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Test - Intruders: Hide and Seek : Verstecken als Horror-Spiel

  • PS4
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Ein Gruselspiel ohne Monster und Zombies: Die Idee hinter Intruders: Hide and Seek ist erfrischend, die Sicht aus den Augen eines Kindes ebenfalls. Wie schlägt sich die Mischung aus Panic Room und Resident Evil im Test?

Bei Virtual-Reality-Erlebnissen muss man oft wohlwollend ein Auge zudrücken. Man muss grafische Abstriche hinnehmen, weil die stereoskopische Berechnung der Hardware zusetzt, spielerische Kompromisse zugunsten der Gesamterfahrung akzeptieren, Ungenauigkeiten in der Steuerung durch eigenes Geschick ausgleichen.

Auch Intruders: Hide and Seek fordert von der ersten Minute an Gutmütigkeit ein. Selten sah man auf der Unreal Engine 4 derart grob gestaltete und ungelenk in Szene gesetzte Menschen, deren Voice-Acting obendrein dem ersten Resident Evil auf der Ur-Playstation alle Ehre erweist: völlig überbetont, kaum szenenbezogen, generisch abgemischt und schlecht geschrieben. Alle Unterhaltungen klingen, als entstammten sie einem Amateurhörspiel. Umso komischer wirkt daher das erzwungene Familienidyll, welches das Intro zu zeichnen versucht.

Mutter, Vater und zwei Kinder sitzen im Auto und unterhalten sich über den anstehenden Familienurlaub, wobei – ganz zufällig – die wichtigen Forschungen des Vaters besprochen werden, die – noch zufälliger – in einem Labor im heimischen Keller des familiären Domizils stattfinden. Angeblich sind sie dort hundertprozentig sicher. Schon wenig später stellt sich diese Annahme als Irrtum heraus, denn ein Trupp von Einbrechern nimmt das Elternpaar gefangen und will die Forschungsergebnisse an sich bringen.

Von Anfang an beobachtet man das Geschehen aus der Sicht des 13 Jahre alten Kindes namens Ben, der den Einbrechern nur zufällig entkommt, weil er mit seiner Schwester Verstecken spielt und dabei einen Panikraum entdeckt. Allerdings benötigt das Schwesterchen dringend eine Medizin. Darum muss Ben das sichere Versteck verlassen.

Was folgt, ist buchstäblich das, was das Spiel im Namen trägt: Hide and Seek, ein Versteckspiel also. Ben läuft (meist geduckt) durch die Räume des überaus großen Hauses und versteckt sich gelegentlich in Schränken oder kriecht durch Lüftungsschächte, um dem Blickfeld der Verbrecher zu entgehen. Wo sich diese befinden, ist fast immer offensichtlich, denn die plumpen Tunichtgute plappern unentwegt oder verraten ihre Position schon aus der Ferne, weil sie eine Taschenlampe zur Orientierung verwenden. Und wenn das nicht reicht, hilft Schwesterchen gerne aus, die das Geschehen über die Monitore des Panikraums beobachtet und per Walkie-Talkie mit Ben kommuniziert.

Aus der ursprünglichen Medizinsuche wird im Laufe der kurzen Spielzeit von etwa vier Stunden schon bald der Versuch, den Einbrechern ein Schnippchen zu schlagen beziehungsweise trotz der gekappten Telefonleitung Hilfe anzufordern. Ben wandert also unter diversen Vorwänden von Pontius zu Pilatus und darf derweil nicht entdeckt werden. Klingt nach einer spannenden Prämisse, ist aber streckenweise so langweilig, dass kaum Motivation aufkommt, das Spiel zu beenden.

Intruders: Hide and Seek - Gameplay Trailer
Daedalic Entertainment bringt am 13. Februar 2019 den VR-Psycho-Thriller Intruders für PSVR auf PS4 heraus.

Intruders: Hide and Seek lässt jeglichen strategischen Ansatz vermissen. Keiner der Verbrecher hat ein nachvollziehbares Verhaltensmuster, es gibt keine spielerischen Elemente, mit denen man Gegner ablenken oder auf eine falsche Fährte führen könnte. Im Gegenteil: Sie befinden sich – ganz zufällig – immer dort, wo Ben gerade hinmuss, und – noch zufälliger – genau dann, wenn Stille überlebenswichtig ist, zwingt das Spiel euch ein ungewolltes verräterisches Geräusch auf, das die Verbrecher anlockt. Was wohl in den Augen der Entwickler stetige Spannung erzeugen soll, mündet in eine absolute Vorhersehbarkeit, die euren Adrenalinspiegel in den Keller fallen lässt.

Nur Bens Puls schnellt in seltenen Fällen nach oben, etwa wenn er Gefahr läuft, in einem Versteck entdeckt zu werden. In dem Fall soll man seinen Herzschlag mithilfe eines rhythmisch aufgezogenen Minispiels senken. Ach herrje ... Bemüht wäre noch ein geschmeicheltes Urteil, wenn es um den Spannungserhalt geht.

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