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Test - Need for Speed: Carbon : Der Raser kommt nicht auf Touren.

  • Wii
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Autosculpt!

Anstatt wirklich am Auto herumschrauben zu können, steigen erneut drei einfache Balken an und zeigen die Geschwindigkeit, die Beschleunigung und das Handling. Die Auswirkung der Tuningteile auf die drei Werte lässt sich zudem beeinflussen, indem man die Zusammenstellung einzelner Upgrades verändert. Hier kann man beim Kauf auf mehr Drehzahl oder Leistung setzen oder mal Reifen kaufen, die weniger Grip bieten und damit fürs Driften geeignet sind. An ein komplexes Techniktuning wie bei ’Import Tuner Challenge’ oder etwa ’Forza Motorsport’ kommt der Titel nicht ran. Dazu fehlen einfach die Möglichkeiten, selbst noch am Wagen herumzuschrauben und etwa die Fahrwerkseinstellung, das Differential und beispielsweise die Getriebeübersetzung zu beeinflussen. Was das angeht, bietet die breite Konkurrenz längst entsprechende, sehr vorbildliche Setup-Funktionen, die an den EA-Entwicklerteams nach wie vor vorbeigehen.

Stattdessen setzt man wieder auf extreme Monster-Bodykits, bunte Vinyls und gigantische Spoiler, die als Frittentheke herhalten könnten. Neu ist hingegen das Autosculpt-Feature. Einen Karosseriebauer in der Crew vorausgesetzt, könnt ihr nämlich eure eigenen Bodykits formen. Stopp! Allzu viel Freiheit bietet das Feature leider nicht. Pro Fahrzeug stehen je ein gutes halbes Dutzend Heck- und Frontschürzen plus zahlreicher Spoiler, Schweller, Hauben und Felgen zur Verfügung, die sich mittels Schiebereglern im Aussehen ändern lassen. Damit verbreitert ihr etwa Heckflügel, vergrößert Lüftungsschlitze in Schürzen und Hauben, sorgt für breitere Reifen oder setzt mal ein großes Felgenbett um, in dem sogar ein Obdachloser übernachten könnte. Ansonsten lassen sich erneut zahlreiche Vinyls platzieren, wobei man diese endlich übereinander kleben, positionieren und selbst skalieren kann.

Ansonsten hinterlässt der Tuningpart denselben Eindruck wie schon bei den Vorgängern. Viele neue Ideen sind nicht ins Spiel eingeflossen. Stattdessen ging man dazu über, kleine Änderungen und Features einzuführen, die man genauso sicherlich auch beim nächsten Teil übernehmen wird.

Blasser Flipflop-Lack

Was die grafische Umsetzung des Titels angeht, wird rein Hardware-bedingt nur Mittelmaß geboten. Zwar schwächelt auch die Xbox-360-Version im Vergleich zu anderen NextGen-Titeln deutlich, aber gerade die Wii-Variante kommt kaum über CurrentGen-Niveau hinaus. Für Wii-Launchverhältnisse ist das ganze Geschehen dennoch recht ansprechend in Szene gesetzt und sieht zumindest deutlich besser aus als bei anderen derzeit für die Wii erhältlichen Racern.

Auf akustischer Seite röhren einmal mehr starke V8-Motoren und aufgeblasene Reiskocher zischen mit ihren großen Turbos um die Wette. Negativ fallen nur der Recycling-Wahn und damit auch der anscheinend vom Vorgänger komplett übernommene Polizeifunk auf. Ansonsten rundet ein wie immer lizenzstarker Soundtrack die Klangkulisse ab und bietet die gewohnt ordentliche Soundqualität der ’NFS’-Spiele. Leider reicht das alleine nicht aus, um den polierten Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Multiplayer-Herausforderung?

Der Multiplayer-Modus wurde gegenüber den anderen Konsolen-Varianten deutlich abgespeckt. Lediglich ein Zwei-Spieler-Splitscreenmodus erwartet euch, der aber immerhin eine ordentliche Anzahl Spielvarianten bietet.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Need for Speed: Carbon' konnte uns bisher auf keiner der Konsolen so richtig überzeugen, doch die Wii-Version ist mit Abstand der schwächste Ableger. Zwar gehen Grafik und Gameplay-Features durchaus in Ordnung, doch leidet das Spiel unter dem abgespeckten Multiplayer-Modus und vor allem der katastrophalen Steuerung. Es darf nicht sein, dass man sich bei einem lupenreinen Arcade-Racer mit einer übersensiblen Steuerung mit Frustfaktor 100 herumschlagen muss. In Summe kann man 'Need for Speed: Carbon' damit nur hartgesottenen Racing-Fans empfehlen.

Überblick

Pro

  • innovatives Autosculpt-Feature
  • spannende Canyon-Duelle
  • weitläufige, frei befahrbare Stadt
  • gute Fahrzeugauswahl mit vielen Tuningteilen
  • Crew-Mitglieder

Contra

  • dumme Gummiband-KI
  • unglaubwürdige Fahrphysik
  • Beschränkung auf Nachtrennen
  • bis auf die unterschiedlichen Rennmodi kaum Abwechslung
  • viel zu kurze Spielzeit im Karrieremodus
  • komplett recycelte Soundsamples und Vinyls
  • grauenhafte Steuerung

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