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Special - 10 Years After: KotOR : Sternenritter

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Star Wars: Knights of the Old Republic gilt mittlerweile als Meilenstein des Genres und in der Tat bot es viele innovative Elemente, die wir auch in modernen Rollenspielen entdecken und die vor allem die folgenden Titel von BioWare geprägt haben. Immer wieder stehen Dialoge und die Beziehungen der Charaktere untereinander im Vordergrund. Was bei KotOR begonnen wurde, findet sich in Titeln wie Dragon Age oder Mass Effect wieder. Auch in Titeln anderer Entwickler findet bemerkt man, dass kräftig beim damaligen Genreprimus gespickt wurde.

KotOR war seinerzeit nicht nur für "Star-Wars"-Fans quasi eine Offenbarung, denn selten bot ein Spiel zu der Zeit mehr Möglichkeiten, moralische Entscheidungen zu treffen und einen Charakter in eine beliebige Richtung zu entwickeln. Gut oder böse, hell oder dunkel, Sith oder Jedi – BioWare gab uns alle Möglichkeiten und dank der Zusammenarbeit mit LucasArts wurden stimmige Umgebungen im "Star-Wars"-Universum gestaltet.

Das Spiel wurde ein riesiger Erfolg und der Nachfolger war eine logische Konsequenz. Der wurde allerdings nicht von BioWare entwickelt, sondern von Chris Avellone und seinem Team Obsidian Entertainment. Deren Mitarbeiter hatten zuvor an Titeln wie Icewind Dale, Fallout 2 und Planescape Torment gearbeitet. Anfang 2005 erschien Star Wars: Knights of the Old Republic 2 – The Sith Lords in Deutschland. Das Ergebnis war ordentlich, wirkte aber zu wenig eigenständig. Selbst die Handlung war der des Originals nicht unähnlich und bot immer wieder Déjà-vu-Momente. Vor allem aber wirkte das Spiel unfertig, weil Obsidian auf Termindruck von LucasArts Inhalte streichen musste und die Zeit ganz offensichtlich für das Feinpolieren nicht ausreichte. Schade, denn das versteckte Potenzial des Titels war immens.

Danach wurde es eine Weile still um die Reihe. Während Fans immer noch auf ein KotOR 3 hofften, hatte LucasArts ganz andere Pläne. Die wurden bekannt, als LucasArts eine weitere Zusammenarbeit mit BioWare ankündigte. Star Wars: The Old Republic hieß das Projekt und sollte ein MMORPG sein. Selbiges erschien Ende 2011 und wurde zum Millionengrab. Angeblich wurden 200 Millionen Dollar für die Entwicklung ausgegeben. Das Ergebnis waren maximal 1,7 Millionen zahlende Spieler, eine Zahl, die schon nach wenigen Monaten massiv absackte. Zwar hatte BioWare das MMO-Genre mit vielen Dialogen aufgewertet, dabei aber leider übersehen, dass die Langlebigkeit eines MMOs vom Endgame-Content bestimmt wird, und der war mehr als dünn. Seit der Umstellung auf free to play haben sich die Zahlen wieder erholt. Ob der Titel jemals Profit einbringen wird, ist jedoch fraglich.

Ob es jemals einen dritten Teil geben wird, ist ebenso fraglich. BioWare hat mit Mass Effect quasi einen geistigen Nachfolger geschaffen und seit LucasArts nur noch ein Lizenzbereich von Disney ist, ist es ungewiss, ob ein weiterer Teil jemals eine Option sein wird. Für mich gehört KotOR jedenfalls zu den besten und innovativsten Rollenspielen damals. Der Fokus auf Charaktere und Dialoge hat das Genre tief geprägt und sogar BioWare selbst tut sich schwer damit, an das damalige Niveau erneut heranzukommen. Und kaum ein anderes Spiel bot derart viele Entscheidungsmöglichkeiten sowohl bei der Handlung als auch besonders bei der Charakterentwicklung. Das Spiel war und ist ein Klassiker, den man sich auch heute noch zu Gemüte führen kann, denn obwohl das Spiel inzwischen technisch veraltet ist, setzt es inhaltlich immer noch Maßstäbe, an denen sich die Konkurrenz messen lassen muss.

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