf der Packung fröstelt es jeden Online-Spiele-Fan sowieso.

So ist es nicht verwunderlich, dass ihr online nur sehr eingeschränkt agieren könnt, dass es sehr schwer fällt Spielen beizutreten, die Spielarten mehr als beschränkt und die Mehrspielerfunktionen praktisch nicht vorhanden sind. So könnt ihr euren Mitstreitern keine Ressourcen übergeben, gegenseitiges Helfen beim Aufbau von Gebäuden unter den Rassen ist nicht möglich, und nicht mal eine Team-Chatfunktion ist zu finden.

Fehlende Statistiken, kein Siegesbild und auch ansonsten lieblos wirkende Feature-Umsetzungen tun ihr Übriges, um den negativen Gesamteindruck zu bekräftigen. Allen Multiplayerfans sei geraten, bis zum Release des Add-ons zu warten, welches am Mehrspielermodus kräftig schrauben dürfte.

Was alles fehlt
Alles in allem wird man den Eindruck nicht los, dass 'SpellForce' noch nicht so ganz fertig ist. Neben dem nur rudimentär vorhandenen Multiplayermodus fehlen ein Skirmish-Modus, ein Endlosspiel oder auch nur Spiele auf Einzelspielerkarten gegen die künstliche Intelligenz völlig. Übrigens scheint auch diese KI bei euren Gegnern komplett zu fehlen, es macht den Anschein, feindliche Einheiten würdenrein script-basiert agieren und daher mehr als vorhersehbar. So ist es ohne Probleme möglich, eine größere Armee immer und immer wieder anzulocken und nach und nach abzuschlachten, ohne, dass dies das Programm merken würde.

Auch Kampagnen-Editor und Karten-Editor fehlen vollends. Letzteres soll wenigstens noch nachgeliefert werden. Wie man so etwas vorbildlich macht, zeigt wieder einmal Primus Blizzard mit dessen World-Editor in 'WarCraft III' bis heute unzählige Spielmodi und Kampagnen gestaltet werden und das Spiel zeitlos aktuell halten. Die Ausrede, die Community sei nicht gewieft genug für einen scriptbasierten World-Editor scheint allein dadurch schon widerlegt.

Leider hat es Phenomic nicht mehr geschafft, den Rollenspielpart auch auf die normalen Einheiten zu übertragen. Hier wäre ein echter Quantensprung und die versprochene Genre-Revolution durchaus möglich gewesen. Das Gegenteil ist leider der Fall, denn über eigene und feindliche Einheiten erfährt man nicht mehr als einen grünen Gesundheitsbalken. Angriffswert, Rüstungswert oder Reichweiten sucht ihr vergebens und keinerlei Statistik zeigt die Effizienz der eigenen Bemühungen an. Warum lässt man nicht auch normale Einheiten beziehungsweise den jeweiligen Typ Erfahrungen sammeln, zeigt deren Werte an und lässt damit den Spieler auch strategisch und taktisch wesentlich fantasievoller handeln?

 

Fazit

von Vitus Hoffmann
Alles in Allem ist 'SpellForce' eine tolles Game, mit dem Tüftler und Rollenspielfans, die es nicht so mit taktischen Gefechten haben, ihren Spaß haben werden. Hart gesottene Strategiefans, die schon die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil ihr Arbeiter beim Richtungswechsel seine Ressourcen verliert und deren Avatar dank Phlegmatismus mal wieder ins Graß gebissen hat, sollten noch einen Bogen um das Spiel machen, bis zahlreiche Patches und das Add-on die User-Wünsche berücksichtigt haben. Dies gilt auch für alle Multiplayerfans. Die erwartete Genre-Revolution bleibt aufgrund nicht konsequent weitergedachten beziehungsweise umgesetzten Ideen leider (noch) aus. Volker Wertich und sein Team sind aber auf jeden Fall auf dem richtigen Weg!

Überblick

Pro

  • sensationelle Grafik
  • beinahe perfektes GUI
  • umfangreiche Missionen
  • große Auswahl an Rassen und Einheiten

Contra

  • mangelhafte Einheiten- und Gegner-KI
  • nur partiell vorhandener Multiplayer-Modus
  • fehlende Komfortfunktionen im RTS-Part
  • nicht zu Ende geführte Genrevermischung

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