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Test - Breath of Fire IV : Breath of Fire IV

  • PSone
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Breath of Fire IV
Alle Texte im Spiel sind leider Englisch.

Wer sich das abwechselnde Suchen und Erkunden nun auf Dauer langweilig vorstellt, der könnte recht haben. Deshalb haben sich immer mehr Entwickler kleine Spiele einfallen lassen, die während dem eigentlichen Spielverlauf erscheinen. Neben dem Suchen von Leuten oder Gegenständen und dem Erkunden von Dungeons voller Monster, finden sich in 'Breath of Fire IV' zahlreiche solche Mini-Games, die teilweise so ausgearbeitet und vorallem spassig sind, dass sie schon fast als eigene Spiele durchgehen könnten. Zum Beispiel müsst ihr unter Zeitdruck mit einem Kran Kisten auf einen Sandgleiter zu hieven, um möglichst viele Punkte zu kassieren, oder ihr dürft wie schon beim Vorgänger fischen gehen - alle Spiele sind spassig und können problemlos mehrmals angespielt werden. Das Fischen ist übrigens diesesmal sogar so detailliert ausgefallen, dass es euch nicht überraschen sollte, wenn ihr plötzlich Stunden damit verbracht habt, grosse Fische zu jagen. Denn von der Köderwahl bis zum rechtzeitigen Einziehen der Leine bietet das Fischen ein simplen Aufbau, hinter dem sich ganz schön viel Tiefgang versteckt.

Ausserdem bietet 'Breath of Fire IV' ein sehr ansprechendes Kampfsystem, bei dem es möglich ist, verschiedene Zaubersprüche zu einem sogennanten 'Combo' zu kombinieren. Zaubert ihr beispielsweise zuerst einen Angriffszauber, der auf Feuer basiert und danach einen, der einen Wirbelsturm hervorruft, kombinieren sich die beiden Attacken zu einem mächtigen Feuerwind, der so manchen Gegner aus der Fassung bringt. Des weiteren kann eure Abenteurergruppe aus bis zu sechs Leuten gleichzeitig bestehen. Das besondere daran ist aber, dass obwohl alle sechs auf dem Schlachtfeld stehen, nur drei pro Zug agieren dürfen. Was zuerst wie eine Limitation aussieht, erweist sich später als Segen, da die drei nicht aktiven Gruppenmitglieder sich erholen und nicht angegriffen werden können, manchmal aber automatisch ins Kampfgeschehen eingreifen. Auch eine strategische Note wird dem Spiel dadurch verliehen, da es nun möglich ist, Verletzte oder Zauberer, deren Magieleiste leer ist, nach hinten zu stellen, um frischen und starken Kämpfern Platz zu machen.

Breath of Fire IV
Die Drachen sind erfrischend anders als in anderen Spielen.

Auch technisch hat sich Capcom heftig für 'Breath of Fire IV' ins Zeug gelegt. Die Grafik besticht durch fein ausmodellierte, dreidimensionale Landschaften, auf denen sich zahlreiche handgezeichnete Charaktere tummeln. Letztere weisen dabei soviele Farben und Animationsphasen auf, dass man vor Capcom nur den Hut ziehen kann. So etwas hätte man auf der betagten PSone wohl nicht mehr erwartet. Nicht nur die eigenen Charaktere, sondern auch alle Monster, die im Spiel vorkommen, sind extrem flüssig animiert und detailliert gezeichnet. Die Landschaften sind allerdings nicht weniger beeindruckend. Seien es die realistischen Steinschluchten, deren Wege sich verflechten und nur schwer einzusehen sind, oder die abwechslungsreichen Städte, die alle durch ihren ganz eigenen Stil überzeugen können. Obwohl man beim ersten Anblick der Grafik nicht wirklich vom Hocker gerissen werden kann, können einem vorallem die kleinen Details und die stimmige, östliche Aufmachung auf Dauer umstimmen.

Die dreidimensionale Beschaffenheit der Umgebungen hat allerdings auch ihren Preis - so ist es manchmal fast nicht möglich, den richtigen Weg zu finden, da die zahlreichen Objekte die Sicht versperren können und sich die Kamera lediglich in 90°-Schritten justieren lässt. Ob dies wirklich nur negativ ist, bleibt am Ende wohl Geschmacksache, da grosse, vielbevökerte Städte oder Wälder auch in der Realität oftmals sehr unübersichtlich sind so natürlich in so manch einem der Entdeckungsdrang geweckt werden könnte.

Breath of Fire IV
Die Städte sind abwechslungsreich gestaltet.

Begleitet wird die spannende Handlung von 'Breath of Fire IV' von einer episch anmutenden musikalischen Untermalung, die bekannte Melodien mit fast schon asiatischen Klängen kombiniert. Die Musik passt sich wie gewohnt der Situation an - so werden wichtige Elemente der Geschichte eher dezent untermalt, während Kämpfe durch hektische Klänge betont werden. Die Soundeffekte sind zwar nicht ganz so abwechslungsreich, da die Helden sich lediglich während den Kämpfen zu Wort melden, und hier nur mit einer begrenzten Anzahl von Sprachsamples. Die Klänge der Angriffe und Zaubersprüche sind allerdings durchweg klar, passen sehr gut ins Bild und klingen kraftvoll. Die Texte des Spiels sind übrigens komplett in Englisch gehalten, während wenigstens die Anleitung Informationen auf deutsch liefert.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Da alle einzelnen Bestandteile von 'Breath of Fire IV' überzeugen können, ist es nicht verwunderlich, dass dies auch auf das Gesamtbild zutrifft. Die Story bietet Abwechslung und bleibt immer spannend, da die vielen Rätsel nur langsam enträtselt werden und sich zu einem stimmigen Ganzen zusammensetzen. Das Gameplay bietet kleine aber feine Neuerungen und eine bewährte Spielmechanik und die Grafik beeindruckt durch fein gezeichnete Charaktere sowie detaillierte Umgebungen. Auch der Sound passt stets zum Geschehen und trägt ungemein zur Atmosphäre bei. Eines muss man zur PAL-Version von 'Breath of Fire IV' auf jeden Fall noch sagen: Obwohl sich Capcom mit der Umsetzung für den europäischen Markt sage und schreibe neun Monate Zeit gelassen hat, sind im Spiel ausschliesslich englische Texte zu finden. Lediglich das Handbuch des storylastigen Rollenspiels wurde eingedeutscht, was für Englischunkundige natürlich alles andere als erfreulich ist. Alle, die sich davon allerdings nicht abhalten lassen, bekommen mit 'Breath of Fire IV' klassische Rollenspielaction vom Feinsten geboten!  

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