Test - Sharkoon Skiller SGH1 : Was kann das 20-Euro-Headset?
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Sharkoon setzt weiterhin auf günstige Gaming-Produkte und hat mit dem Skiller SGH1 ein analoges Stereo-Headset auf den Markt gebracht, das bereits für 19,99 Euro (UVP) im Handel zu bekommen ist. Da stellt sich natürlich die Frage, ob man für den Preis halbwegs vernünftige Qualität bekommt oder ob man das gute Stück sofort in die Tonne treten kann. Wir haben uns den preiswerten Kopfhörer mal genauer angeschaut.
Was uns sogleich beim Auspacken beeindruckt, ist der Lieferumfang des Skiller SGH1, mit dem wir gar nicht gerechnet haben. Das Stereo-Headset kommt nämlich in Begleitung einer Stofftasche zur Aufbewahrung, langen Kabeln für die Nutzung an PCs, Notebooks, Konsolen und mobilen Geräten sowie austauschbaren Ohrpolstern. So könnt ihr eure Lauscher in Kunstleder hüllen oder von weichem Velours umschmeicheln lassen. Die Kabel sind sogar textilummantelt. Insgesamt also ein Lieferumfang, den wir uns von so manchem teureren Headset wünschen würden.
Bei der Verarbeitung wird allerdings schnell klar, dass wir uns mit dem SGH1 nicht auf Hochpreisniveau bewegen. Hier ist Kunststoff an allen Ecken und Enden angesagt. Der Vorteil: Das Headset wiegt natürlich wenig, gerade mal 253 Gramm. Der Nachteil: Sonderlich robust wirkt das Headset nicht, vor allem die Zugbänder des flexiblen Kopfbands machen uns einige Sorgen, was die Haltbarkeit angeht. Auch die simple Rastmechanik der austauschbaren Polster ist sicherlich nicht auf häufige Wechsel ausgelegt. Wer sein Headset täglich nutzt, dürfte nach unserer Einschätzung nicht so wahnsinnig lange Freude daran haben, aber für Gelegenheitsspieler ist es durchaus geeignet.
Das Design ist schlicht und relativ unelegant durch die großen Ohrmuscheln. Immerhin gibt es sich schlicht mit einem blauen Zierstreifen an den Ohrmuscheln und Logos an den Seiten. Der Tragekomfort geht insgesamt in Ordnung. Das Headset übt keinen nennenswerten Seitendruck aus, wiegt wenig und die Ohrpolster sind bequem. Allerdings saß es für unseren Geschmack ein wenig zu locker auf den Lauschern.
Das SGH1 ist per 3,5-mm-Klinke direkt an Konsolen-Controllern oder mobilen Geräten nutzbar. Für den Einsatz am PC gibt es ein ordentlich langes Adapterkabel mit zwei 3,5-mm-Klinkensteckern und einem Kabelbedienteil, mit dem ihr die Lautstärke regeln und das abnehmbare Mikrofon an- und ausschalten könnt. Das omnidirektionale Mikrofon wird einfach eingesteckt und kann dank Drahtgeflechtarm recht gut und solide positioniert werden.
In den Ohrmuscheln arbeiten 40-mm-Treiber mit 32 Ohm Impedanz und einem Frequenzgang von 20 bis 20.000 Hz. Sie liefern einen durchaus akzeptablen Klang, den wir bei einem 20-Euro-Headset deutlich schlechter erwartet hätten. Der Sound ist voll und kräftig, schwächelt allerdings deutlich in den höheren Frequenzen und wirkt dadurch ein wenig dumpf. Auch die Lautstärkeleistung ist nicht sonderlich hoch. Wie schon gesagt, Wunder darf man in dieser Preisklasse nicht erwarten, aber wir hatten schon deutlich teurere Headsets, die auch nicht besser klangen. Für gelegentlichen Voice-Chat könnt ihr das SGH1 ebenso nutzen. Das Mikrofon reißt natürlich keine Bäume aus, erfüllt aber seinen Zweck ziemlich solide.
Abgesehen vom Preis wird das Headset vor allem dann interessant, wenn es in Verbindung mit dem Sharkoon X-Rest 7.1 (siehe unser Test) eingesetzt wird, einem Headset-Halter mit integrierter USB-Soundkarte und virtuellem 7.1-Sound. Da der X-Rest ebenfalls für knapp 20 Euro zu haben ist, könnt ihr euch mit der Kombination eine enorm günstige Surround-Variante für unter 40 Euro zusammenbauen. Diese Kombination kann zwar klanglich nicht mit dedizierten Surround-Headsets mithalten, hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses bekommt ihr aber erfreulich viel für euer Geld.
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