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Top 10: Wunsch-Sequels

Platz 3: Day of the Tentacle 2

Darum ging es:
Bernard, Hoagie, Laverne – diese Namen sind Musik in den Ohren von Adventure-Fans. Vor über zehn Jahren retteten sie die Welt vor dem verrückten Doctor Fred und dem mutierten Purpur-Tentakel, seiner bösartigen Schöpfung. Jeder der drei spielbaren Charaktere reiste in eine andere Zeit, dennoch agierten sie miteinander. Dadurch ergaben sich einige der abstrusesten Rätsel der Adventure-Geschichte. Dialoge und Optik waren wie bei jedem LucasArts-Adventure auf der Höhe der Zeit.

Das erwarten wir von einem Sequel:
Cel-Shading-Grafik: Bei kaum einem Spiel würde der vielfach gescholtene Grafik-Stil besser passen, als bei einem 'DOTT'-Nachfolger. Durch windschiefe Hintergrund-Bilder und überdrehte Comic-Figuren zeichnete sich das Adventure bereits damals aus, eine derartige Umsetzung wäre nur konsequent. Auch die verschiedenen Zeit-Stufen sollten beibehalten werden, da sie nicht nur für den ein oder anderen Gag gut waren, sondern auch das Um-die-Ecke-Denken perfektionierten. Eine neue Steuerung wäre dagegen natürlich angebracht.

So stehen die Chancen:
Derzeit schlecht. Die Entwicklung von 'Vollgas 2' hat LucasArts eingestellt, doch mit 'Sam & Max: Freelance Police' laufen die Arbeiten an einem weiteren Sequel noch auf Hochtouren. Dass die Traditions-Spieleschmiede gleich zwei Adventures in der Pipeline hat, darf bezweifelt werden – wenn, dann werden wir zunächst einen fünften Teil von 'Monkey Island' sehen. Bei einem kommerziellen Erfolg von 'Sam & Max 2' wäre es allerdings keine Überraschung, wenn das Unternehmen weitere Klassiker ausgraben würde.

Alternativen:
Infolge des noch immer vorherrschenden Adventure-Mangels sind Ausweich-Möglichkeiten spärlich gesät: dtps 'The Westerner' fährt trotz bunter Grafik und viel Humor die etwas realistischere Schiene, 'Sam & Max 2' ist noch zu weit in der Ferne, um ein Urteil darüber abgeben zu können. Allenfalls das bereits erhältliche 'Tony Tough' kann ein ähnliches Look & Feel wie der LucasArts-Hit aufweisen, erreicht aber nicht ganz die Klasse des großen Vorbilds.

Platz 2: StarCraft 2

Darum ging es:
Nach einer ewig langen Entwicklungszeit erschien mit 'StarCraft' 1998 der inoffizielle Nachfolger von 'WarCraft 2'. Statt Menschen und Orks bekriegten sich mit Terranern, Zerg und Protoss erstmals in einem Echtzeit-Strategiespiel drei völlig unterschiedliche Parteien. Trotz einer umfangreichen Singleplayer-Kampagne war der Durchbruch an die Genre-Spitze dem Multiplayer-Modus zu verdanken; aufgrund der nahezu perfekten Spiel-Balance zählte 'StarCraft' über Jahre hinweg zu den beliebtesten Online-Titeln.

Das erwarten wir von einem Sequel:
Neue Rassen, neue Einheiten, zeitgemäße Grafik – vor allem aber Rollenspiel-Elemente, wie sie Blizzard mit 'WarCraft 3' eingeführt hat. Im Singleplayer-Modus sollten Helden damit noch viel wichtiger werden, in Multiplayer-Partien sollten Ideen aus der 'Diablo'-Reihe einfließen. Durch Items, Waffen und Ausrüstung könnte sich die Spieltiefe noch einmal erhöhen und eine weitere Portion Taktik in den Mehrspieler-Part bringen, ohne die Matches unnötig zu verlangsamen. Auch in Sachen Story-Präsentation blieb bisher noch Raum nach oben offen.

So stehen die Chancen:
Gut: Mit 'WarCraft', 'Diablo' oder 'The Lost Vikings' hat Blizzard bislang jedem kommerziell erfolgreichen Spiel ein Sequel spendiert. Zudem wäre es aus ökonomischer Sicht fragwürdig, die wartende Fan-Gemeinde zu enttäuschen: Ist das MMORPG 'World of WarCraft' erst einmal gestartet, braucht Blizzard neue Projekte. Des Weiteren sucht das Unternehmen derzeit bereits neue Entwickler, die Erfahrungen mit 3D-Echtzeit-Strategiespielen haben – da 'WarCraft 4' zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich ist, bleibt fast nur 'StarCraft 2' übrig.

Alternativen:
Wer nicht auf das 'StarCraft'-Universum verzichten möchte und kein Konsolen-Verächter ist, darf sich voraussichtlich ab Herbst auf Zerg-Jagd begeben. Als Geist-Agentin Nova schleichen Spieler im Stile von 'Splinter Cell' durch authentische Levels; das Flair der Strategie-Vorlage scheint detailgetreu eingefangen zu werden. Neue Charaktere und Fähigkeiten werden die futuristische Welt um zahlreiche Bestandteile bereichern. Insgesamt hinterließ 'StarCraft: Ghost' bisher einen guten Eindruck, ist aber nichts für Spieler mit einer ruhigen Hand.

Wer im Echtzeit-Strategie-Genre bleiben will, darf sich dagegen blind in die Welt von 'WarCraft 3' stürzen, das in Kombination mit dem Add-on 'The Frozen Throne' die aktuelle Referenz für spannende Multiplayer-Matches und ein ausgewogenes Gameplay bildet. In Blizzards Battle.net finden sich zudem ständig potentielle Kontrahenten jeden Niveaus – bei 'Age of Mythology' sind mittlerweile fast ausschließlich Profis anzutreffen.

Platz 1: ICO 2

Darum ging es:
'ICO' erzählte die Geschichte des kleinen Jungen, den ein auffälliges Merkmal von seinen Mitmenschen unterscheidet: Aus seinem Kopf wachsen zwei Hörner. In einer riesigen Festung ausgesetzt, musste er sich gemeinsam mit der schweigsamen Yorda einen Weg in die Freiheit bahnen. Seinen Reiz bezog das Action-Adventure aus der imposanten Optik und dem innovativen Spiel-Ablauf: Viele der anspruchsvollen Rätsel konnte Ico nur in Zusammenarbeit mit Yorda lösen, deren indirekte Steuerung eine Sache für sich war.

Das erwarten wir von einem Sequel:
Viel! 'ICO' scheiterte an der Grenze zur Perfektion an etlichen kleinen Details - für den Nachfolger könnte Sony diese Fehler ausbügeln. Allem voran waren den Spielern die Gegner ein Dorn im Auge, weshalb entweder das Kampf-System deutlich überarbeitet oder vollkommen entfernt werden sollte. Auch die Kontrolle über Yorda war nicht immer ganz simpel. Doch ansonsten erwarten wir das, was man vielen zweiten Teilen übel nimmt: More of the same! Grafik und Design, Atmosphäre und Flair lassen sich kaum übertreffen.

So stehen die Chancen:
Mäßig: Bereits vor rund einem Jahr machten vermeintliche erste Screenshots von 'ICO 2' die Runde, welche angeblich Bilder aus dem Intro des Spiels zeigten. Doch weder auf der E3 2003, noch auf der Tokyo Game Show gab Sony Informationen preis. Gerüchten zufolge hatte die Entwicklung tatsächlich begonnen, wurde dann wegen der schlechten Verkaufszahlen des ersten Teils jedoch auf Eis gelegt. Sollte das Sequel nicht spätestens auf der nächsten E3 angekündigt werden, sieht es düster aus.

Alternativen:
'ICO'-Fans dürften sich bei Ubi Soft wie zu Hause fühlen: 'Prince of Persia: The Sands of Time' erinnert allein optisch stark an Sonys Vorzeige-Action-Adventure. Kämpfen und Geschicklichkeits-Einlagen wird allerdings eine weitaus größere Bedeutung zugemessen; Rätsel-Elemente wurden dadurch in den Hintergrund gedrängt. Auch die Erkundung der Umgebung spielt keine entscheidende Rolle, da die Levels an sich recht klein sind und der Weg stets vorgegeben wird. Dafür ist Prinzessin Farah ähnlich unselbstständig wie 'ICOs' Yorda.

Ebenfalls einen Blick wert ist 'Beyond Good & Evil', das mit seiner quietschbunten Optik zunächst abschreckend wirken mag, dann aber seinen Charme sprühen lässt. Mit dem Schwein Pey'J sowie Agent Double H stehen Jade, der Heldin des Spiels, zwei intelligente Begleiter zur Seite, welche sie durch sämtliche Unwegsamkeiten begleiten. 'BG&E' legt den Schwerpunkt auf kleine Puzzles und spricht den Entdecker an; besondere Fähigkeiten im Umgang mit GamePad oder Tastatur sind selten erforderlich.