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Test - Call of Juarez : Wilder Westen aus zwei Perspektiven

  • X360
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So weit, so gut, aber wie sieht es mit dem alten Sorgenkind so mancher Actiontitel für die Konsolen aus: dem gegnerischen Hirnschmalz? Dies fällt ganz akzeptabel aus, man ist ja schon einiges gewohnt. Allerdings leidet die KI an kleineren Mängeln, die nicht hätten sein müssen. Wir hatten schon angesprochen, dass die Schleichabschnitte zu Beginn recht knackig sind. Hier ist uns aufgefallen, dass der Gegner uns gesehen hat, wenn wir aus einem Versteck hervorkamen, er es aber nicht für nötig hielt, uns weiter zu verfolgen, wenn wir in unseren alten Schutz zurückgekehrt sind. Ein wenig mehr Intelligenz wäre uns an dieser Stelle lieb gewesen, im Gegenzug hätten die Fluchtpassagen vereinfacht und Billys Tod nach ein, zwei Treffern entschärft werden können.

Kein schöner Westen

Die polnischen Entwickler von Techland setzen bei der Engine auf Hausmannskost. So verwendet man die hauseigene Engine, die auf den klangvollen Namen "Chrome" hört. Grafisch gibt sich der Titel durchwachsen: Der realistische Look punktet mit toll modellierten Charakteren, hübschen Effekten, einer gelungenen Physik-Engine und einer stimmigen Beleuchtung. Dazu bekommt ihr weite Ebenen vorgesetzt, die zuweilen etwas an ’Oblivion’ erinnern (auch wenn euer Bewegungsradius in Wahrheit stark eingeschränkt ist). Das Western-Flair wird sehr gut vermittelt. Allerdings können die Texturen nicht mit der X360-Spitze mithalten, dazu stören flimmernde Kanten, eine niedrige Framerate, mäßige Animationen, nervige Ladepausen und diverse Unsauberkeiten. Die Hintergrundmusik wird zwar passend zur Situation eingesetzt, wiederholt sich aber zu oft, was auf Dauer dem Spieler gehörig auf den Senkel gehen kann. Die deutschen Synchronsprecher haben hingegen eine gute Arbeit abgeliefert.

Übrigens: Ein eher dürftiger Mehrspielermodus mit drei Spielmodi ist auch vorhanden. Neben dem üblichen Deathmatch und Team-Deathmatch findet sich noch ein nicht ganz neues Spielprinzip, der Bankraub. Das ist nichts anderes als Flaggenbeschützen oder dergleichen: Das eine Team versucht zu rauben, das andere beschützt. Schade, dass der Mehrspielermodus nicht mehr überzeugen kann, denn der Einzelspielermodus ist nicht sonderlich umfangreich: Die 15 Kapitel sind in gut zehn Stunden durchgespielt. Ärgerlich sind überdies die häufigen und langen Ladezeiten während des Abenteuers und auch der Schwierigkeitsgrad ist etwas arg schwankend ausgefallen.

Fazit

von David Stöckli
Wie eine Pfanne Bohnen auf dem Lagerfeuer: ’Call of Juarez’ ist nichts für Feinschmecker, die eine formvollendete Mainstream-Produktion erwarten. Der Westerntitel hat Ecken und Kanten, einige unrunde Spielsituationen und es fehlt an viel Feinschliff. Gerade das macht aber auch den Reiz der Action aus. Außerdem punktet die Cowboy-Hatz mit einigen frischen Ideen, einer spannenden Story rund um zwei ungleiche Hauptcharaktere und einem glaubhaften Wildwest-Szenario. Der Mix aus Shooter, Stealth-Game und Action-Adventure ist zwar arg linear und nicht sonderlich umfangreich, macht aber Spaß. Wer Western mag und bereit ist, sich mit den Eigenheiten des Spiels anzufreunden, wird den Kauf nicht bereuen.

Überblick

Pro

  • interessante Story
  • Wechsel zwischen zwei unterschiedlichen Figuren
  • einige clevere Spielideen

Contra

  • durchwachsene technische Umsetzung
  • wenig spielerische Freiheiten
  • lange und häufige Ladepausen

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Call of Juarez
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