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Special - Metal Gear Solid V: The Phantom Pain : Sexobjekt Quiet

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Auf die Sache mit der Photosynthese muss ich jedoch etwas näher eingehen: Spontan fallen mir sowohl The End aus Metal Gear Solid 3: Snake Eater als auch Code Talker aus Metal Gear Solid V: The Phantom Pain ein. Beide besitzen dieselbe Fähigkeit. Beide sind normal eingekleidet. Das scheint auch Kojima bewusst gewesen zu sein, weshalb er Quiets Lungen verbrennen ließ, damit sie durch die Haut atmen muss. Nur so kann er trotz der Existenz von The End und Code Talker Quiets Nacktheit rechtfertigen. Ich muss es an dieser Stelle noch einmal sagen: Das ist selbst für Metal-Gear-Verhältnisse eine extrem schäbige Erklärung.

Die Serie spielte schon immer mit der Erotik diverser weiblicher Charaktere. Man denke beispielsweise an Eva, Sniper Wolf oder die Beauty-and-the-Beast-Einheit. Selbst The Boss, die mit Abstand tiefgründigste aller Metal-Gear-Figuren mit zwei X-Chromosomen, musste in ihrem letzten Kampf gegen Snake Brust zeigen. Das war zumindest meiner Meinung nach noch alles im Rahmen und amüsierte beispielsweise bei Eva mehr als dass es erotisierte, da es einen gewissen komödiantischen Abstand gab, den Kojima ansonsten nur auf männliche Nacktheit in seinen Spielen anwendet.

Was den Rahmen jedoch sprengt, sind solche Szenen:

... und die Existenz einer Zoom-Funktion in diesen Momenten:

Na? Fühlt ihr euch schon „beschämt“, wie Kojima es versprach? Es geht noch extremer und entwürdigender:

MGS V bietet noch weitaus mehr als das. Beispielsweise die genauso unnötige geheime Duschszene, während der Quiet von sabbernden Soldaten begafft wird:

Oder die sexualisierte Folterszene:

Beschämt fühle ich mich inzwischen tatsächlich. Aber nicht aus den Gründen, die Kojima andeutete. Wie Quiet in MGS V mit Snake flirtet, ist schlicht unnötig. Es raubt dem Charakter jede Glaubwürdigkeit. Wenn sie ihren Po offensiv in die Kamera streckt oder ihre Brüste direkt vor euren Augen baumeln lässt, kann ich sie beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen – und das schadet sowohl dem Spiel als auch der ganzen Serie. So etwas passt und amüsiert in Dead or Alive, aber in Metal Gear Solid ist Quiet in dieser Form ein störender Fremdkörper. Die Bühne ist eben ein entscheidender Faktor.

Ich schäme mich vor allem dann, wenn ich Außenstehenden erklären muss, weshalb sie so aussieht, wie sie aussieht, und weshalb sie sich so benimmt, wie sie sich benimmt. In dem Moment, in dem ihr beispielsweise einer nicht videospielaffinen Frau Quiets Hintergrund beschreibt, wird mit jedem Wort, das aus eurem Mund kommt, deutlicher, wie lächerlich das alles ist. Gleichzeitig drängt der Grund, den ich als Fan der Serie nicht wahrhaben möchte, mit aller Kraft in den Vordergrund: Quiet ist halbnackt, weil sie so das männliche Genital am unmittelbarsten anspricht. Quiet degradiert sich selbst und flirtet so offensiv peinlich, weil es dem männlichen Ego schmeichelt.

Nach all diesen Überlegungen steht für mich leider fest, dass zuerst die Entscheidung für Quiets Freizügigkeit gefallen sein muss und man sich erst danach (leider unbefriedigende) Erklärungen dafür überlegt hat. Ihre Figur hätte auch prima und wahrscheinlich sogar besser mit mehr Kleidung funktioniert. Das finde ich insbesondere dann schade, wenn ich merke, wie sehr mich ihre heroisch-dramatische letzte Mission in Metal Gear Solid V hätte packen können. Nur leider wurde Quiet in den vielen Stunden davor bereits der bemitleidenswerten Lächerlichkeit preisgegeben. So kann ich letztendlich leider nur David Ellis, Halo-Game-Designer bei 343 Industries, zustimmen:

Kojima hat ein insgesamt tolles Werk abgeliefert, für das ich nach wie vor eine Kaufempfehlung ausspreche, kein Zweifel. Dafür bin ich ihm als Fan dankbar. So sehr ich ihn aber auch bewundere, so enttäuscht bin ich über seine Entscheidung, seine größte Spielserie nach fast 30 Jahren auf diese Weise enden zu lassen. Ich hoffe, die halbnackten Cosplayer und die Figurenverkäufe waren es wert.

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