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Test - eJay Clubworld : eJay Clubworld

  • PS2
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Die Musikfans unter den PlayStation 2-Spielern dürfen sich freuen. Konntet ihr eure musikalischen Inspirationen bis jetzt nur auf dem 'MTV Music Generator 2' real werden lassen, so bietet der wohl bekannteste Hersteller dieses Genres eine viel versprechende Alternative: 10.000 Samples in DVD-Qualität, aufgeteilt in unterschiedliche Genres, sollten eurer Fantasie keine Grenzen setzen.

eJay Clubworld
DJ Carl Cox führt euch durch das Programm.

Von Frankfurt bis nach Singapur
Nach einem Begrüßungsintro mit dem weltbekannten DJ Carl Cox geht es zunächst ins Hauptmenü, in dem ihr euch für eine der Stilrichtungen entscheiden könnt. Dabei wird das Menü durch eine Weltkugel dargestellt, auf der sich diverse mehr oder weniger bekannte Clubs mit ihren jeweils typischen Stilrichtung befinden.
Wird bei den Features auf der offiziellen Webseite allerdings versprochen, dass man mehr als 20 Musikgenres in einem Programm finden wird, so entspricht das zumindest in der vorliegenden Testversion nicht den Tatsachen. Vielmehr werdet ihr euch mit folgenden elektronischen Stilen zufrieden geben müssen: Techno (Frankfurt), Ambient (Bombay), Electro (Singapur), Reggae (Virgin Islands), Hip Hop (New York), Drum & Bass (London), House (Paris) und Tech House (Ibiza). Anhänger anderer Musikrichtungen werden mit 'eJay Clubword' - wie sich unschwer erkennen lässt - kaum wirklich auf ihre Kosten kommen.
Habt ihr euch für ein Genre entschieden, werdet ihr allerdings schnell feststellen, dass die theoretisch einfach gehaltene Benutzeroberfläche zwar der PC-Version gleicht, die Steuerung ohne Maus aber um einiges komplizierter ist. Also geht es noch mal zurück ins Hauptmenü, um sich die einzelnen Lehrgangslevels anzusehen, die euch mit den grundlegenden Funktionen des Programms vertraut machen. Moderiert werden diese wiederum von dem aus dem Intro bekannten DJ Carl Cox.

Der Arranger
Habt ihr nun den Worten eures Lehrers fertig gelauscht, könnt ihr endlich eure eigene musikalische Karriere in Angriff nehmen. Das Herzstück des Programms bietet hierbei der 'Arranger'. In diesem habt ihr einen Überblick über die euch zur Verfügung stehenden Samples und deren Kategorien, die generellen Einstellungen eures Songs und vor allem über die einzelnen Spuren, in welchen ihr eure Samples dann einfügen könnt.
Mittels Viereck-Taste könnt ihr diese abspielen, um dann zu entscheiden, ob ihr sie in eurem Stück verwenden wollt. Anfangs dürfte es reichlich Zeit und Nerven kosten, die geeigneten Loops zu finden. Es sind zwar zahlreiche Samples zu finden, diese aber so zu ordnen, dass man sich in Sekundenschnelle zurechtfindet, ist aber aus persönlicher Erfahrung alles andere als ein Kinderspiel. So kann es schon mal ein paar Minuten dauern, bis ihr sämtliche teilweise ähnlich klingenden Samples durchgehört habt, bevor ihr den richtigen in euren Song einfügt. Aber wie heißt es so schön? Gut Ding will Weile haben. Umso mehr ihr euch um euren Track kümmert und umso mehr Liebe zum Detail ihr an den Tag legt, desto schöner ist das Ergebnis.

eJay Clubworld
Scratchen wie der Profi.

Der Hyper-Generator
Der 'Arranger' alleine reicht dafür allerdings kaum aus. Besonders dann nicht, wenn ihr euch nicht mit den vorgegebenen Melodien und Loops zufrieden geben wollt. Deshalb haben sich die Hersteller besonders viel Mühe gegeben, euren Vorstellungen keine Grenzen zu setzen. Eines der grundlegenden Tools ist hierbei der so genannte 'Hyper-Generator', welcher es euch erlaubt, eigene Melodien zu erstellen. 'eJay Clubworld' stellt euch hierfür einige digitale Synths zur Verfügung, die ihr in einer Matrix platzieren könnt. Dabei stellen die einzelnen Reihen dieser Matrix, wie es nicht anders zu erwarten ist, die Tonleiter dar. In die Spalten kommt dann eben die Synths rein und wenn ihr die Matrix dann abspielen lasst, kommt je nach eurem Talent eine mehr oder weniger bezaubernde Melodie heraus.

Der Groove-Generator
Ähnlich wie der 'Hyper-Generator' funktioniert auch der 'Groove-Generator'. Wie der Name schon sagt, liegt der Unterschied hier darin, dass ihr in letzterem keine Melodien, sondern vielmehr mit Hilfe einzelner Drumkicks und verschiedener Percussion Samples eure eigenen Beats erzeugt.

Der Mixer ...
... stellt das letzte Tool dar, welches mit eurem Stück direkt etwas zu tun hat. In jenem könnt ihr verschiedene Dinge, wie etwa die generelle Lautstärke der einzelnen Spuren, Panning, Reverb, Delay und dergleichen einstellen.
Das man hier allerdings nicht die Möglichkeiten wie in einem professionellen Musikstudio hat, sollte wohl jedem klar sein.

eJay Clubworld
Im Multiplayer-Mode belegt ihr die Tasten mit Samples.

Nachtclub-Feeling
In diversen Nachtclubs und Discos reicht Musik alleine natürlich nicht aus, um das Publikum zu begeistern. Lichteffekte, Laser und Leinwände, an denen Videos abgespielt werden, versüßen den Abend. So ähnlich ist das auch bei 'eJay Clubworld', in dem ihr mit Hilfe des 'Video-Generators' Bilder auf den Bildschirm zaubern könnt. Dabei habt ihr allerdings nicht soviel künstlerische Freiheit, wie ihr sie beim Musikmachen habt. Lediglich durch bestimmte Bewegungen an euren Joysticks und dergleichen könnt ihr die digitalen Bilder beeinflussen. Das Ganze ist zwar nett anzusehen, recht viel Gebrauch wird dieser Generator allerdings wohl nur im 'Jukebox-Modus' finden. Wie der Name schon sagt, könnt ihr in diesem Modus sämtliche produzierte Stücke durchlaufen lassen – sei es während einer Party oder vor dem Schlafengehen.

Ein letztes nettes Tool ist der Multiplayer-Modus. In diesem könnt ihr mit bis zu drei weiteren Personen einen Mix live gestalten. Dazu könnt ihr die Buttons eures Joypads mit verschiedenen Samples belegen und diese dann per Knopfdruck abrufen. Ein wenig auf einander eingespielt muss man dazu allerdings schon sein, ansonsten kann es schnell passieren, dass die Nachbarn wegen unangenehmer Ruhestörung die Polizei alarmieren.

 

Fazit

von J. Weber
Musikfans, die nicht mit dem PC vertraut sind und lieber mit dem Joypad ihrer PS2 hantieren, können bei 'eJay Clubworld' durchaus zugreifen. Im Vergleich zu ähnlichen Titeln – sowohl auf Konsolen als auch PC – bietet das Programm doch einiges. Auch wenn ich die angeblichen 10.000 Samples nicht durchgezählt habe, so sind es trotzdem einige. Und falls die nicht reichen, kann man kurzerhand mit den zur Verfügung stehenden Generatoren selbst für Nachschub sorgen. Die Qualität der Samples kommt dabei allerdings auch nur dann so richtig zur Geltung, wenn ihr euren Fernseher an einer Surround-Anlage angeschlossen habt. Ebenso ist der Aufwand, euer Stück mal in eine andere Form – sei es CD, MD oder dergleichen – zu bringen, relativ groß. Das bedeutet vor allem deshalb Minuspunkte, weil man seine Stücke ja gerne in die weite Welt hinaustragen möchte und sein Talent nicht nur auf dem heimischen Fernseher verrotten lassen will. Das mit 'eJay' auch kein professionelles Musikstudio imitiert werden kann, ist ebenso klar. Trotz allem ein nettes Programm für musikalische Abende zu Hause.  

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