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Test - Sheep, Dog 'n' Wolf : Sheep, Dog 'n' Wolf

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Sheep, Dog 'n' Wolf
Raketenflug durch den Canyon.

Habt ihr die richtige Lösung herausgefunden, ist die Ausführung allerdings deutlich weniger schwierig, da die Jump'n'Run-Elemente nicht sehr ausgeprägt sind. Daher ist die Motivation, ein bereits gelöstes Level nochmals zu zocken, nicht sonderlich hoch. Hier hat Infogrames auf eine altbewährte Idee zurückgegriffen: In jedem Level ist eine Arbeitsstechuhr versteckt, wie man sie aus dem Intro oder aus den Cartoons kennt. Wird diese betätigt, erhält man einen Bonuspunkt. Allerdings muss etwas mehr Knobel- oder Geschicklichkeitsaufwand betrieben werden, um an den Bonus zu gelangen - ob in finsteren Wassertunnels, versteckten Höhlen oder mittels Schieberätsel, die Stechuhr kann überall sein, ist aber fast immer gut versteckt. Habt ihr genug solcher Punkte gesammelt, könnt ihr diese im Fernsehstudio - das als Oberwelt zwischen den Levels fungiert - gegen allerlei Goodies, wie zum Beispiel Fotos der Entwickler, Designskizzen oder gar Bonuslevels, eintauschen.
Trotzdem ist der Umfang des Spiels mit 15 regulären Levels zwar OK, aber längst nicht beeindruckend. Schade auch, dass man keinen Editor integriert hat - die Online-Community hätte sicher gerne neue fiese Aufgaben und Puzzles für den Coyoten ausgeheckt.

Sheep, Dog 'n' Wolf
Jetzt aber ganz vorsichtig.

Was die technische Seite betrifft, findet sich dort sowohl Licht als Schatten - die arg abstrakte Grafik der Psone-Version wurde glücklicherweise durch eine hübschere Präsentation ersetzt. Infogrames nutzte hierzu die im Konsolenbereich sich stark im kommen befindliche Cel-Shading-Technologie. Hierbei sind alle Figuren von einer dicken schwarzen Linie umrandet und eher sparsam texturiert. So entsteht der Eindruck von dreidimensionalen 2D-Figuren. Dieser Grafikstil unterstreicht zwar die Comic-Atmosphäre, passt meiner Meinung nach aber nicht 100% zu den Looney-Tunes-Cartoons. Dies trifft schon eher auf die farbigen und hübsch texturierten Welten zu, die echten Cartoon-Flair verbreiten. Allerdings fehlt es auch da an einigen Details und visuellen Schmankerln - PC-Besitzer sind heutzutage deutlich besseres gewöhnt. Was auf Psone aufgrund der limitierten Hardware noch verständlich war, führt beim PC zu einer Abwertung - hier wird die Hardware einfach nicht zeitgemäss genutzt.

Sheep, Dog 'n' Wolf
Mit der Flöte hypnotisieren wir Sam.

Das selbe gilt für den mehr schlechten als rechten Komfort bei Installation, Optionen, Konfiguration und Speichersystem, da diese Dinge allzu stark an die Konsolenversion angelehnt sind. Immerhin können wir im grafischen Bereich auch etwas Positives vermelden: Die Animationen aller Figuren - aber natürlich in erster Linie des treudoofen Coyoten - sind absolut sehenswert und stehen der Cartoon-Vorlage in nichts nach. Gleiches gilt für die hervorragende Sprachausgabe mit den Sprechern aus den Trickfilmen, die sich mächtig ins Zeug gelegt haben und mit Wortwitz brillieren. Die Hintergrundmusik im 'Easy-Listening'-Stil passt zwar auch nicht unbedingt zur Cartoon-Welt, stört aber auch nach längerem Anhören nicht und hat stellenweise sogar Ohrwurmqualitäten. Da kommen die laschen spärlichen Soundeffekte leider nicht heran.

Glücklicherweise kommt es bei der Spielspassqualität nicht auf die Technik an, sondern auf den Spielwitz, und der ist bei 'Sheep, Dog 'n' Wolf' absolut gegeben. Die Aufgabenstellung und das Spielprinzip ist erfrischend originell und spassig umgesetzt. Aufgrund des anspruchsvollen, aber fairen Schwierigkeitsgrad haben sowohl jüngere, als auch ältere Zocker viel Freude an Coyote Ralph und seinem Schafklau.

 

Fazit

von David Stöckli
'Sheep, Dog 'n' Wolf' entpuppt sich schnell als einer der besten Cartoon-Umsetzungen im Bereich Computerspiele, die es jemals gab. Anstatt sich auf die Lizenz zu verlassen, entwickelte Infogrames ein originelles Spielprinzip, das Jump'n'Run- und vor allem Puzzle-Elemente geschickt kombiniert. Allerdings hätte die Hardware deutlich besser ausgenutzt werden können und auch das Fehlen eines Editors oder mehr Levels vermisst man sehr. Knobelfans und Anhänger der kultigen Looney-Tunes-Charaktere sollten aber unbedingt zugreifen. Allein schon die witzigen Animationen und die tolle Sprachausgabe sollten nicht verpasst werden.  

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