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Test - Maelstrom : Strategie mit Pannen in der Ausführung

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Laut Ankündigung ist 'Maelstrom' ein ganz besonderer Echtzeitstrategietitel. Eine spannende Geschichte mit drei Fraktionen, die alle sehr unterschiedlich spielbar sein sollen. Helden, die sich weiterentwickeln, im Spiel neue Fähigkeiten hinzugewinnen und zudem aus der Verfolgerperspektive spielbar sind. Highlight soll aber eine ausgefeilte Physik-Engine sein, die das Verformen der Umwelt, aber auch das Einfrieren von Gewässern oder Erschaffen von Tornados ermöglicht. Wow! Das klingt aber toll, oder? Wäre es möglich, dass da jemand den Mund zu voll genommen hat? Soll ja vorkommen. Aber schauen wir mal selbst!

Apokalypse Now!

'Maelstrom' beginnt mit einem beeindruckenden Intro. Klimakatastrophe, Atomkrieg und der ungezügelte Machtwille unverbesserlicher Technokraten haben die Erde zu einer Wüste werden lassen. Die wenigen Überlebenden kämpfen um die knappen Rohstoffe. Auf der einen Seite stehen die so genannten Aufrechten, die Überreste des Militärs, auf der anderen Seite die High-Tech-Armee des Kosmitron, eines ehemaligen Rüstungskonzerns. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, nutzen auch noch die Hai-Genti, eine außerirdische Rasse, die Gunst der Stunde, um sich den Planeten untertan zu machen.

Ihr beginnt die erste von vier Kampagnen als Kämpfer der Aufrechten. Ausgestattet mit einem Helden, einer Hand voll Soldaten und einigen Standardwaffen kämpft ihr euch durch die postapokalyptische Ruinenlandschaft, um technisches Gerät zu beschaffen, Wasserpumpen zu erobern und feindliche Stützpunkte zu zerstören. Und schon hier wird deutlich, dass der großen Geschichte recht schnell die Luft ausgeht. In 08/15-Aufträgen lauft ihr von A nach B, bekämpft zwischendurch kleine Trupps der bösen Kosmitron oder baut eure Basis aus.

Hilfe! Ich habe mich verlaufen!

Bereits beim Bewegen der Truppen werden größere Mängel sichtbar. Zum einen würde die Wegfindung jeden Pfadfinderanwärter vor Scham im Boden versinken lassen. Die Einheiten denken nicht daran, irgendeine Formation einzuhalten, teilen sich an Hindernissen auf und einzelne Soldaten laufen trotz Verteidigungsbefehl einfach in die Arme des Feindes. Taktisches Handeln ist so fast nicht möglich. Zum anderen können immer nur zehn Einheiten zu einem Squad zusammengefasst werden, sodass ihr mehrere Squads anlegen müsst, was bei größeren Truppenkontingenten die Kontrolle über die Armee erheblich erschwert.

Auch das Taktieren mit unterschiedlichen Einheiten bringt wenig strategische Tiefe ins Spiel. Ihr könnt entweder möglichst viele Truppen ins Gefecht werfen oder gleich mit Fluggeräten angreifen und so den Gegner niedermachen. Die Gegner-KI ist auch nicht die hellste. Mal greifen euch die Feinde einfach offen an, dann wieder verteilen sie sich ohne ersichtlichen Grund auf der Karte. Wird dadurch das Kämpfen zum Kinderspiel? Mitnichten! Denn da euer Held nicht wesentlich mehr als die anderen Einheiten einstecken kann, kommt es immer wieder vor, dass dieser aufgrund falscher Platzierung von den Feinden getötet wird und dann heißt es: Game over.

Schaltet ihr das Spiel in die Direct-Play-Perspektive, läuft es leider auch nicht viel besser. Hier lässt sich euer Held zwar besser kontrollieren und kann mit Fernangriffen einen Gegner nach dem anderen plätten, da Steuerung und Kameraführung aber keineswegs an Ego-Shooter-Niveau heranreichen, kann es auch in diesem Modus recht schnell mit euch aus sein. Und Helden sterben nicht nur einsam, sondern auch viel zu häufig. Auf Dauer gehört das zu den großen Frustmomenten des Spiels. Apropos Frustmomente: Die Ladezeiten zwischen den Missionen könnt ihr für eine Zigarette oder einen kleinen Spaziergang um den Block nutzen.

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