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Test - BlazBlue: Continuum Shift : Klopperei vom Feinsten

  • PS3
  • X360
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Nach BlazBlue: Calamity Trigger wirft Entwickler ARC System Works den Nachfolger auf den Markt. Ihr musstet zwar über ein halbes Jahr auf den zweiten Teil warten, im Spiel selbst sind jedoch nur wenige Tage seit dem Vorgänger vergangen. Wie die Handlung im Detail ist, könnt ihr im umfangreichen Story-Modus aus der Perspektive der verschiedenen Charaktere selbst herausfinden.

Brillantes leicht verbessern

Also ans Eingemachte: Im Vergleich zum ohnehin schon sehr guten ersten Teil haben die Entwickler im Großen und Ganzen relativ wenig verändert. Grafisch bleibt es beim hübschen Mix aus zweidimensionalen Charakteren vor dreidimensionalen Hintergründen. Die präsentieren sich diesmal aber in hochauflösender Grafik - und ihr erfreut euch noch ein bisschen mehr am hohen Detailgrad. Bei der Musik wurden keine neuen Wege beschritten. Schnelle Gitarrenstücke halten sich mit teils japanisch getexteten Poprhythmen die Waage.

Auch spielerisch hat sich kaum etwas getan. Klingt negativ, ist es aber nicht, da der Vorgänger schon furios war. Wie gehabt geht ihr also mit dem Charakter eurer Wahl und einem Gegner rundenweise auf die Matte. Dafür stehen schwacher, mittlerer und schwerer Angriff sowie ein spezieller Angriffsknopf zur Verfügung. Mit bekannten Tastenkombinationen führt ihr Spezialattacken aus und fügt diese zu schnellen Kombinationsangriffen zusammen. Der Spezialknopf hält für jeden Charakter individuelle Sonderbewegungen parat: Leichi beispielsweise positioniert dadurch ihren Stab auf dem Spielfeld, um ihn später vorteilhaft einzusetzen, während Protagonist Ragna mit seinem mächtigen Schwert Hiebe austeilt. Hat sich die Leiste am unteren Bildrand zu mindestens 50 Prozent gefüllt, sind sogar todbringende Über-Moves drin.

Einsteigerfreundliche Prügelei

Damit auch Einsteiger eine Chance haben, werden sie in umfangreichen Tutorials an die Hand genommen. In den Modi „Training" und „Herausforderung" wendet ihr erlerntes Wissen praxisnah an, bevor ihr euch an den Arcade-Modus wagt. Die clevere und spannende Geschichte hinter dem Spiel erlebt ihr im text- und bildlastigen Story-Modus. „Legion" schließt den Umfang des Solospiels ab, ohne jedoch wirklich zu überzeugen: Ihr erobert von Feinden besetze Kartenpunkte, um die gesamte Karte unter eure Herrschaft zu bringen. Bleibt noch der Online-Modus, der wie gewohnt mit etlichen Kampfräumen und Sofortduellen brilliert. Aber seid gut vorbereitet, denn hier geht es heftig zur Sache!

BlazBlue: Continuum Shift - Staaart! Drei komplette Kämpfe
Wir zeigen euch drei komplette Kämpfe aus dem neuen BlazBlue.

Vollpreis plus X

Was ist jetzt also neu bei BlazBlue: Continuum Shift? Zunächst fallen natürlich die unbekannten Charaktere ins Auge. Durch sie wächst die Zahl der wählbaren Charaktere auf 12 beziehungsweise 14. Wie das? Die ersten beiden stehen sofort zum Losprügeln bereit. Mit Hazama steuert ihr einen an Reichweite zunächst scheinbar limitierten Bösewicht, der bei genauerer Betrachtung aber über einen mächtigen Greifhaken verfügt. Und mit Tsubaki Yayoi schlagt ihr mit einer Kombination aus Kurzschwert und Schild zu. Klingt zunächst recht lahm, aber der Schild ist ein schwebendes Buch - und das Schwert kann seine Form vom schmalen Degen bis zum mächtigen Zweihänder ändern.

Kämpfer 13 und 14 - und das ist die Crux! - gibt es nur gegen 5,99 Euro im PlayStation Store. Dafür bekommt ihr zum einen die sehr freizügig gekleidete Eichhörnchenfrau Makoto Nanaya (inklusive buschigen Schwanzes) und zum anderen Valkenhayn R. Hellsing, seines Zeichens Butler von Rachel Alucard. Wo Makoto durch ihren quirligen Kampfstil kaum zu fassen ist, erweckt ihr bei Valkenhayn das Tier im Manne und verwandelt ihn kurzerhand in einen Werwolf.

Es bleibt also euch überlassen, wie viele neue Kämpfer ihr haben wollt. Aber lasst euch versichern: Das Balancing wurde als zweite wesentliche Neuerung sinnvoll verfeinert und so fügen sich alle neuen Kämpfer, ob kostenpflichtig oder nicht, nahtlos in den wunderbaren Spielfluss ein. Zwar erreicht auch das neue Balancing nicht ganz die Perfektion der Guilty-Gear-Reihe, aber das ist erstens Meckern auf allerhöchstem Niveau und zweitens wird es sowieso nur den absoluten Experten auffallen. Denen wird es aber sehr gut gefallen. So, und jetzt ran an die Controller und Ring frei für Rebel 1!

Fazit

Karsten Nitschke - Portraitvon Karsten Nitschke
Wow! Continuum Shift kloppt euch aus den Latschen. Wer bei solch einer überschaubaren Zahl an Schlägen so viel Tiefe und Raffinesse in einem Spiel unterbringen kann, dem gebührt gehörig Respekt gezollt. Klasse, ARC System Works. In den Tutorials bekommt ihr Grundlagen und Theorie so schonend beigebracht, dass auch Einsteiger gut ins Spiel finden. Die Grafik rockt, der Sound pusht und die KI fordert. Dazu noch eine Geschichte, die für eine Klopperei atypisch komplex ist – Prüglerherz, was willst du mehr? Selbst diejenigen von euch, die den ersten Teil bereits besitzen, sollten ernsthaft über eine Neuanschaffung nachdenken. Vielleicht nicht sofort, denn hierzulande kostet das Spiel den vollen Preis, aber wenn es etwas günstiger geworden ist, sollte jeder Freund von Beat-’em-ups zugreifen. Was sauer aufstößt, ist nicht das Spiel an sich, sondern ein paar Kleinigkeiten drum herum: Warum ist die Anleitung eine solche Frechheit? Keine Befehlsliste, keine Vorstellung der Charaktere, keine Farbe. Warum wurde für die Heimversion nicht die Knopfbenennung angepasst? Das Schlimmste jedoch: Das Spiel wird hierzulande größtenteils zum Vollpreis feilgeboten. Und dann soll ich noch mal 12 Euro verschleudern, um mir Charaktere zu kaufen, die schon vor Veröffentlichung als DLC feststanden? Entweder Charaktere rein und Vollpreis oder Spiel billiger und Charaktere als DLC – wie in den USA. Aber so bitte nicht!

Überblick

Pro

  • detaillierte Hintergründe
  • starkes Charakter-Design
  • überschaubare Bewegungslisten
  • einsteigerfreundliche Tutorials
  • trotzdem enorme Spieltiefe
  • interessante Hintergrundhandlung
  • klasse Online-Modus
  • Spitzen-Balancing

Contra

  • Anleitung eine Frechheit
  • zwei von vier neuen Charakteren nur als DLC
  • Animationen wenig bis kaum verbessert

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