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Test - Beat Slayer : Test: Was, wenn Hi-Fi Rush ein Rogue-like wäre?

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Greift zu, wenn...

… ihr Lust auf einen Rogue-like-Prügler mit rhytmischen Elementen habt, der euch selten länger als eine Stunde am Stück unterhält.

Spart es euch, wenn...

… ihr grafisch, musikalisch oder spielerisch einen Titel mit starkem Profil sucht.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
In allen Belangen ein gutes Rogue-like-Hack-n-Slay, dem der Mut zu einem starken Profil fehlt

Beat Slayer spielt sich grundsätzlich richtig gut, und doch hat mir der Titel nie länger als etwa 45 Minuten am Stück Spaß bereitet. Warum? Ist die Steuerung vielleicht ungenau oder das Spielprinzip öde? Fehlt es den Machern an handwerklichem Know-how? Nein, was dem Spiel fehlt, ist der Mut zu einem eindeutigen Profil. Und zwar in jeglicher Hinsicht, denn die Levelgestaltung wirkt leider genauso generisch wie der Soundtrack, und so sticht nie ein Höhepunkt im Spielgeschehen heraus.

Wenn das futuristische Berlin keine Erkennungsmerkmale vorzuweisen hat und selbst der Berliner Akzent eines Synchronsprechers weichgespült klingt, dann ist der Schauplatz nicht mehr als eine Fassade. Wenn selbst Bossgegner keine Ehrfurcht hervorrufen, zum Umstellen der Taktik animieren oder auf andere Weise Kopfnüsse aufgeben, dann plätschert der Spielablauf langfristig vor sich hin. Nur wenige Gegner ließen sich überhaupt in der Masse an Blechkumpanen unterschieden - nämlich die, die auch mal eine taktische Umstellung abverlangen.

>> Und nochmal von vorne! Die 10 besten Rogue-likes <<

Das ist schade, denn grundsätzlich hatte ich durchaus Spaß mit Beat Slayer. Ich mochte Mias vorlautes Mundwerk, war zumindest am Anfang gespannt, wie viel Einfluss das Setting auf den Charakter des Spiels haben könnte und wuselte mich gern durch das Geflecht des Upgrade-Systems. Prügeln nach Takt funktioniert an sich hervorragend, auch wenn das Trefferfeedback gerne eindeutiger ausfallen könnte. Nur traut sich Beat Slayer nie etwas Gewagtes. Das Spiel bleibt spielerisch wie auch gestalterisch stets konservativ in dem Rahmen, den die ersten zehn Minuten zeichnen.

Es mag unfair sein, eine millionenschwere First-Party-Produktion wie Hi-Fi-Rush (Test) diesem Indietitel gegenüberzustellen, ist aber leider nötig, um meine Kritik nachvollziehbar zu machen. Hi-Fi-Rush schäumt an jeder Ecke vor Charisma über. Sein Kampfsystem strotzt in allen Bewegungsabläufen vor Profil und nimmt dabei massig Überzeichnung in Kauf. Jeder Charakter schwimmt im eigenen Charisma und der Soundtrack zwingt einen geradezu zum Mitwippen. Dass Beat Slayer nicht all diese Kriterien erfüllen kann, liegt auf der Hand. Aber zumindest einer dieser Faktoren hätte hervorstechen müssen, um aus einer guten Spielidee mehr zu machen als nur das nächste nette Roue-like. Immerhin, grafisch kommt ein Profil zustande. Aber das allein genügt leider nicht.

Überblick

Pro

  • brauchbares Kampfsystem mit rhythmischen Vorgaben
  • netter Grafikstil
  • einfach erlernte Steuerung
  • faire Rogue-like-Regeln mit geringem Frustfaktor

Contra

  • netter, aber letztendlich profilschwacher Soundtrack
  • Schauplatz Berlin wirkt in der Praxis generisch
  • taktische Kampfelemente nur sehr selten vonnöten
  • kaum Abwechslung im Spielablauf

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