Test - Delta Force: Black Hawk Down : Delta Force: Black Hawk Down

Wie schon in den Einzelspielereinsätzen so sind auch in den Mehrspielergefechten interaktive Fahrzeuge vertreten. Enttäuschenderweise können sie aber auch hier nicht von Spielern kontrolliert werden, sondern fahren stur vorgegebene Routen ab. Das Einzige, was ihr machen könnt, ist die Bordkanone der diversen Humvees oder Helikopter zu bemannen und zu hoffen, dass euch die Gegner förmlich vor die Flinte laufen, während ihr fröhlich im Kreis fahrt oder fliegt. Auch ein Schadensmodell wird nicht geboten, die kreisenden Fahrzeuge sind allesamt unverwundbar und lediglich die Spieler an den Kanonen können ausgeschaltet werden.

Leider lassen letztlich auch die Mehrspielergefechte von ’Delta Force: Black Hawk Down’ jegliche Taktik vermissen und arten meist in ein wildes Durcheinander aus, bei dem beide Seiten wild umherrennen und alles unter Beschuss nehmen, was nicht zum eigenen Team gehört. Taktisches Vorgehen oder ausgefeilte Kampfstrategien finden im hektischen Kampfgeschehen keinen Platz, ein schneller Finger am Abzug ist alles, was gefragt ist.

Ein Augenschmaus ist ’Delta Force: Black Hawk Down’ leider nicht gerade. So sieht die Xbox-Version eigentlich genau danach aus, was sie tatsächlich ist: Eine relativ gelungene Umsetzung eines über zwei Jahre alten PC-Spiels. Die PS2 kam mit der Engine anscheinend nicht zurecht und bekam eine von Grund auf neue Version des Spiels von ’Rebellion’ spendiert. Unglücklicherweise kann diese nicht so recht überzeugen und leidet unter denselben Problemen wie das Original. Abgesehen von einigen kleinen Spezialeffekten, wie Spiegelungen auf der Wasseroberfläche oder Unschärfeeffekten, ist die Grafik beider Versionen karg, lieblos und langweilig. Die Texturen der Wüstenlandschaften und zerbombten Häuser werden nicht nur andauernd wiederverwendet, sondern sind auch noch niedrig aufgelöst und folgedessen unscharf. Auch die Charaktere – sei es nun Freund oder Feind – bieten praktisch keine Details und sind lieblos animiert. Am meisten Mühe scheint man sich noch bei den Waffenmodellen gegeben zu haben, die immerhin recht authentisch wirken.

Zumindest akustisch kann das Kampfgeschehen des Spiels gefallen. So lassen sich die recht gelungenen Schussgeräusche und Explosionen sauber orten und vermitteln durchaus das Gefühl, inmitten eines Feuergefechts zu sein. Wer über die notwendige Hardware verfügt, kommt zudem in den Genuss von Dolby Digital Surround Sound auf der Xbox beziehungsweise Dolby Pro Logic II Surround Sound auf der PS2, sodass wirklich von allen Seiten Action angesagt ist. Die komplett ins Deutsche übersetzten Funksprüche, welche euch in den Missionen den Weg weisen, sind recht gelungen, auch wenn sie nicht an die Authentizität der englischen Originale heranreichen und manchmal etwas aufgesetzt wirken. Die musikalische Begleitung des Kampfgeschehens ist eher simpel gestrickt: In ruhigen Momenten bekommt ihr orientalisch angehauchte Musikstücke zu hören, sobald es dann aber rund geht, wird eher belangloser Rock geboten, der inmitten der ganzen Schussgeräusche aber ohnehin kläglich untergeht.