Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

News - Disco Elysium : Schlammschlacht zwischen Entwickler ZA/UM und Ex-Mitarbeitern

  • Multi
Von  |  | Kommentieren

Das scheint irgendetwas gar nicht rundzulaufen. Nachdem drei führende Entwickler beim Disco-Elysium-Entwickler ZA/UM ausgestiegen sind, gibt es nun schwere Betrugsvorwürfe gegen das Studio.

Disco Elysium schlug im Jahr 2019 ein wie eine Bombe. Das Rollenspiel des Studios ZA/UM setzte auf Oldschool-Mechaniken, viel Text und verzichtete vollständig auf klassische Kämpfe. Genre-Fans kamen voll auf ihre Kosten und hofften entsprechend auf einen Nachfolger. Diesem Wunsch versetzte der mysteriöse Abgang dreier leitender Entwickler einen herben Schlag. Und wie sich jetzt immer mehr aufzeigt, scheint bei der Spieleschmiede noch einiges mehr im Argen zu liegen. Obacht, es wird verwirrend.

Als Anfang Oktober Robert Kurvitz, Aleksander Rostov und Helen Hindpere ausschieden, war noch nicht genau klar, warum. Einer damaligen Aussage von Martin Luiga nach, verdrängte das Studio systematisch Entwickler. Luiga selbst gehört zu dem mittlerweile aufgelösten estländischen Künstlerkollektiv ZA/UM, das in gewisser Weise mit den Entwicklern hinter Disco Elysium zusammenhängt.

>> Die fünf größten Story-Wendungen: RPGs mit Überraschungseffekt <<

Passend zu Luigas Aussage reichte Kurvitz im Oktober eine Klage ein und spricht nun in einem Blog-Beitrag deutliche Worte, gemeinsam mit Rostov.  Demnach geht es bei der entbrannten Schlammschlacht um eine estländische Firma namens Tütreke OÜ und deren CEO Ilmar Kompus und Executive Producer Tõnis Haavel. Die beiden sollen Pläne geschmiedet haben, die Holding Zaum OÜ zu übernehmen, zu der ZA/UM gehört.

Tütreke OÜ habe demnach die Kontrolle an sich gerissen und dabei zu betrügerischen Mitteln gegriffen. Die Mehrheitsanteile sollen illegalerweise übernommen worden sein, dafür wurde wiederum Geld von ZA/UM abgezwackt. Und das war eigentlich für das Sequel und die Mitarbeiter gedacht. Als Kurvitz und Rostov nach Dokumenten und Finanzdaten verlangten, kam wenige Wochen später die Kündigung.

Das Studio wehrt sich indes gegen die Anschuldigungen und gibt an, dass die Kündigung der Mitarbeiter keinesfalls wegen irgendwelcher finanziellen Vorteile erfolgten. Vielmehr war diese Entscheidung nötig, um den Fortbestand des Kollektivs zu sichern. Weiter wird behauptet, Kurvitz soll ein toxisches Arbeitsklima gefördert haben und das intellektuelle Eigentum der Firma illegal verkauft haben wollen, aber ohne Erfolg.

Der estonischen Zeitun Eesti Ekspress nach habe Haavel sämtliche Entscheidungsgewalt über den finanziellen Sektor und die allgemeine Vorgehensweise des Studios in den Händen, was dieser natürlich abstreitet. Kompus sprach sich außerdem weiter gegen Kurvitz aus, der solle vor allem Frauen gegenüber ein extrem toxisches Verhalten an den Tag gelegt haben.

Letztlich scheint diversen Quellen zufolge ein massiver Streit zwischen der Geschäftsführung und den kreativen Köpfen entbrannt sein, der momentan immer weiter eskaliert. Die eine Seite wirft mit Betrugsvorwürfen um sich, dem entgegen steht die Anschuldigung, das Arbeitsklima massiv untergraben zu haben, Firmeneigentum illegalerweise verkaufen zu wollen und ganze zwei Jahre bei voller Bezahlung keinen Strich gearbeitet zu haben.

Die Wahrheit wird wohl im Zuge der Gerichtsverfahren ans Licht kommen, denn beide Seiten wollen weiterhin rechtliche Schritte gehen. Auf jeden Fall ein verwirrendes Konstrukt, das sich so wohl auch in Disco Elysium als Storyline finden könnte.

Disco Elysium - The Final Cut Announcement Trailer

Als Final Cut schafft der Kult-Titel Disco Elysium 2021 auch den Sprung auf alle aktuellen Konsolen.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel