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Test - Elite: Dangerous : Packende Dogfights in unendlicher Leere

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Module: eine Wissenschaft für sich

Projektil- und Laser-Waffen, Raketen- und Torpedobuchten, Schilde, Reaktoren, verschiedene Sensoren oder Transport- und Bergbausysteme: Im Aufrüstdock erschlägt euch das Spiel zunächst mit den gefühlt unendlichen Ausstattungsmöglichkeiten eures Schiffes, die über Module in euren Raumgleiter geschweißt werden - vom Grundprinzip ähnelt die Schiffskonfiguration der von EVE Online. Die Anzahl an Slots und die Modulgröße sind dabei von Schiff zu Schiff unterschiedlich, außerdem müsst ihr sehr genau auf euren Energiehaushalt achten. Packt ihr beispielsweise einen starken Laser, den das Energiesystem gar nicht stabil betreiben kann, in euren Karren, bleibt euch mitten im Kampf wortwörtlich die Luft weg - durch nur einen Schuss mit dicken Lasern fehlt schnell die Energie für die Lebenserhaltungssysteme.

Ohne Credits geht in Elite nichts. Anbaumodule ziehen euch die Scheine nur so aus den Taschen, oft kosten sie sogar weitaus mehr als die eigentliche Schiffshülle. Apropos Kahn: Braben plant insgesamt 30 steuerbare Fluggefährte, die nach und nach mit Updates aus dem Trockendock entlassen werden. Bisher haben es 15 Stück, die sich grundsätzlich in Kampf-, Industrie und Mehrzweckschiffe unterteilen lassen, ins gigantische Universum geschafft. Einen in Stein gemeißelten Einsatzzweck haben sie jedoch nicht. Wollt ihr euren Jäger als Transportschiff oder euren Transporter als Bergbaupott nutzen, dann geht das auch - nur eben manchmal nicht so effizient. Wir haben während unseres Tests beispielsweise ein Transportschiff als Bergbaupott missbraucht und gleichzeitig ein Raffineriemodul eingebaut, um die Erze direkt in Metalle weiterzuverarbeiten. Wollt ihr lieber Transportaufträge erledigen, können dem Schiff alternativ größere Frachträume eingepflanzt werden.

Die optimale Ausstattung gibt es so oder so nicht, selbst wenn ihr euch an den Einsatzzweck eures Schiffs haltet. Schon seit Monaten ziehen sich ellenlange Diskussionen über die optimale Modulbestückung der Schiffe durch die Foren. Fest steht, dass beispielsweise der Waffen- und Schildausbau sowohl von euren Vorlieben als auch vom zu erwartenden Gegner abhängt. Ein Allgemeinrezept gibt es nicht, sehr zur Freude von Experimentierfreudigen.

Traumversicherung für Schadensfälle

Für Langzeitmotivation sorgen nicht nur die vielen Module, sondern auch die angesprochenen Preise. Während kleine Jäger oder Mehrzweckschiffe nur wenige zehntausend Credits zuzüglich Module kosten, werden für die mächtige Anaconda fast 140 Millionen Scheine fällig - dafür muss eure Oma richtig lange stricken. Werdet ihr aus dem Schiff gepult oder setzt ihr den Kahn durch einen Pilotenfehler gegen die Stationswand, greift übrigens die äußerst großzügige Versicherung. Selbst bei mutwilliger Zerstörung müsst ihr nur 10 Prozent des Kaufpreises als Selbstbeteiligung tragen. Wer nicht genügend Credits auf dem Konto hat, kann alternativ einen Finanzierungskredit aufnehmen. Auch eure Module sind an Bord der Ersatzuntertasse, nicht aber die Ladung im Frachtraum - die ist nach dem Crash definitiv weg.

Im Regen stehen gelassen

Das Feintuning der Schiffe sorgt für Langzeitmotivation, zeigt aber auch ein Problem auf: An vielen Stellen werden Frischlinge allein gelassen, da nicht nur die vielen Datentabellen erst einmal überfordern, sondern auch nur unvollständige Anleitungen geliefert werden - die Tutorials reichen bei Weitem nicht aus. Einzelne Module oder Schiffe werden zwar gut erklärt, dafür fehlen Informationen zum großen Ganzen. Der Entwickler hat bis heute fast völlig vergessen, dass neben den einzelnen Elementen auch der Zusammenhang mit dem restlichen Spiel erklärt werden muss - diese Transferleistung können neue Spieler mangels Erfahrung nicht schaffen.

Die lückenhafte Dokumentation sorgt auch an vielen anderen Stellen für große Fragezeichen, die selbst nach allen Tutorials bestehen bleiben. Wie ihr an Stationen an- und abdockt oder euch einen spannenden Dogfight liefert, zeigen die Starthilfen zwar, nicht aber, wie das Spiel dann in seiner Tiefe funktioniert - und was es überhaupt zu bieten hat. Aufträge in schnöden Textblöcken entdecken Einsteiger möglicherweise erst zufällig auf den Stationen.

Missionen: Dogfights, Transportaufgaben, Kopfgeldjagd

Das ist nicht das einzige Problem bei Missionen: Weil sie zufallsgeneriert werden, fehlt ihnen nicht nur die Seele. Es entstehen teilweise auch völlig abenteuerliche Kombinationen, gerade im Bereich der Kampfaufträge. Unser Auftraggeber schickte uns beispielsweise in ein nahezu verlassenes System, in dem mehrere Fieslinge durchsiebt werden sollten. Um sie zu finden, muss der Weltraum nach unidentifizierten Objekten abgesucht werden. Erst nach 45 Minuten trister Mausklickerei flog uns der erste Bösewicht vor die Raketenbucht, die gesamte Mission dauerte sogar knapp 90 Minuten. Das alles für nur drei Dogfights, die aber immerhin packend waren.

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