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Special - Games Made in Germany : Der nächste große Boom der Spielebranche?

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    In Deutschland ist die Gaming-Branche längst keine Nische mehr. Inzwischen schafft sie auch hierzulande zahlreiche Arbeitsplätze. Tatsächlich entwickelt sich die Bundesrepublik zusehends zu einem ernstzunehmenden Knotenpunkt im Geschäft.

    Gaming boomt, auch in Deutschland. Über 13.000 Menschen beschäftigt die Branche mittlerweile hierzulande. Zählt man angrenzende Bereiche wie Games-Journalismus oder Forschung hinzu, kommt man sogar auf 30.000 Arbeitsplätze. Viele deutsche Spieleschmieden haben sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, auch international. Noch vor wenigen Jahren war diese Entwicklung kaum abzusehen.

    Denn noch vor wenigen Jahren schien der Markt gesättigt. Wo vorher Euphorie herrschte, stagnierten plötzlich die Umsätze oder brachen ein, vor allem kleinere Unternehmen hatten es schwer, sich über Wasser zu halten. Einige, die mit ehrgeizigen Niederlassungsprojekten in die USA expandieren wollten, mussten abrupt das Handtuch werfen. Und das, obwohl die Nachfrage nach Games durchgängig stieg. Was war passiert?

    Einfach gesagt, hatten sich zu viele Player auf einen Kuchen gestürzt, der so noch gar nicht existierte. Besonders Mobile Games und Browsergames wachsen seit einigen Jahren rasant und haben viele Start-ups zum Einstieg inspiriert. Wie diese Games profitabel werden, war aber lange noch unklar. Bis sich Finanzierungsmodelle entwickelten, die diesen jungen Markt wirklich lukrativ machten, dauerte es seine Zeit, was vielen hoffnungsvollen Start-ups das Genick gebrochen hat.

    In-App-Käufe gehen durch die Decke

    Während man anfangs noch versuchte, Spieletitel ganz klassisch über den Verkaufspreis zu finanzieren, hat die massive Konkurrenz schnell zu einem Überangebot geführt, das drohte, die Qualität der Games zu verwässern. Dadurch sanken die Preise, sodass für Mobile Games heute schon ein Preis über 99 Cent als teuer gilt. In diesem Markt erweist sich das Finanzierungsmodell der In-App-Käufe derzeit als konkurrenzfähiger – und weitaus lukrativer. So können die Spiele kostenlos angespielt werden und erzielen schneller hohe Downloadzahlen, was ihnen Sichtbarkeit in den Shops beschert.

    Finanziert werden sie dann durch Mikrotransaktionen und mit Werbung innerhalb des Spiels. Die neuen Modelle scheinen sich als lukrativ zu erweisen: Allein 2014 konnte die Spielebranche eine Umsatzsteigerung von 128 Prozent verzeichnen, wie eine Studie des Bundesverbands interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) ergab. Der Verband spricht in der Studie von einer „selbstbereinigenden Phase des Marktes“, wie es das in jedem Geschäftsfeld gäbe.

    Die Kinderkrankheiten der Gaming-Industrie sind überstanden

    Seit einigen Jahren ist Deutschland dabei, sich zu einem der wichtigsten Standorte der Gaming Industrie zu entwickeln. Hamburg darf dabei als Vorreiter und ungekrönte Spiele-Hauptstadt gelten. Dort sind Unternehmen wie Goodgames Studios, Bigpoint oder Innogames zuhause, die sich innerhalb weniger Jahre von kleinen Start-ups zu weltweit agierenden Firmen mit Hunderten von Mitarbeitern entwickelt haben. Aber auch in Berlin siedeln sich immer mehr Spieleentwickler an und Bayern und Nordrhein-Westfalen werben mit Anreizen um die hippe, zukunftsweisende Branche.

    Kein Wunder, bei über 12 Millionen Menschen in Deutschland, die regelmäßig zocken, dringt die Relevanz von Games langsam auch bis zu den Letzten vor. Auch wenn der Stellenmarkt für Softwareentwicklung in Deutschland im Vergleich zu den USA noch in den Kinderschuhen steckt – er wächst, und die Games-Industrie ist einer der aktivsten Motoren dieser Entwicklung.

    Für alle, die davon träumen, als Spieleentwickler zu arbeiten, hat der Hype aber auch seine Kehrseite: Die Konkurrenz ist so hoch, dass es als Berufseinsteiger gerade ziemlich schwer ist, Fuß zu fassen. Auf eine Ausschreibung kommen nicht selten hundert Bewerber. Man wird sich in Zukunft auf eine wahre Flut an Spielen Made in Germany freuen dürfen.

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