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Test - Dark Chronicle : Dark Chronicle

  • PS2
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Dark Chronicle
Sind alle roten Punkte des Gegners verschwunden, greift dieser besonders aggressiv an.
Es gibt viel zu tun
Als ob das noch nicht genug wäre, darf Maximilian in seiner Eigenschaft als Erfinder mit seiner Kamera zum Sammeln von Ideen auf Fotosafari gehen. Nahezu jeder Gegenstand in 'Dark Chronicle' kann abgelichtet werden, um durch das Kombinieren von jeweils drei Bildern wie zum Beispiel eines Fensters, einer Holzkiste und eines Springbrunnens ein Aquarium zu erschaffen oder das Roboter-Gefährt Steve mit teils witzigen neuen Gehäusen, stärkeren Waffen oder schnelleren Fahrwerken auszustatten. Damit das Ganze nicht zur reinen Ratestunde verkommt, solltet ihr eure Augen nach den überall in 'Dark Chronicle' versteckten Notizzetteln offen halten, welche euch die benötigten Komponenten für neues Heldenspielzeug verraten.

Neben den mehr oder weniger verpflichtenden Beschäftigungen könnt ihr in der Welt von 'Dark Chronicle' auch ruhig mal die Seele baumeln lassen. Selbst in den Dungeons darf Maximilian an jedem Gewässer seine Angelrute auswerfen, um Jagd auf die zahlreichen Kiementräger verschiedener Größen zu machen. Dank der simplen wie gelungenen Umsetzung des Angelsports und der vielen verschiedenen Köder werdet Ihr euch selbst ein ums andere Mal bei ausgedehnten Angelausflügen ertappen - zumal es hinterher eure Wahl ist, ob der Fang in oben genanntem Fischbehältnis oder - mit Zwischenstation auf dem tragbaren Grill - als Gesundheitsauffrischer in eurem Magen landet. Auch einige Wettbewerbe stehen bei Gefallen auf dem Programm: Ihr trainiert eure Fische in ihrer feuchten Behausung für Wettrennen, kreuzt diese zu neuen Arten oder versucht mit dreien der schlüpfrigen Freunde das höchste Gesamtgewicht auf einem Turnier zu erzielen.

Dark Chronicle
Das ellenlange Inventar fordert Eigeninitiative von euch.

Neben dem Angeln fand auch eine originelle Golf-Variante den Weg in das abwechslungsreiche Action-Adventure: Nachdem in den Zufallsabschnitten alle Monster besiegt sind, gilt es beim 'Spheda' eine elektrisch geladene Kugel in eine ebenfalls geladene Dimensionsverzerrung zu bugsieren. Das Problem hierbei: Sind Kugel und Ziel gleich gepolt, stoßen Sie sich ab. Zudem schlägt die Ladung der Kugel bei jedem Bodenkontakt ins Gegenteil um. Aufgrund der arg begrenzten Schlaganzahl und dem oftmals ungünstig positionierten Ziel wandert hier zwar öfter das Joypad an die Wand als das Rund in die vorgesehene Öffnung - hartgesottene Profis werden es trotzdem gerne stets auf noch einen Versuch ankommen lassen.

Dark Chronicle
Möchtegern-Architekten können sich hier richtig austoben.

Einfach malerisch
Anders als der Vorgänger kommt 'Dark Chronicle' im hippen Cel-Shading-Gewand daher. Der liebevollen Aufmachung und den detailreichen Ortschaften - vor allem das reich möblierte Interieur der Häuser weiß zu überzeugen - ist es hierbei zu verdanken, daß die trendige Comic-Optik zu keinem Zeitpunkt zum Coolness fördernden Selbstzweck verkommt. Viel mehr wird der Spieler in eine wunderhübsche Märchenwelt hineingesogen, die mit vielfältiger Flora und atmosphärisch in Szene gesetzten Tag- und Nachtwechseln mehr als einladend gestaltet worden ist. Umso unverständlicher, dass Sony auf eine adäquate PAL-Anpassung verzichtet hat: Kein optionaler 60 Hz-Modus schmälert hier die recht dick ausgefallenen Balken, die gerade bei diesem grafischen Genuss einen faden Beigeschmack hinterlassen.

Die Surround-Sound-Kulisse gibt sich keine Blöße: Die mal verträumten, mal packenden Melodien untermalen das Spielgeschehen jederzeit passend, während Grillenzirpen, Meeresrauschen und Vogelgezwitscher die ansprechenden Locations noch unterstützen. Zwar wurde auf eine Synchronisation der englischen Sprachausgabe verzichtet, Zocker, die der Fremdsprache mächtig sind, dürfen sich aber über professionelle und passende Stimmen für die charismatischen Protagonisten freuen. Alle anderen nutzen die gelungenen deutschen Untertitel.

 

Fazit

von Alexander Bohn
Operation gelungen: 'Dark Chronicle' überrundet seinen Vorgänger um Längen und macht Highlights artverwandter Genres wie 'Kingdom Hearts' oder 'Zelda: The Wind Waker' ernsthafte Konkurrenz. Wunderschöne Grafik, tadellose Steuerung und vor allem gute Ideen - und diese tonnenweise - bieten dem Spieler einen riesigen, liebevoll ausgearbeiteten Abenteuerspielplatz mit nahezu endlosen Betätigungsmöglichkeiten. Leider gelang Level 5 der Brückenschlag von zufallsgenerierter Dungeon-Hatz zum traditionellen Action-Adventure nicht ganz: So entfaltet sich das komplexe Spiel anfangs etwas arg langsam - zwischen den zahllosen Betätigungsfeldern werden stets nur kleine Häppchen der an sich gut inszenierten Geschichte um das charismatische Duo serviert, und bis der Spieler die volle Palette an Möglichkeiten auskosten kann, sind rund zehn bis fünfzehn Spielstunden ins Land gezogen. Geduldige Zocker erwartet dann allerdings ein beinahe endlos motivierender Süchtigmacher, dem man das manuelle Management des faulen Inventars gerne verzeiht. Genau der richtige Stoff für lange Herbstnächte!  

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