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Special - GDC 2011 : Die Legenden von San Francisco

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    Um es gleich vorweg klarzustellen: Die GDC (Game Developers Conference) ist keine typische Spielefachmesse im Sinne der E3 in Los Angeles oder der gamescom in Köln. Während auf letzteren mehr oder weniger fertige Produkte präsentiert werden, geht es bei der GDC speziell um all jene Bereiche, die den Prozess von der Idee bis hin zum fertigen Spiel betreffen.

    In diesem Jahr wurde allerdings nicht nur nach vorne, sondern vor allem auch zurückgeblickt. Auf 25 Jahre Videospiele. Passend dazu waren die „Classic-Game-Postmortem"-Vorträge der perfekte Rahmen für das Abfeiern des Jubiläums. In diesen Sitzungen plauderten Legenden der Entwicklerszene wie Peter Molyneux (Popoulus), Will Wright (Raid on Bungeling Bay), John Romero (Doom), Ron Gilbert (Maniac Mansion) oder David Crane (Pitfall!) aus dem Retro-Nähkästchen. Dabei kamen diverse witzige Anekdoten zutage. Oder wusstet ihr schon, dass Schauspieler und Musiker Jack Black als kleiner Junge in einem TV-Spot für Pitfall! als Mini-Harry über den Bildschirm flimmerte? Oder dass die derben Wummen aus Doom Spielzeugwaffen von Toys„R"Us nachempfunden sind?

    Zufall und Inspiration

    Neben diesen amüsanten Details hatten fast alle Entwicklerlegenden eines gemeinsam: Sie wollten alle unbedingt ein Spiel erschaffen, und das mit einem sehr kleinen Team. Sie wussten anfangs allerdings überhaupt nicht, welche Art von Spiel das sein sollte. So erschuf Crane anfangs nur die Animation einer rennenden Figur. Dass daraus der spätere Dschungelklassiker für das Atari VCS 2600 wurde, war praktisch Zufall. Crane sah irgendwann einen Zeichentrickfilm, in dem die Hauptdarsteller über Krokodile sprangen. Dies war seine Inspiration für die Sprungpassagen in Pitfall! Ursprünglich wollte David Crane den Titel übrigens Jungle Runner nennen und dem Spieler lediglich ein Bildschirmleben spendieren.

    Überhaupt waren die unterschiedlichen Inspirationsquellen der Klassiker sehr interessant: Bei Doom waren die Entwickler allesamt große Fans des Pen-&-Paper-Rollenspiels Dungeons & Dragons, also sollte ihr Spiel irgendwas mit Dämonen zu tun haben. Ron Gilbert gibt Filme wie "Die Fliege", "Re-Animator" oder "Der kleine Horrorladen" als Vorlagen für Maniac Mansion an. Bei Will Wright war es die Liebe zu Helikoptern, die ihm die Idee zu Raid on Bungeling Bay lieferte. Übrigens ist das auch der Grund, warum in seinem anderen Klassiker Sim City so viele Hubschrauber herumschwirren.

    Nintendos Vergangenheit und Zukunft

    Auch die Keynote der GDC stand ganz im Zeichen der Rückschau. Niemand Geringerer als Satoru Iwata (Präsident von Nintendo) warf einen Blick zurück und gab einen Ausblick. Seiner Meinung nach waren Kollege Shigeru Miyamoto und er vor 25 Jahren so etwas wie Entwicklerhöhlenmenschen, die vom Sound bis zum Level-Design alles selbst konnten und dementsprechend auch selbst gemacht haben. Damals war das Ganze eher ein Hobby als eine Industrie. Eine weitere witzige Randnotiz: Das Spiel Kirby sollte ursprünglich Tinky Popo heißen. Damit der Titel auch im Ausland eine Chance hat, wurde der Name geändert. Bei dem Spiel musste Iwata einiges an Überzeugungsarbeit leisten: Keiner der Entscheidungsträger bei Nintendo glaubte anfangs an ein Spiel mit einem pinkfarbenen, schwebenden Charakter als Hauptfigur. Eine klares Signal an die andächtig lauschenden Entwickler in den Zuschauerreihen, auch bei Gegenwind an guten Ideen festzuhalten.

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