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Test - Fußball Manager 13 : Ab auf die Tribüne

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Team = Toll, ein anderer macht's?

Und damit sind wir bei der großen Krux des FM 13. Grundsätzlich hat sich ohnehin recht wenig getan. Hier eine Überarbeitung, da ein paar Knöpfe mehr, hier eine Dialogzeile mehr für Halbzeitansprache oder Spielergespräch. Die einzigen erwähnenswerten Neuerungen sind ein wieder mal verändertes Spielerstärkensystem und die neue Team-Dynamik. Während Ersteres in sich recht schlüssig wirkt, abgesehen von etwas zu drastisch variierenden Werten, wenn ein Spieler mal eine Weile nicht zum Einsatz kommt, ist es vor allem die Team-Dynamik, die massiv ins Geschehen eingreift. Bright Future will damit den Spielern mehr Persönlichkeit einhauchen. Hat quasi funktioniert, allerdings mutieren die Jungs über die Zeit zu Persönlichkeiten, denen man am liebsten täglich Tritte in den Allerwertesten verpassen möchte.

Denn das gesamte System, so gut die Idee auch ist, wirkt nicht ausgereift und schlecht ausbalanciert. Sicher ist ein guter Team-Zusammenhalt ein wichtiges Element im Fußball – Felix Magath kann davon wohl ein Lied singen. Doch reagieren die Spieler oftmals viel zu empfindlich, brechen zusammen, weinerlich wie Kinder, denen man den Schnuller geklaut hat. Oder im Gegenteil, sie wachsen mitunter derart über sich hinaus, dass es fast lächerlich erscheint. Jedes kleine Ereignis stört das Gefüge dermaßen empfindlich, dass es wehtut. Egal, ob ein Spielerstreit, eine Neuverpflichtung, eine Niederlage oder sogar das mehr als stattliche 0:1-Ausscheiden gegen den amtierenden deutschen Meister im DFB-Pokal. Es wirkt alles nicht sonderlich logisch, was dort passiert.

Reden ist Silber, schweigen ist Gold?

Umso schlimmer ist, dass die Eingriffsmöglichkeiten des Spielers viel zu überschaubar bleiben oder gar zur lästigen Pflicht werden. Andauernd muss ich mit den Spielern Gespräche führen und viel zu oft fehlen einfach sinnvolle Gesprächsoptionen. Da ist Spieler XY schlecht drauf, schwänzt das Training. Nein, man darf ihn nicht zusammenfalten oder an seine Professionalität appellieren. Stattdessen stehen „Gib im Training alles!“ oder „Wie geht es der Familie?“ zur Auswahl. Was soll das? Können wir tatsächlich mal etwas härter zur Sache gehen („So geht das nicht weiter!“), schließt der Spieler gleich komplett mit dem Verein ab und widmet sich der Leistungsverweigerung.

Teilen wir unserem bisherigen Stammspieler mit, dass er für eine Weile nur noch auf der Bank sitzt, weil ein anderer Spieler stärker ist, nimmt er die Herausforderung nicht an und versucht nicht, sich seinen alten Platz zurückzuerobern, sondern seine Moral sinkt ebenso wie seine Spielerwerte ins Bodenlose. Liebe Jungs von Bright Future: Persönlichkeit bei einem Fußballspieler ist etwas komplexer als pures Schwarz-Weiß. Abgesehen davon, dass die ewigen Spielergespräche zu einem schier unsäglichen Mikromanagement ausarten, das in sich einfach unbefriedigend ist.

Bleiben noch die Halbzeitansprachen. Ein ähnliches Bild. Wir liegen gegen ein schwächeres Team 0:2 zurück, und das auch noch zu Hause. Nein, es gibt keine Möglichkeit, der müden Truppe mal gehörig den Marsch zu blasen. Nur einige wenig aussagekräftige oder gar unpassende Ansagen wie „Genau so haben wir das geplant“. Ach ja, drei Spielern dürfen wir in der Pause eine Massage verpassen und ein bisschen loben und motivieren geht auch noch. Ui. Also ziehen wir den Einsatz hoch, wechseln ein paar frische Spieler gegen die schlimmsten Versager ein. Einziger Effekt: drei Verletzte und eine rote Karte in der zweiten Halbzeit. Aber immerhin keine weiteren Gegentore.

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