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Test - Resistance 3 : Survival ohne Horror

  • PS3
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Masse statt Klasse?

Klingt nach ziemlich unfairen Vorteilen für Joe gegenüber seinen Gegnern? Nicht ganz. Zum einen ist die Munition beschränkt, sodass ihr für gröbere Feinde meist verschiedene Knarren einsetzen müsst. Zum anderen bedienen sich die Entwickler eines ziemlich lahmen Tricks: Ist der Held zu stark, wirf ihm einfach 20 weitere Gegner vor die Flinte. Die Chimera sind zwar – vielleicht absichtlich – nicht besonders intelligent und bleiben auch mal einfach in der Schusslinie stehen. Dafür schießen sie wie die Weltmeister und nehmen Joe ins Visier, sobald er seinen Kopf aus einer Deckung hervorstreckt. Das Spiel kennt übrigens kein aktives Deckungssystem, sodass ihr euch selbst kriechend hinter Strohballen oder Hausecken verstecken müsst.

Trotz kleiner Schwächen vermögen die Kämpfe zu überzeugen, was an den verschiedenen Szenarien liegt. So spielt der Held bereits zu Beginn mit einem riesigen Spinnenmonster um einen Schnellimbiss herum Katz und Maus. Weitere Höhepunkte sind die Gefechte gegen ein bulliges Ungetüm während eines hereinbrechenden Orkans. Oder Scharfschützenduelle bei einer nächtlichen Wanderung durch den Wald. Aber auch ein fahrender Zug, ein Schiff, eine Mine oder eine Plaza im zerstörten St. Louis stellen das geeignete Ambiente für einige denkwürdige Auseinandersetzungen gegen verschiedene Chimera-Arten und andere Feinde.

Schwacher Abgang

Nicht nur die Wahl der Schauplätze überzeugt, auch deren Gestaltung gefällt trotz lauer Grafik. Die meisten Orte bieten relativ viel Platz und in den meisten Fällen lassen sich vorhandene Häuser betreten und die Gegner von dort aus unter Beschuss nehmen. Hier bietet das Spiel oft verschiedene taktische Optionen und Wege, wie ihr gegen die Chimera-Armee vorgehen wollt. Zudem lohnt sich das Absuchen der Umgebung, da ihr neben Gesundheitspaketen und Munition auch immer wieder mal ein Tonband oder Briefe findet, die euch weitere Hintergrundinformationen zur Geschichte liefern.

Apropos Geschichte: Zu Beginn setzt Capellis persönliche Reise nach New York durchaus dramaturgische Glanzlichter. So gefällt der Haven-Teil auch erzählerisch und gaukelt zumindest vor, dass das Spiel in einer zusammenhängenden Welt spielt. Gegen Schluss fallen die einzelnen Teile der Geschichte immer fragmentartiger aus. So wirkt die Handlung im zweitletzte Ort im Vergleich zur bisherigen Entwicklung nur lächerlich und danach steht man auf einmal relativ unvermittelt in New York. Hier kommt es einem tatsächlich so vor, als ob gewisse Teile der Geschichte fehlten und eventuell die ursprünglichen Entwicklerambitionen dem Termindruck zum Opfer fielen. Die Einzelspielerkampagne hat mit sieben bis acht Stunden Spielzeit einen soliden Umfang und ist gefühlsmäßig um einiges länger als jene von Killzone 3 oder Homefront.

Der Multiplayer-Part war zum Testzeitpunkt leider noch nicht verfügbar. Ob das Spiel im Koop-Modus und in den kompetitiven Mehrspielergefechten etwas taugt, darüber werden wir bei Gelegenheit berichten.

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