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Test - Devastation : Devastation

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Devastation
Flynt besorgt sich Computer-Codes.

Method of Destruction
Wer ballern will, findet jedenfalls bei 'Devastation' eine Menge Werkzeug. Über 30 Waffen in acht Kategorien werden dem geneigten Spieler geboten. Das beginnt bei Geräten wie Knüppel, Messer oder Katana und geht weiter bei Handfeuerwaffen wie Pistole oder MP, jeweils auch beidhändig nutzbar. Weiterhin vorhanden: Sturmgewehre, Schrotflinten, Chaingun, Sniper-Rifles, Laserwaffe, Harpune, Nagler, Granaten und so weiter und so fort. Originell: Gelegentlich könnt ihr eine kleine Ratte, ausgestattet mit allerlei Technik und Sprengstoff, an unzugängliche Stellen schicken. Für Abwechslung ist also in dieser Hinsicht reichlich gesorgt. In Anbetracht des futuristischen Settings im Jahre 2075 wirken jedoch speziell die konventionellen Wummen etwas deplaziert. M4, Shotgun und 9mm-Pistole wirken genauso befremdlich als wenn unsere Bundeswehr mit Vorderladern ins Manöver ziehen würde. Aber wen schert es, bei den Gegnerscharen heiligt der Zweck die Mittel.

Interessant wird die Waffenauswahl im Simulations-Modus. Während ihr als Arcade-Spieler munter durch Überlaufen alles einsacken könnt, was herumliegt, und zum Ende hin ein ganzes Arsenal mit einem geschätztem Gewicht von einer Tonne herumtragt, behindert euch zusätzliches Gewicht im Simulations-Modus. Ihr könnt also nur eine begrenzte Anzahl Waffen mit euch herumschleppen. Auch sind Treffer realistischer, das Zielen in Bewegung wird durch ein verblassendes Fadenkreuz erschwert und jede Waffe muss einzeln mit der Benutzen-Taste eingesammelt werden. Trefferzonen sind vorhanden; so sind Kopfschüsse fast immer tödlich, während Beintreffer schon eine Weile brauchen, bis sie den Gegner zu Boden strecken, der dann physikalisch korrekt einknickt. Etwas verwunderlich ist übrigens, dass 'Devastation' mit einer 16er-Wertung der USK veröffentlicht wird, denn zum einen wird nicht an Blut gespart, zum anderen fliegt einem Gegner bei einem Sniper-Kopfschuss schon mal die Birne weg.

Devastation
Harter Kampf im Container-Hafen.

Auf ins Online- oder LAN-Gefecht
Im Multiplayer-Modus werden insgesamt vier Spielmodi geboten, angefangen bei 'Deathmatch' und 'Team-Deathmatch' in Form von Rebellen gegen Konzern. Weiterhin vorhanden ist das altgewohnte 'Capture-the-Flag'. Aber Digitalo hat sich noch eine Variante, genannt 'Territories', einfallen lassen, die unterm Strich recht interessant klingt und eine Mischung aus mehreren Spielmodi darstellt. Beide Teams, die dort antreten, verfügen über einen Spawn-Generator, dass heißt, getötete Spieler tauchen dort wieder auf. Der Trick bei der Sache ist nun, dass jedes Team versuchen muss, den Spawn-Generator des jeweiligen generischen Teams zu erreichen und zu zerstören, um das Respawnen zu verhindern. Ist das erst einmal geschehen, geht es nur noch darum, die letzten Spieler auszuschalten und die Runde ist gewonnen, denn ohne Generator respawnen die Gegner natürlich nicht mehr. Das ähnelt unterm Strich sehr dem Singleplayer-Modus in den späteren Levels. Auf 14 verschiedenen Maps können sich bis zu 24 Spieler austoben; nicht gerade die Masse, aber für den Start ausreichend, zumal dank mitgeliefertem Editor sicherlich schnell Nachschub aus der Community zu erwarten ist. Leider konnten wir den Multiplayer-Modus noch nicht genauer antesten, da zur Zeit des Reviews noch keine Server zu finden waren.

Die Endzeit ist... ein Müllhaufen
Auf optischer Seite ergibt sich ein gemischtes, aber unterm Strich recht positives Bild. Auf der Habenseite verbucht 'Devastation' umfangreiche und detailliert dargestellte Levels mit ordentlichen Texturen und dem passenden Hauch Endzeit-Feeling. Die Umgebungen sind zudem sehr abwechslungsreich gestaltet, kaum eine Map gleicht der anderen. Schwächer hingegen sieht die Darstellung der Charaktere aus: Die Texturen könnten schöner sein, die Models wirken kantig und teils nicht korrekt proportioniert; auch die Animationen wirken oft etwas unnatürlich. Die Waffenmodels sowie zahlreiche Effekte wie Explosionen oder Rauch können sich dafür sehen lassen, ebenso wie die Ausleuchtung und die Schattenwürfe.

Devastation
Vollbepackt, da fällt die Wahl schwer.

Viel Liebe zum Detail spürt man bei den zahllosen Objekten, die in der Gegend herumliegen und dank der Physik-Engine auch bewegbar und teils sogar benutzbar sind. So können Dosen zur Ablenkung geworfen werden, eine Flasche wird flugs zerbrochen und dient als Schlagwaffe. Leider haben es die Entwickler mit dem herumliegenden Zeug etwas übertrieben, manchmal kommt man sich vor wie der Elefant bei der Mülldeponie. Man kann an manchen Stellen kaum einen Schritt machen, ohne dass irgendwelcher Krempel durch die Gegend kullert und nicht selten auch mal den Weg blockiert. Auch bleibt anzumerken, dass sich die Objekte nicht immer physikalisch ganz nachvollziehbar bewegen, zudem fehlt es an Konsequenz: Zwar könnt ihr so ziemlich jede Flasche oder Kiste zerstören, Fenster und Türen jedoch widerstehen sogar härtestem Kaliber.

So wie die Grafik ab und an für Staunen sorgt, so sehr enttäuscht die Soundkulisse trotz englischer Original-Sprachausgabe. Die Sprecher wirken allesamt arg farblos und langweilig, es macht kaum Spaß, sich die Dialoge und Briefings anzuhören. Auch bei den Waffensounds gibt es viel Licht und Schatten. So klingen einige Waffen sehr fett und satt, andere wiederum dünn und künstlich. Auch fehlt es oftmals an Nebengeräuschen, mal abgesehen vom ständigen Klappern, Klirren und Scheppern losgetretenen Mülls. Die Hintergrundmusik ist unaufdringlich und nicht der Rede wert.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Es ist gar nicht so einfach, 'Devastation' abschließend zu bewerten, denn zu nahezu jedem Pro gibt es auch ein Contra. Die Level-Grafik überzeugt, die Charakter-Models und -Animationen weniger. Das Physik-System ist rein technisch gelungen, leider aber zu üppig angewandt und teilweise nicht gänzlich realistisch. Die Kämpfe sind spannend und schnell, im Simulations-Modus auch taktisch, leider hapert es aber oftmals an der KI und teils auch an der Fairness. Unterm Strich ist 'Devastation' jedoch sicherlich kein schlechter Shooter, trotz aller Macken, und viele Action-Fans werden sicherlich ihren Spaß an der Sache haben. Man wird allerdings den Eindruck nicht los, dass die Entwickler zu viel auf einmal in dieses Spiel packen wollten und einige Aspekte darunter leiden mussten.  

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