Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - PocketBook SURFpad 4 M : Retina-Imitat im Praxistest

  • Mob
Von  |  |  | Kommentieren

Das ändert sich erst durch den wenig überzeugenden Versuch des Tablets, sich als Multitasking-Talent zu beweisen, denn Apps lassen sich verkleinern und in auf dem Homescreen platzierten Fenstern parallel ansteuern. Spätestens wenn sich die dritte Anwendung um einen Platz an der Sonne streitet und eine von ihnen etwas mehr Leistung verlangt als den, Muttis Geburtstag im Kalender anzuzeigen, hat das Tablet mit Verzögerungen ersten Grades zu kämpfen. Abgeschmiert ist das SURFpad deswegen allerdings auch mit deutlich mehr Fenstern nicht.

Spielen? Jein, danke!

Apropos Verzögerungen: Was uns natürlich am meisten interessiert hat, ist, wie sich das Gadget im Umgang mit digitalen Spielwaren aus dem Play Store schlägt. Dass aktuelle Tablets keine Probleme mehr mit Spielereien wie Doodle Jump oder Angry Birds haben sollten, dürfte nicht der Erwähnung nötig sein. Logischerweise macht auch das SURFpad 4 M hier keine Ausnahme. Daher gleich zum Wesentlichen: Aufwendigere Games wie Dead Trigger 2 flimmern selbst in hektischeren Momenten ohne nennenswerte Verzögerungen über den Bildschirm. Obwohl das Zombiegelage den empfohlenen Detailgrad und damit die Menge der eitrigen Fäulnisbläschen auf untoter Haut nach Geräteanalyse auf die niedrigste Stufe reduziert, hatten wir auch mit den maximalen Werten keinerlei Probleme. Dank des empfindlichen Bildschirms könnt ihr die Rohrzange ohne tödliche Ausrutscher schwingen.

Etwas anders sah es bei Marvel Sturm der Superhelden aus. Zwar läuft der Comic-Prügler in weiten Teilen flüssig, doch das Tablet konnte den einen oder anderen Ruckler während Matches und in den Menüs nicht verbergen. Ins wenig glorreiche Performance-Tal fiel das SURFpad, als es sich während einer wilden Klopperei gar vollends aufhängte und nur noch ein Neustart half.

Wer das Gerät mit reichlich Spielen befüllt, wird schnell an die Grenzen des verbliebenen internen Flash-Speichers von etwa 10 GB stoßen. Ein Leck, das sich aber leicht mit einer MicroSD-Karte bis derzeit maximal 128 GB stopfen lässt. Doch all der bisherige Lobgesang soll nicht den Eindruck von Perfektion vermitteln, denn es gibt trotz allem Kritikpunkte, die den Spielspaß mindern können. Einerseits wird das Tablet bei rechenintensiven Spielen schnell spürbar heiß. Zum anderen sollte man von den nicht optimalen Lautsprechern keine atmosphärische Musikuntermalung erwarten. Aber auch hier gibt es Abhilfe in Form von Kopfhörern.

Was bleibt, ist die Akkulaufzeit, die sich auf PocketBooks Nennleistung von 4.000 mAh stützt. Nicht gerade eine umwerfende Kapazität, doch irgendwo müssen sich das schlanke Design und das vergleichsweise geringe Gewicht schließlich bemerkbar machen. Im herkömmlichen Gebrauch mit E-Mail-Check, YouTube, Surfen und so weiter kommt ihr mit einer Akkuladung gut über den Tag. Sollte sich eine SIM-Karte im Tablet befinden, könnt ihr der Ladeanzeige schon deutlich schneller beim Schrumpfen zusehen. Richtig schnell ist Schicht im Schacht, wenn ihr mit dem SURFpad 4 M spielen wollt. Sollte sich nicht innerhalb dieser Zeit schon der Geruch anbrennender Haut im Raum verteilen, da das Tablet den Motor wie erwähnt entsprechend heiß laufen lässt, kommt ihr kaum über zwei bis drei Stunden.

Fazit

Mathias Windhager - Portraitvon Mathias Windhager
Qualitätstablet mit durchwachsener Spieleleistung

Das PocketBook SURFpad 4 M ist zweifelsohne ein vernünftiges Tablet. Zum Preis von rund 220 Euro wird man vermutlich nur wenige direkte Konkurrenten finden, die ein ähnlich hochauflösendes Display mit wertigem Gehäuse bieten wie dieses. Denn wer einfach ein Tablet für E-Mails, zum Daddeln kleinerer Mobile-Titel und zum Surfen sucht, bekommt für sein Geld viel geboten. Doch als echte Alternative zum Gaming-Tablet Nvidia Shield kann man das SURFpad nicht bezeichnen. Zwar liegt die Mattscheibe dank Softtouch-Oberflächen auch bei längerer Benutzung gut in der Hand, doch für Spiele, die etwas Power verlangen, hat das Gadget zu wenig Muckis. Wer also vom SURFpad 4 M primär eine tolle Spieleleistung erwartet und verlangt, kann von der Wertung in Gedanken 0,5 Punkte abziehen. Das Konzept des Gerätes ist jedoch gar nicht darauf ausgelegt, als einigermaßen brauchbarer Konsolenersatz zu fungieren. Scheuen muss man den Download von rechenintensiven Games nicht unbedingt, wie unser Test gezeigt hat, wofür nicht zuletzt der perfekt auf Berührungen reagierende Bildschirm mitverantwortlich ist. Wer mit dem Risiko leben kann, nicht jedes Spiel vollkommen verzögerungsfrei spielen zu können, bekommt ein ansehnliches Alltagstablet, das sich zumindest Mühe gibt, Zockern zu gefallen.

Überblick

Pro

  • hochauflösendes Display
  • helles Bild mit hoher Blickwinkelstabilität
  • schlankes und wertiges Gehäuse
  • sehr empfindlicher Screen
  • griffige Softtouch-Flächen
  • MicroSD-Slot
  • 3G-Konnektivität
  • weitgehend unangetastetes Android
  • preiswert

Contra

  • magere Akkulaufzeit beim Spielen
  • wenig interner Speicher
  • durchwachsene Spiele-Performance
  • starke Wärmeentwicklung

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel