Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - Gaming-Mäuse im Vergleichstest 08/12 : Invasion der Nagetiere

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Razer Taipan: Die Symmetrische

Vorsicht, Giftnatter! In der Natur wollt ihr lieber keinem Taipan begegnen. Und wie sieht es am PC aus? Das wird sich zeigen. Razer hat sich eine hochpräzise Maus mit hoher Abtastrate als Ziel gesetzt, die in erster Linie wohl der Steelseries Sensei den Todesbiss geben möchte, aber auch anderen Mäusen ab 50 Euro Gift entgegenspritzt. Dafür verbaut der Kalifornier einen Laser-Sensor mit 8.200 dpi. Aufgrund ihrer symmetrischen Form eignet sie sich als eine der wenigen Spielemäuse auch für Linkshänder. Als Software nutzt der Mäusefresser Razer Synapse 2.0, mit der zusätzlich zum Treiber eine Cloud-Funktion installiert wird. Für das Reptil verlangen Händler derzeit stolze 80 Euro.

Präzision: sehr hoch, aber teilweise problematisch

Razer verwendet sowohl einen optischen Sensor als auch einen Laser-Sensor. Während der optische Sensor die von euch verwendete Unterlage abscannen kann, kümmert sich der Laser-Sensor um die eigentliche Abtastung. Die Auflösung dürft ihr über die beiden Tasten unter dem grün beleuchteten Mausrad in fünf Stufen wechseln. Vordefiniert sind 800, 1.800, 4.000, 6.400 und 8.200 dpi, die ihr per Treiber in 100er-Schritten anpassen könnt.

In allen Genres leistet die Taipan hochpräzise Arbeit, selbst bei hektischen Rollenspielen und Shootern behält sie einen kühlen Kopf. Sie spielt daher in der ersten Liga gegen die Steelseries Sensei, die Roccat Kone[+] oder die Logitech G600/G700/G9x, allerdings mit einer Einschränkung: Während der Cursor auf einfarbigen Maus-Pads wie ein geöltes Zäpfchen dahingleitet, bereiten ihr Unterlagen mit stark unterschiedlichen Farbflächen Probleme. In diesen Fällen gerät der Sensor beim Übergang von einer auf die andere Farbfläche kurz ins Stocken, bleibt für Bruchteile einer Sekunde stehen und springt danach eine kleine Strecke über den Bildschirm. Razer schickte uns daraufhin ein zweites Exemplar zu, das allerdings über dieselben Kompatibilitätsschwierigkeiten wie die erste Version klagt.

Bis zur Klärung des Problems empfehlen wir euch für die Taipan einfarbige oder ähnlich farbige Arbeitsflächen (wie blau-schwarz) als Spielgehege, da es bei ihnen zu keinerlei qualitativen Einschränkungen kommt.

Technik: geschmeidiger Cursor

Bei einfarbigen Maus-Pads überzeugt die Taipan dagegen mit ruhigen Zeigerbewegungen auf dem Niveau der Steelseries Sensei oder der optischen Roccat Savu. Die beste Cursor-Bewegung stellt sich bei modernen PCs wie gewohnt bei einer 1.000 Hz hohen USB-Frequenz ein, die ihr über den Treiber vorher einstellen müsst. Dann leistet die Razer-Abgesandte auch im Office-Betrieb oder für Bild- und Videobearbeitungen eine gute Leistung.

Ausstattung: spartanisch

Bis auf die linke Haupttaste lassen sich die rechte Haupt- und die sieben Zusatztasten nahezu frei belegen. Wie bei der Sensei könnt ihr die Seitentasten auf der dem Daumen gegenüberliegenden Seite nur recht schwer mit dem kleinen Finger drücken. Ein Vier-Wege-Mausrad, anpassbare Gewichte oder Schalen gehören dagegen nicht zur Ausstattung, in dem Fall bietet die günstigere Logitech G9x mehr als die Taipan.

Funktionell überzeugt der Razer-Treiber mit seinem übersichtlichen Aufbau und allen nötigen Einstellungsmöglichkeiten. Wie erwähnt kann die Taipan die Oberflächenstruktur eures Maus-Pads abscannen und darauf basierend ihre Sensoren kalibrieren, wobei wir in unserem Praxistest keine deutlich spürbaren Vorteile feststellen konnten. Wenn, dann bemerken nur sehr ambitionierte Spieler einen Unterschied. Eine vergleichbare Funktion bringt auch die Kone[+] mit. Nicht nachvollziehen können wir allerdings Razers Kontenbindung. Anders als bei der Konkurrenz muss erst ein Razer-Konto mit einer E-Mail-Adresse registriert werden, um den Treiber überhaupt nutzen zu können. Zwar werden dann alle Mauseinstellungen über Razers Cloud-Service gespeichert und stehen damit praktisch auf jedem PC zur Verfügung, allerdings hätte ein interner Mausspeicher - die Taipan hat keinen - selbige Funktion sogar besser unterstützt. Auf jeden Fall hätte die Kontenbindung optional sein sollen, auch ohne vorherige Registrierung muss aus unserer Sicht ein Treiber nutzbar sein.

Razer klöppelt eine hochwertige, aber nicht ganz so feine Maus wie Logitechs G600/G700/G9x, Roccats Savu oder Steelseries' Sensei zusammen. Das Gehäuse an sich wirkt zwar sehr stabil und auf Langzeitnutzung ausgelegt, dafür kleben die Ecken der gummierten Seitenteile etwas unsauber auf dem Gehäuse und könnten sich im Langzeitbetrieb in Teilen lösen.

Handhabung: hervorragende Ergonomie

Zur ihrer Stärke gehört die Griffigkeit. Durch ihre symmetrische, längliche Bauweise können sowohl Rechts- als auch Linkshänder angenehm auf der flachen Taipan aufliegen. Ihre gummierten Seiten und leicht aufgeraute Oberfläche verschaffen euch einen sicheren Halt.

Der mittelharte Druckpunkt gibt ein eindeutiges Feedback wieder, zudem kann die weiche, aber klar definierte Mausradrasterung selbst in hektischen Spielen punkten. Die kleinen Teflonfüßchen erzeugen einen geringen Reibungswiderstand und können aufgrund ihrer fast quadratischen Form einigermaßen gut durch Fremdprodukte ausgetauscht werden.

Zwischenfazit

Auf einfarbigen oder farbig nur leicht unterschiedlichen Maus-Pads sichert sich die Taipan eine sehr hohe Präzision. Zudem liegt sie als symmetrische Maus angenehm und griffsicher in der Hand. Obwohl sie in den beiden wichtigen Kriterien sehr gut abschneidet, kann Razers Nagetier nicht durchweg überzeugen: Von uns getestete Maus-Pads mit stark unterschiedlichen Farbflächen bereiten der Taipan aktuell Probleme, außerdem müsst ihr für die Treibernutzung ein Razer-Konto mit eurer E-Mail-Adresse anlegen. Da sie keine besondere Ausstattung bietet, bei dem Preis aber mindestens ein interner Mausspeicher für fünf Profile Pflicht wäre, sind 80 Euro zu hoch angesetzt.

Die 65 Euro teure Steelseries Sensei löst ihre Hausaufgaben derzeit besser, erst bei einem günstigeren Preis fählt die Wahl schwerer. Rechtshänder sollten sich zudem die Topmodelle Kone[+], G600, G700 und G9x als Alternative ansehen.

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel