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Test - Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots : Das große Bombastfinale der Agentenreihe

  • PS3
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Schlängelnder Veteran

Allzu viel wollen wir gar nicht über die Handlung erzählen, denn die Überraschungen machen einen Großteil des Reizes von 'MGS 4' aus. Wir dürfen ohnehin vieles nicht verraten - derartige Auflagen seitens Konami an die Journalisten gibt es sonst nur bei Hollywood-Streifen. Eigentlich gar nicht so überraschend, denn das Spiel ist oft weniger Spiel als Film. Kojima pfiff ganz entgegen dem Trend darauf, die Geschichte als Teil des Spielgeschehens zu erzählen, und setzt euch lieber enorm viele und enorm lange Zwischensequenzen vor. In dieser Beziehung sprengen die cineastischen Sequenzen in puncto Länge zuweilen gar Kinofilmdimensionen. Wer mehr über die Ausgangssituation der Geschichte erfahren will, sollte ein Blick in unser XXL-Preview zu 'Metal Gear Solid 4' werfen.

Die Handlung scheint zunächst weit in der Zukunft, denn Solid Snake wirkt nun mehr wie ein Opa als ein junger Held. In Wahrheit sind aber nur wenige Jahre vergangen. Der Kriegsveteran ist durch ein Virus vorschnell gealtert und hat nur noch etwa zwölf Monate zu leben. Anstatt sich seiner kurzen Rentnerzeit zu widmen, schleicht er sich in einen Krieg im Nahen Osten. Als UN-Beauftragter unterwegs, sucht er in Wahrheit nach wie vor nach seinem Erzfeind Liquid Snake, dessen Geist im Körper von Bösewicht Revolver Ocelot steckt. Dabei wird er von Tüftler Otacon, Colonel X und Meryl unterstützt. Letztere führt eine Truppe namens Rat Patrol an. Snake schließt sich dem Team an. Tatsächlich sind einige Leute aus dem Trupp für die Geschichte mindestens so wichtig wie Snake selbst. Auf enttäuschende Charakterwechsel wie in 'Metal Gear Solid 2' wird jedoch verzichtet.

Snake muss sich allerdings mit neuen Techniken und dem Wandel der Konflikte herumschlagen. Der Krieg wird in der Zukunft von mächtigen Organisationen gesteuert, jeder Soldat ist mit einem Chip ausgerüstet. Nur für ihn freigeschaltete Waffen darf er nutzen. Es geht in den Kriegen gar nicht mehr um irgendwelche politischen Ziele, sondern nur noch um das Geld und die Kriegswirtschaft. Entsprechend wenig wert ist ein Menschenleben, entsprechend teuer sind tödliche Kampfmaschinen wie etwa die neuen Metal Gears.

Ein Sinnbild für den kommerziellen Krieg ist Drebin. Der gauklerhafte und limonadensüchtige Waffenhändler ist immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Gegen Moneten schaltet er für Snake Wummen frei und verhökert ihm Munition, den Zaster erhält der Held durch das Aufsammeln von gegnerischen Waffen. Darüber hinaus liefert er Hintergrundinfos zu einigen Bossgegnern. Wie gehabt erwarten euch herrlich spektakuläre Endgegnerduelle, die man einfach erlebt haben muss. Jeder große Gegner hat eine komplexe Hintergrundgeschichte, jeder dieser Feinde ist ein Superbösewicht und ein psychisches Wrack. Kojima scheut sich nicht, ernste Themen wie Waffenhandel, Kriegstraumata, Genmanipulation oder Korruption in der Politik anzuschneiden. Auch Internetvereinsamung, Risiken von Nanotechnologie, die totale Überwachung durch neue Technologie und gar der negative Einfluss von Brutalo-Spielen werden aufgegriffen. Gleichzeitig kommen aber auch Anhänger von großen Romantikmomenten auf ihre Kosten.

Ballern, rätseln und schleichen à la Carte

Die erwähnte Killerspiele-Kritik wirkt jedoch etwas seltsam, denn 'Metal Gear Solid 4' verführt einen geradezu zu Schießereien: Munition ist eigentlich immer vorhanden, ständig locken neue Totmacher im Sortiment und viele Abschnitte sind am einfachsten zu lösen, wenn man schlicht die Wummen sprechen lässt. Entsprechend zugänglich ist 'Metal Gear Solid 4' für Shooter-Anhänger. Zumindest teilweise. Die Steuerung ist ähnlich kompliziert und gewöhnungsbedürftig wie in den Vorgängern. Zwar wirkt gerade der Shooter-Teil etwas einfacher zu handhaben, das wird durch diverse neue Funktionen aber wieder aufgewogen. So habt ihr beispielsweise die Wahl aus drei verschiedenen Zielmodi, des weiteren kann sich Snake nun tot stellen, neuerdings endlich in der Hocke gehen oder auf dem Rücken liegend und über den Boden schlängelnd auf die Feinde schießen.

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