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Special - Spielen mit Angst : Selachophobie?

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Besonders einschneidend war für mich die schonungslose Haiattacke in Call of Duty: Ghosts, da die Egoperspektive zur Intensität des Schockmoments erheblich beiträgt. Nasse Hände und ein rasender Puls waren die Folge. Dagegen waren die kleineren, aber nicht weniger angriffslustigen Tiere im Tutorial von Tomb Raider: Underworld fast schon harmlos.

Einen Rollenwechsel durfte ich 2006 auf der ersten Xbox erleben. In Jaws Unleashed (auch als Der weiße Hai: Das Spiel bekannt) schlüpfte ich in die Rolle des namensgebenden Raubtiers und war überrascht, wie viel Spaß ich mit dem blutrünstigen Spiel von den Ecco-the-Dolphin-Entwicklern hatte. Sich als riesiges Ungeheuer an einem belebten Strand in einen Fressrausch zu jagen, ließ mich meine Phobie fast vollkommen vergessen. Daraus lässt sich schließen, dass es für mich darauf ankommt, ob ich die Rolle des Jägers oder die des Gejagten übernehme, wenn es darum geht, ob mir der Angstschweiß von der Stirn läuft oder ob ich fast schon entspannt das Spielerlebnis genießen kann.

Schocktherapie

Am meisten zu kämpfen hatte ich mit dem Insel-Shooter Far Cry 3. Um im späteren Spielverlauf nicht in arge Schwierigkeiten zu geraten, muss man sich durch das Jagen von Wildtieren Ausrüstungsgegenstände aus Fellen, Knochen und Zähnen herstellen. Dadurch wird beispielsweise die maximale Anzahl an tragbarer Munition erhöht. Irgendwann verlangte das Spiel von mir, dass ich mehrere Bullenhaie erlege, um an ihre Haut zu kommen. Da ich einen voll ausgerüsteten Charakter haben wollte, führte kein Weg an den Räubern der Meere vorbei. Nach dem Erlegen war es immer ein enormer Nervenkitzel, zum Kadaver zu tauchen und die Ressource zu erbeuten. Diese Erfahrung betrachte ich schon als eine Art Schocktherapie, da ich mir diese Herausforderung selbst stellte. Die Panik im virtuellen Nass nahm von Tier zu Tier ab, verflog aber nie komplett.

An anderer Stelle im Spiel bin ich mit dem Gleitschirm ins Wasser gestürzt, statt wie geplant auf dem Schiff der feindlichen Piraten zu landen. Allein im offenen Meer, umzingelt von Bullenhaien: für mich ein absoluter Albtraum. Dank meines Freundes, der in wenigen Minuten meinen Charakter außer Gefahr brachte, durfte ich trotzdem noch den Rest des Spiels erleben.

Die beschriebenen Szenen sind allesamt Beispiele dafür, dass meine Art von Furcht über den von den Entwicklern beabsichtigten Schockmoment hinausgeht.

Krasse Angstzustände gefallen höchstens Masochisten. Selbst "Hai-Alarm am Müggelsee" ist für Leute mit Selachophobie schlimmer als alle „SAW“-Teile zusammen. Habt ihr Angst vor etwas, das für andere völlig normal ist? Schreibt es in die Kommentare und lasst uns unsere Erfahrungen mit Phobien austauschen!

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