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Test - Maelstrom : Strategie mit Pannen in der Ausführung

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'Populous' läßt grüßen

In der Kosmitron-Kampagne sieht es ähnlich aus, wenn euch hier auch mehr Technik zur Verfügung steht. Das Terraformen zum Beispiel klingt ja erst mal taktisch sehr interessant. Die Basis mit Wällen zu befestigen oder Landbrücken über Flüsse zu bauen, ist strategisch natürlich sinnvoll. Leider geht der Einsatz des Terraformens nicht gerade gut von der Hand. Das Anlegen von Landbrücken dauert zum Beispiel eine Ewigkeit und wenn sie dann fertig sind, weigert sich die Hälfte der Soldaten, diese zu benutzen, und läuft lieber ins Wasser, um dort zu ertrinken. An einen sinnvollen Einsatz dieser Funktion ist im Grunde nicht zu denken.

Die Hai-Genti-Kampagne spielt sich im Großen und Ganzen am flüssigsten. Und das nicht nur, weil die Außerirdischen sich im Wasser am Wohlsten fühlen. Hier bekommt ihr nämlich keine langweiligen Lauf-von-hier-nach-da-Aufträge, sondern stürmt mit allem, was ihr habt, los und macht nieder, was ihr könnt. Und: Je mehr Land ihr unter Wasser setzt, desto besser für euch und schlechter für die Gegner. So kommt denn doch noch etwas Physik ins Spiel. Das klingt zwar nicht besonders anspruchsvoll, ganz einfach weil es das auch nicht ist, macht aber eindeutig am meisten Spaß.

Der Untergang sieht gut aus

Und wie steht es mit der Geschichte, für die immerhin James Swallow, seines Zeichens recht bekannter Sci-Fi-Autor (u. a. 'Star Trek'), eigens engagiert wurde? Nun, während der Kampagnen wird diese in Zwischensequenzen weitererzählt, allerdings schaffen es die Entwickler nicht, hier die gekonnt düstere Atmosphäre des Intros weiterzuentwickeln. Die Animationen sind zum Teil lächerlich und erinnern an Breakdance-Einlagen, die Stimmen sind zum Teil nicht synchron und eine Verbindung zur Rahmenhandlung ist im Grunde kaum zu erkennen. So bleiben denn eigentlich nur die Texttafeln zwischen den Missionen, um den Lauf der Geschichte weiterzuverfolgen.

Der Multiplayermodus ist ein klein wenig spannender und hat mehr Tempo als die Kampagnen. Gespielt wird auf 14 Karten, die übrigens auch als Solo-Maps spielbar sind, mit zwei oder mehr Parteien. Zur Verfügung stehen euch drei Siegbedingungen. Aber leider machen auch hier Physik, Terraforming und Heldeneinsatz spielerisch kaum Sinn. Verzichtet man auf diesen Firlefanz, können vor allem die Hai-Genti spielerisch überzeugen. Der Gesamtumfang des Multiplayer-Modus lässt trotzdem zu Wünschen übrig.

Grafisch gibt es an 'Maelstrom' nichts auszusetzen. Die Ruinenlandschaften sind schön düster und vor allem die Hai-Genti-Basen mit ihren Sporen und auch ihre Einheiten sehen schön bizarr aus. Nur die Aufrechten sind die öden Standardkämpfer, die man in einem solchen Setting auch erwartet. Die Tag- und Nachtwechsel und Wettereffekte hingegen sehen super aus. Der Soundtrack ist recht pompös, aber durchaus gelungen. Die Sprachausgabe hingegen kann euch, vor allem bei den Aufrechten, schon nach kurzer Zeit mit ihren blöden Sprüchen und penetranten Wiederholungen in den Wahnsinn treiben.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Autsch! Da ist aber jemand ganz schön heftig an seinen Ansprüchen gescheitert. Was sich nach guten Ideen anhörte, sind auch leider nur gute Ideen geblieben. Weder Heldenmodus, Direct-Play-Perspektive oder Terraforming lassen sich im Spiel tatsächlich sinnvoll einsetzen. Was bleibt, ist ein durchschnittlicher Echtzeitstrategietitel mit spannender Story und ordentlicher Grafik, der sich aber mit seinen großen Macken bei den Standards wie KI, Wegfindung und Balance selbst ins Aus katapultiert.

Überblick

Pro

  • umfangreiche Kampagne
  • nette Grafik

Contra

  • grottige Wegfindung
  • teilweise unausgereifte KI
  • unausgewogene Einheiten-Balance
  • nicht überzeugende Specials wie Terraforming oder Direct-Play-Perspektive

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