Test - Super Mario Galaxy : Neuer Geniestreich des Klempners
- Wii
Bei der ganzen spielerischen Klasse ist es erfreulich, dass Nintendo es nicht versäumt hat, auch die technische Seite von ’Mario Galaxy’ auf Hitkurs zu bringen. Die herrlich bunte Optik passt nicht nur hervorragend zur ’Mario’-Reihe, sondern ist auch technisch durchaus beeindruckend: Dank starkem Kontrasteinsatz, schönen Texturen, einer beeindruckenden Weitsicht und sehenswerten Effekten im Stil von Fur-Shading, aufwändigen Spiegelungen und Bump-Mapping kommt fast schon Next-Gen-Feeling auf. Selbst auf HDTVs mit progressiver Bildausgabe sieht die Grafik richtig gut aus.
Die Melodien der ’Mario’-Spiele sind seit jeher für ihre Ohrwurmqualitäten bekannt und die Sounds des neuen Spiels stehen dem in nichts nach: Wunderbare Musikstücke, teils in pompöser Orchestereinspielung, greifen die Themen der verschiedenen Stages wunderbar auf und nerven auch nach Stunden nicht. Die Soundeffekte sind weniger auffällig, aber auf gewohntem ’Mario’-Niveau. Einzig die Surround-Abmischung ist etwas mager. Unter den Tisch fallen lassen wir höflicherweise auch den kümmerlichen Zwei-Spieler-Modus. In diesem steuert ein Spieler Mario, der andere Spieler bewegt mit einer zweiten Wiimote den Sternenstaub-Cursor – langweilig und unnötig.
Doch zurück zu erfreulicheren Dingen: Das Besondere am Sound-, Grafik- und Spieldesign ist nicht zuletzt Folgendes: Nintendo hat es unheimlich gut verstanden, das Geschehen mit unzähligen Anspielungen an frühere ’Super Mario’-Titel anzureichern. Das fängt bei vertrauten Melodien an und geht etwa bis zur 3D-Inkarnation alter 8Bit-Feinde, Pixeldekor im Retro-Stil, der traditionsreichen Bonusranke mit neuer Funktion, der Feuerballverwandlung und natürlich vielen alten Bekannten aus bisherigen Episoden. Da geht einem ’Mario’-Veteranen das Herz auf, sentimentale Erinnerungen fliegen umher und man fühlt sich sofort wieder in die 80er- oder 90er-Jahre zurückversetzt – im positiven Sinne. So ist ’Super Mario Galaxy’ ein Jungbrunnen für Videospielopas und ein seltenes Lehrstück bezüglich Spielqualität für die junge Gamer-Generation.
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