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Preview - Need for Speed: The Run : Jetzt auch ohne Auto

  • PS3
  • X360
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Zweieinhalb Jahre Entwicklungszeit. Frostbite-2-Engine. 325 km Strecke. Black Box hat einiges in den neuen Need-for-Speed-Teil investiert. Allerdings blieben nach dem ersten Anspielen Zweifel. Funktioniert das neue Spielelement der Verfolgungsjagden ohne Autos?

Jude hat ein Problem. Er muss möglichst schnell von San Francisco nach New York. Wieso er im Eiltempo in den Big Apple muss, lassen die Entwickler offen. Auch die Frage, warum der Protagonist von Gesetzeshütern verfolgt wird, bleibt ungeklärt. Auf jeden Fall wurden das Konterfei der Hauptfigur und seine Bewegungen in einem aufwendigen Verfahren eingescannt, um den Charakter und seine Emotionen möglichst authentisch wiederzugeben. Nicht gerade Standard für ein Rennspiel.

GTA? Nein!

Allerdings gibt es auch einen guten Grund, warum Bewegungen und Mimik von Jude gut aussehen müssen. Schließlich ist der nicht nur in der Karre, sondern auch zu Fuß unterwegs. Da bei diesem Gedanken jedem Zuschauer der Präsentation sofort die drei berühmten Buchstaben GTA in dem Sinn kamen, stellten die Entwickler schnell klar, dass es sich bei Need for Speed: The Run nicht um ein Open-World-Spiel handelt. Um die Dynamik des Spiels aufrechtzuerhalten, sind die Fluchtsequenzen zu Fuß in Form von Minispielen inszeniert.

Entscheidend ist aber auf dem Platz beziehungsweise Asphalt, deshalb beginnen wir dort. Black Box legt den Schwerpunkt bei der Handhabung der Autos auf Realismus. Die Entwickler sehen The Run irgendwo zwischen der Rennsimulation Need for Speed: Shift und der Arcade-Raserei Need for Speed: Hot Pursuit. Vom letzten Teil wurde die Autolog-Funktion übernommen, die euch ständig darüber informiert, wo sich eure Kumpel aus der Freundesliste gerade befinden. Insgesamt warten 150 Rennen zwischen dem Start in San Francisco bis zum Ziel in New York auf euch.

Hetzjagd in Chicago

Als Beispiel für ein solches Rennen demonstrierten die Entwickler eine Verfolgungsjagd durch Chicago. Während der Wagen des Hauptcharakters durch die nächtlichen Straßen der Windy City donnert, steigt Dampf aus den Gullys. Berührt der Wagen bei den waghalsigen Manövern den Asphalt, fliegen Funken. Unter der Straße donnert die U-Bahn der Stadt über die Schienen. Hinter der nächsten Kurve wartet eine Straßensperre der Polizei, im dichten Verkehr kann Jude nicht mehr ausweichen. Es kommt zum Crash. Statt wieder zurück auf die Straße gesetzt zu werden, um mit Vollgas weiter davonzubrettern, steuert der Spieler nun den Protagonisten, der aus dem Wrack geklettert ist und die Flucht per pedes fortsetzt.

Need for Speed: The Run - E3 2011 Extended Gameplay Demo Trailer
Ihr könnt nicht genug von Need for Speed: The Run aus LA bekommen? Wir haben hier noch eine erweiterte, sieben Minuten lange Präsentation des Spiels für euch.

Nach einer kurzen Klettereinlage hastet Jude auf den Dächern von Chicago weiter davon. Hindernissen weicht ihr nun aus, indem ihr in bester Quick-Time-Manier zum richtigen Zeitpunkt die Dreieck- oder X-Taste drückt. Auch das Springen zu einem anderen Hausdach funktioniert nach diesem Schema. Als er über die Feuerleiter wieder auf die Straße gelangt, wird der Flüchtige von einer Polizeistreife gestellt. Es kommt zu einer Prügelei, bei der ebenfalls im richtigen Moment bestimmte Tasten gedrückt werden müssen.

Gefahr von oben

Jude gelingt es, die beiden Cops zu überwältigen. Er stürzt zum Polizeiwagen und setzt seine Flucht fort. Ab jetzt läuft ein Timer, der euch fünf Minuten Zeit gibt, um aus der Stadt zu verschwinden. Gar nicht so einfach, denn inzwischen macht ein Helikopter der Polizei Jagd auf den Fluchtwagen. Sobald euch die Suchscheinwerfer entdeckt haben, hagelt es Geschosse aus dem Bordgeschütz. Durch wildes Zickzackfahren weicht Jude dem Scheinwerfer aus. Um ihn herum werden Autos in die Luft gejagt und Brücken in Einzelteile zerschossen. Auch der entführte Polizeiwagen ist erheblich mitgenommen, kann aber trotzdem weiterfahren. Als dann ein Tanklaster von einer Salve aus dem MG des Helikopters getroffen wird, gibt es eine gewaltige Explosion, die auch den Wagen von Jude erfasst.

Nach kurzem Blackout erwacht der Flüchtling im Auto, das durch die Wucht der Detonation in die Luft geschleudert wurde und nun auf dem Dach liegt. Dummerweise liegt das umgekippte Polizeiauto genau auf den Schienen der U-Bahn. Nachdem wir wieder in Form eines Minispiels mit dem rechten Analog-Stick den Sicherheitsgurt gelöst haben, überlegen wir, wie wir aus dem Wagen kommen. Der Versuch, per Analog-Stick und X-Knopf die Scheibe der Fahrertür einzuschlagen, scheitert kläglich. Dabei ist jetzt Tempo angesagt, denn von hinten rast der nächste Zug heran. Uns gelingt es schließlich, die Scheibe der Beifahrertür mit ein paar Tritten zu zerschmettern. Kurz bevor der Zug den Wagen erfasst, können wir aus dem Fenster klettern. Rennen geschafft.

Fazit

von Jens Quentin
Keine Frage: Die Sequenz, die uns Black Box auf der E3 präsentiert hat, war voller Dramatik und Dynamik. Zwischenzeitlich fragten wir uns selbst, ob wir uns hier noch ein Rennspiel anschauen oder eine choreographierte Verfolgungsjagd in einem Actionstreifen. Nachdem wir das Rennen aber selbst anspielen konnten, bleiben Zweifel, ob das Konzept von Black Box wirklich aufgeht. So steuerte sich der Wagen während der Flucht doch noch sehr schwammig und träge, was gerade bei den Ausweichmanövern des Suchscheinwerfers auffiel. Auch die Momente außerhalb des Fahrzeugs konnten uns nicht richtig überzeugen: Wenn ihr in dem Abschnitt mit dem nahenden Zug nicht sofort das Fenster einschlagt, passiert gar nichts. Das Spiel wartet so lange, bis ihr die richtigen Knöpfe drückt, und spult dann die nächste Sequenz ab. Need for Speed: The Run könnte frischen Wind in die Serie bringen, allerdings hat Black Box bis zur Veröffentlichung am 15. November noch richtig viel zu tun.

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