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Preview - Cyberpunk 2077 : Hands-on in Night City

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Am 23. Juni 2000 erschien mit Deux Ex ein Meilenstein, der seiner Zeit weit voraus war. Ein Genremix aus Shooter und Rollenspiel in einem Cyberpunk-Universum mit Entscheidungen und großer Handlungsfreiheit. Klingt bekannt, oder? Vom nackten Kern her ähneln sich Deux Ex und Cyberpunk 2077 nicht gerade wenig, aber letzteres zeigt mit voller Wucht, was sich in den letzten 20 Jahren in der Welt der Videospiele getan hat. Wir hatten in München die Gelegenheit, die ersten vier Stunden des Action-Rollenspiels zu zocken und uns erste Antworten auf die Frage zu holen, ob es überhaupt eine Chance hat, der immensen Erwartungshaltung gerecht zu werden.

Willkommen in Night City, einer dystopischen Metropole im Universum des Tabletop-Rollenspiels Cyberpunk. Wir spielen V, einen mehr oder minder frisch gebackenen Söldner, der es in der Stadt zu etwas bringen will. Wie es sich für ein Rollenspiel gehört, geben wir V zunächst ein Geschlecht, ein Gesicht, ein Aussehen und eine Vorgeschichte. Die Optionen sind vielfältig und umfassend. Gesicht, Frisur, Bart, Geschlecht, Narben, Tattoos, Piercings, ja selbst Genitalgröße und Schambehaarung könnt ihr festlegen. Ich sehe schon etliche Spieler vor mir, die allein im Charaktereditor etliche Stunden verbringen werden, bis sie den oder die V ihrer Vorstellung erschaffen haben.

Damit endet es freilich noch nicht. Die Wahl eures Hintergrunds hat nicht nur Auswirkungen auf eure künftigen Aktionen, speziell bei Dialogen, sondern eröffnet euch auch einen von drei Wegen für den Prolog des Spiels. Als Street Kid kennt ihr euch aus in der Stadt und ihrem Gangleben. Als Nomad seid ihr der einsame Wolf aus den Badlands. Beim Corporate startet ihr als Agent der Megacorp Arasaka mit entsprechenden Ressourcen. Und ihr verteilt eure ersten Attributpunkte in den Bereichen Body (Physis und Nahkampf), Reflexe (Waffen und Beweglichkeit), Intelligenz (Hacken und Gedächtnis), technische Fähigkeiten (Rüstung und Handwerk) sowie Coolness (Stealth und Widerstand).

Unter diesen fünf Attributen verbergen sich übrigens die enorm umfangreichen Skilltrees. Ihr erhaltet mit der Zeit unter anderem durch Level-ups Perk-Punkte, die ihr in diese Fähigkeiten stecken könnt. Dazu gehören sowohl passive Perks wie erhöhte Chance auf kritische Treffer oder Widerstand gegen bestimmte Effekte, als auch aktive Fertigkeiten wie Wurfmesser oder Sprungattacken. Zusätzlich verbessern sich eure Fähigkeiten bei Verwendung, was neue Boni freischaltet. Klassenvorgaben gibt es nicht, ihr könnt eure(n) V ganz frei gestalten und alles eurem gewünschten Spielstil anpassen, egal ob ihr euch mit rauchenden Wummen durch die Level ballern wollt, oder lieber heimlich agiert und eure Feinde mit Hacks ablenkt oder eliminiert.

Die ersten Schritte in Night City

Vs erste Schritte sind simpel. Ein wertvolles Auto klauen, um einen Kumpel aus den Fängen eines Kredithais zu befreien, zumindest, wenn wir als Street Kid starten. Die beiden anderen Hintergründe bekommen jeweils ein anderes Szenario. Das geht in die Hose, wir lernen den Ganoven Jackie kennen, mit dem wir uns anfreunden. Wir erleben ein Tutorial in einer virtuellen Welt, das uns die ersten Grundlagen in Nahkampf, Waffenhandling, Stealth und Hacken vermittelt. Wir lernen schnell, dass all diese Möglichkeiten enorme Vielseitigkeit anbieten. Und das volle Potenzial dieser Möglichkeiten ist so früh im Spiel noch gar nicht absehbar.

Info zur Vorschau

Wir hatten in München Gelegenheit, vier Stunden lang Cyberpunk 2077 zu zocken. Die Demo umfasste in etwa die ersten vier Stunden des Spiels, von der Charaktererstellung bis hin zum Ende einer Schlüsselmission. In deren Rahmen konnten wir uns frei in Night City austoben und alles ausprobieren. Gespielt wurde via Xbox-Controller an einem PC, angeschlossen an einem Fernseher.

Wir lernen die ersten Fixer kennen, eine Art Auftragsvermittler der Unter- und Zwischenwelt. Ihre Jobs führen uns in die verschiedenen Distrikte der Stadt, sie verschaffen uns Geld (Eddies genannt) und Ansehen in diesem dubiosen Untergrund, die Street Cred, die uns wiederum Zugriff auf immer fortschrittlicheres Equipment verschafft. Waffen, Bekleidung, Implantate, Modifikationen für Ausrüstung und Waffen in unterschiedlichen Qualitäten gehören dazu. Cyberpunk 2077 ist eben ein Rollenspiel mit einem vollständigen Lootsystem sowie auch Crafting, wobei letzteres in der Demo noch deaktiviert war. Auch Consumables gehören zur Ausrüstung, wie Medipacks oder Buff-Food.

Die Story entfaltet sich langsam und wir haben noch keinen Schimmer, wohin das Ganze führt. Im Vordergrund standen in den vier gespielten Stunden die Vorbereitungen zum Diebstahl eines „Relic“ benannten Objekts aus den Fängen der Arasaka-Megacorp, wobei es bereits einige Verwicklungen und Konflikte gab. Insgesamt soll es drei Arten von Missionen geben: Hauptmissionen, Nebenmissionen sowie sogenannte Gigs. Während erstere umfangreich sind und viel Inhalt bieten, wie wir es von CD Projekt RED gewohnt sind, sind Gigs eher kürzere Einsätze, die uns vor allem Bares, Ausrüstung und Erfahrung bringen. Aber auch hier gibt es immer wieder erzählerische Elemente und Informationen.

Cyberpunk 2077 - Der Auftrag Trailer (dt.)

Das Video enthält neues Gameplay-Material, das die Welt, die Charaktere, die Geschichte und die Handlung von Cyberpunk 2077 zeigt.

CD Projekt RED scheint weitgehend darauf verzichtet zu haben, die umfangreiche Karte von Night City mit Füllmaterial vollzustopfen. Zwar entdecken wir reichlich Fragezeichen und andere Aktivitätssysmbole, aber jeweils mit „echten“ Inhalten gefüllt. Es passiert ohnehin genug in Night City, mitunter abhängig davon, wo ihr seid oder zu welcher Tageszeit. Da diese Nebenereignisse ohnehin dynamisch sind, wird die Karte gar nicht erst mit Symbolen dafür vollgepflastert. Genießen Bauarbeiter an einer Baustelle mittags ihr Bier, kann es gut passieren, dass ihr am selben Ort abends in einen Drogendeal oder eine Gangschießerei geratet.

Pulsierendes, dreckiges Leben

Die lebendige Stadt Night City beeindruckt ohnehin durch ihre Komplexität und das pulsierende Leben. Abseits der Missionen lohnt es sich, die breiten Straßen, die verwinkelten Gassen oder Hinterhöfe zu erkunden. Oder aber die Augen nach oben schweifen zu lassen, um über Treppen, Aufgänge und Fahrstühle die zahlreichen vertikalen Ebenen zu erkunden. Ereignisse, Easter-Eggs, schöne Panoramen – es gibt eigentlich überall etwas zu entdecken. Night City ist so detailverliebt, wie man es sich nur vorstellen kann. Einfach mal losziehen und die Stadt zu erkunden, könnte zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen abseits der Story gehören.

Die ersten Bedenken, dass Night City zu bunt sei, zu clean, sind übrigens unbegründet. Unter den Neonlichtern ist die Stadt, je nach Distrikt, ein dreckiger Moloch mit Müll in den Straßen oder dampfenden Gullideckeln. Dass die Stadt fest in den Händen von Gangs, Polizei oder Corporations ist, wird einem immer wieder bewusst gemacht. Die trügerischen Lichter der Stadt verbergen, dass Night City kein angenehmer Platz zum Leben ist. In den Straßen bemerkt ihr das hingegen sehr schnell.

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