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Test - Project Gotham Racing 2 : Project Gotham Racing 2

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Ähnlich wie im Vorgänger geht es in den Disziplinen oft nicht nur darum, einfach als erster ins Ziel zu fahren. Neben klassischen Rennen gegen bis zu sieben Kontrahenten und dem direkten Duell gegen einen Gegner müsst ihr je nach Disziplin eine festgelegte Rundenzeit unterbieten, eine Anzahl an Gegner überholt haben, bevor das Zeitlimit abläuft, an einem bestimmten Punkt auf der Strecke eine Höchstgeschwindigkeit erreichen oder im Slalom einen fies aufgestellten Hindernissparcour meistern. Besonders in letzterem spielen Kudos eine entscheidende Rolle. Für jeden sauber gefahrenen Streckenabschnitt, für jedes geglückte Überholmanöver, fürs Fahren im Windschatten, dem Erreichen eines Zielpunktes, für geglückte Drift-Manöver und so weiter gibt es Kudos-Punkte gutgeschrieben. Schafft ihr rasch hintereinander mehrere Kudos zu gewinnen, summieren diese sich entsprechend mit Bonuszulagen - knallt ihr gegen die Bande oder einen Kontrahenten, bekommt ihr entsprechend weniger Punkte. Die Kudos sind essenziell, was die Online-Platzierung angeht. Ihr gewinnt außerdem immer wieder spezielle Kudos-Coins, mit denen ihr die vielen anfangs nicht verfügbaren Wagen freischaltet. Übrigens auch in den anderen Modi müssen Strecken und Wagen nach und nach erst freigespielt werden.

Fahrverhalten und Technik für Rennspiel-Genießer
Auch wenn das Racingfeeling bereits im Erstling überzeugen konnte, feilte Bizarre Creations nochmals deutlich daran. Das Resultat ist, dass sich die Wagen nun noch einen Tick realistischer und differenzierter fahren lassen. Besonders bei leichten Kollisionen und beim Driften kommt es schnell vor, dass der Wagen ins Schlingern gerät und kaum noch aufzufangen ist. Wer dagegen äußerst gefühlvoll mit Gasgeben und Bremsen umgeht, kommt perfekt durch die Kurven – etwas Übung vorausgesetzt. Trotz des anspruchsvolleren Gameplays dürften aber nicht nur Simulationsfans auf ihre Kosten kommen und zufrieden sein, zumal in der großen Auswahl an unterschiedlichen Wagentypen für jeden das richtige dabei sein dürfte. Ihr dürft übrigens wählen, ob ihr in einer von zwei Außenperspektiven oder zwei Ego-Sichten wählen - eine echte Cockpitperspektive gibt’s dagegen nicht.

Klar, dass der Titel neben dem Gameplay auch in puncto Technik der hohen Qualität nicht nachstehen will. Somit überrascht es nicht, dass der Titel grafisch sehr gelungen ist. Die vielen lizensierten Karossen sehen fabelhaft aus und bieten mit realistisch animiertem Fahrer, flüssigen Umgebungsspiegelungen und einem schmucken Schadensmodell (das sich spielerisch allerdings nicht auswirkt) genug fürs Auge. Doch auch die Städte-Kurse können überzeugen. Jedes Szenario bietet seinen ganz eigenen Flair, beeindruckende Bauten und vor allem liebevoll umgesetzte architektonische Details wie Statuen, Hinterhöhe, Kathedralen, Brückenverzierungen, Parkanlagen, Alleen, spiegelnde Schaufenster von Shops, Straßencafes und vieles mehr.

Leider beschränkt sich diese Detailliebe auf Gebäude & Co - auf Zuschauer am Pistenrand, normaler Straßenverkehr und andere 'lebhafte’ Objekte müsst ihr verzichten. Sieht man mal von seltenen Animationen wie beispielsweise wehende Flaggen, wegfliegende Vögelschwärme, einer Straßenbahn in der Entfernung oder einer Achterbahn wirken die Metropolen absolut clean und leblos, was dem ganzen eine fast schon unheimliche Atmosphäre verleiht. Dafür stimmt sonst alles. insbesondere das hellfahle Licht inklusive Reflexionen und die unterschiedlichen Tages- und Wetterverhältnisse sorgen im Spielgeschehen und in den Replays für realistische, fotorealistisch anmutende Optik. Die Framerate wurde von 60 auf 30 gesenkt, dafür bleibt diese stets konstant und vermittelt ein hervorragendes Geschwindigkeitsgefühl.

Wenig zu bemängeln gibt es auch beim Sound. Die Umgebung bleibt zwar wie auch bei der Optik leblos, dafür dröhnen die Karossen sehr realistisch und unterschiedlich. Leute mit einer Surround-Anlage profitieren außerdem über jederzeit akustisch ortbare heranrasende Kontrahenten. Das beliebte Radio-Feature des Vorgängers wurde beibehalten: In jeder Metropole stehen euch drei unterschiedliche Radiosender zur Verfügung, deren Moderatoren in der jeweiligen Landessprache zwischen den Songs ein paar Worte sprechen. Eine riesige Auswahl an Tracks von diversen Szenebands und unterschiedlichen Stilrichtungen wurden ins Spiel integriert, wobei man auf einige lokale Bands zurückgegriffen hat. Fahrt ihr beispielsweise in Moskau, hört ihr unter anderem in Russisch gehaltene Rocksongs. Wem dies nicht zusagt, der kann aber natürlich seinen eigenen, auf der Xbox-Festplatte gespeicherten Soundtrack verwenden.

 

Fazit

von David Stöckli
Bizarre Creations hat es tatsächlich geschafft, den eh schon tollen Vorgänger in fast allen Bereichen zu toppen. Die größere Anzahl an Städten sorgt für mehr Abwechslung, die Auswahl an unterschiedlichsten lizensierten Karossen ist mustergültig, das Fahrverhalten ist anspruchsvoller und die Kudos-Meisterschaft sorgt für wochenlange Beschäftigung. Highlight des Spiels sind aber natürlich die Online-Rennen sowie die hervorragende und motivierende Einbindung von Xbox Live in die Singleplayer-Modi. Die Grafik glänzt durch beeindruckende Lichteffekte, herrliche Bauten und ein überaus realistisches, fast schon fotorealistisches Ambiente. Nur schade, dass die Städte wie ausgestorben wirken. Trotzdem: Wer etwas mit Rennspielen anfangen kann, kommt an ’PGR2’ nicht vorbei.

Überblick

Pro

  • massig Strecken und lizensierte Wagen
  • anspruchsvolles Handling
  • abwechslungsreiche Aufgaben
  • umfangreicher Online-Support
  • ausgewogener Schwierigkeitsgrad

Contra

  • leblos wirkende Umgebung
  • keine Cockpit-Perspektive

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