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Test - Neuro Hunter : Neuro Hunter

  • PC
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'Neuro Hunter' ist eine Mischung aus 'System Shock 2', 'Deus Ex' und 'Gothic' – das behauptet zumindest Entwickler MediaArt. Klingt wie ein Fest für Rollenspieler, oder? Wir haben das eigenwillige Spiel getestet und sorgen für Aufklärung.

Ein ganz normaler Auftrag

Der Datenexperte Hunter hatte bei der Sache von Anfang an kein gutes Gefühl. Der Auftrag, den er von der Johnston Biotek Corporation erhalten hatte, war so zwielichtig wie die dunklen Hackergestalten, die er tagtäglich auf den Datenhighways des Internets zur Strecke brachte. Dabei hatte sich doch alles zunächst recht einfach angehört: Der Computerspezialist sollte das Netzwerk eines Bergwerkkomplexes auf Vordermann bringen. Das war es zumindest, was ihm von seinen Auftraggebern gesagt wurde. Als Hunter nicht die erhofften Ergebnisse liefert, findet er sich nach einem Attentat auf sein Leben in einer unterirdischen Höhlenwelt wieder, in der der wahnsinnige Computerfreak 'Hacker' die Macht an sich gerissen hat. Von euren Auftraggebern und der Außenwelt abgeschnitten, nehmt ihr euer Schicksal in die eigene Hand und versucht, dem Schrecken zu entkommen.

Entwickler MediaArt beschreibt das Spielprinzip als einen schmackhaften Cocktail aus 'System Shock 2', 'Deus Ex' und 'Gothic' – versüßt mit einem guten Schuss MacGyver-Feeling und garniert mit einer 'Matrix'-Kirsche. Klingt gut, trifft es aber absolut nicht. Vielmehr entpuppt sich 'Neuro Hunter' als lieblos hingeklatschtes Action-Rollenspiel, das so viel Tiefgang besitzt wie eine durchschnittliche Herbstpfütze. In den kargen Stollen der tristen Unterwelt arbeitet ihr in der Rolle des Datenexperten Quest für Quest ab und schwatzt den wenigen Bewohnern Hinweise zum Weg an die Oberfläche ab. Als Gegenleistung greift ihr ihnen bei alltäglichen Problemen unter die Arme, indem ihr für sie Besorgungen erledigt oder einigen Monstern den Garaus macht. Das ganze Spiel beruht dabei auf dem 'Ich helfe dir, wenn du mir folgenden Gefallen tust'-Prinzip. Richtig komplexe Aufgaben stellt euch 'Neuro Hunter' hingegen nie. Kein Wunder, schließlich nimmt sich das Programm nicht die Zeit, die Geschichte von Hunter und den Bewohnern der Unterwelt genauer herauszuarbeiten.

Stolpersteine erschweren den Weg zu Oberfläche

Für gelöste Aufgaben belohnt euch das Spiel genretypisch mit Erfahrungspunkten, die ihr für Ausbau und Verbesserung der charakterspezifischen Fähigkeiten verwendet. Auch ansonsten hat man alles schon irgendwo einmal (besser) gesehen: 'Deus Ex'-Protagonist J.C. Denton war schon mit Implantaten getunt, als Hunter noch in den Kinderschuhen steckte, und die Möglichkeit, sich eigene Waffen zu basteln, ist spätestens seit 'MDK 2' nicht mehr neu. Überhaupt gibt sich 'Neuro Hunter' reichlich altbacken. Die Grafik wirkt steril, die Animationen reichlich aufgesetzt und das Kampfsystem ist ein Graus. Die Eingaben werden zu langsam verarbeitet und ein genaues Anvisieren der strohdummen Gegner ist kaum möglich. Die fehlerhafte Kollisionsabfrage, die indiskutable Mini-Map und der stellenweise unfaire Schwierigkeitsgrad sind weitere Spielspaß-Stolpersteine auf eurem Weg zur Oberfläche.

Fazit

von Michael Beer
'Neuro Hunter' wirkt uninspiriert, alt und schlicht und ergreifend richtig langweilig. Selbst Genrefans werden an dem Spiel nur wenig Freude haben

Überblick

Pro

  • grundsätzlich brauchbare Story

Contra

  • wenig Tiefgang
  • monotone Queststruktur
  • unpräzise Steuerung
  • fehlerhafte Kollisionsabfrage
  • furchtbare Mini-Map
  • anfangs zu hoher Schwierigkeitsgrad
  • keine Atmosphäre
  • Gegner-KI

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