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Test - Der Herr der Ringe: Das Dritte Zeitalter : Der Herr der Ringe: Das Dritte Zeitalter

  • PS2
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Text-Menü und andere Pannen

Wo wir schon dabei sind: die Menüs des Spieles überzeugen nicht gerade durch Schönheit oder Einfachheit. Nahezu jeder Teil, sei es Charakterbild, Fähigkeiten oder Inventar, stellt sich als ziemliche Textwüste dar. Mit etwas Eingewöhnung kommt man damit zwar recht gut klar, wirklich schön ist das aber nicht. Dafür ist die Steuerung sehr einfach zu bewältigen. Mit dem linken Stick steuert ihr euren Charakter, mit Richtungstasten und Aktionstaste wählt ihr im Kampf-Modus Skills und Gegner, bzw. in den Menüs die verschiedenen Elemente. Eine Minimap zeigt euch die Wege und markiert wichtige Orte und Quests mit roten Punkten.

Abgesehen von der Linearität sorgt das Spiel streckenweise jedoch auch anderweitig für Verdruss. Es hapert an allen Ecken und Enden mit der Interaktion, nur selten habt ihr auch nur ansatzweise Gelegenheit, mit den NPCs zu plaudern. Was aber vor allem nervt, sind die oftmals lieblos aneinander geklatschten Kämpfe, die manchmal schier kein Ende nehmen wollen. Klar, Pelennor ist ein Schlachtfeld, aber spätestens nach der zehnten Feindbegegnung fragt man sich, ob die Angelegenheit denn gar kein Ende nehmen will. Da tröstet es auch wenig, dass ihr euch auch mal im Kampf gegen einen Olifanten bewähren dürft. Oder auch Helms Klamm, wo ihr nicht nur die ausgesprochen zähen Uruk'Hai am Hals habt, sondern diese zudem auch noch Runde um Runde Verstärkung bekommen. Manchmal wird man jedenfalls das Gefühl nicht los, dass die Kämpfe stellenweise nur dazu dienen, eine vernünftige Spieldauer auf die Beine zu stellen, die mit rund 15 bis 20 Stunden ohnehin nicht allzu großzügig bemessen ist.

Zusätzlich zur Kampagne gibt es aber noch ein paar Goodies: Habt ihr einen Abschnitt abgeschlossen, wird dieser für den Schatten-Modus freigeschaltet. Dort könnt ihr die Kämpfe der absolvierten Abschnitte nochmals bestreiten, diesmal aber aus der Sicht der dunklen Seite. Wer also mal richtig böse sein will, darf dann in der Rolle von Orks, Uruk'Hai und anderen Fieslingen Menschen, Zwerge und Elben verprügeln. Ebenfalls vorhanden: ein Koop-Modus. Ihr könnt in der laufenden Kampagne jederzeit einen zweiten Controller aktivieren und das Spiel zusammen mit einem Freund zocken, wobei die Charaktere in den Kämpfen dann abwechselnd von den beiden Spielern gesteuert werden. Nicht viel, aber besser als gar nichts.

Grafisch lecker umgesetzt

Der wohl beste Aspekt des Spieles ist die Präsentation. Grafisch wird hier schon so einiges geboten, vor allem aber wurde darauf geachtet, die bekannten Umgebungen ansehnlich und wiedererkennbar darzustellen, wobei auch nicht an Details gespart wurde. Wenn ihr euch auf den Feldern von Pelennor vor dem brennenden Minas Tirith mit den Orks herumschlagt oder über Osgiliath die Nazgul kreisen, kommt schon echte Stimmung auf. Auch werden die Charaktere sehr detailliert dargestellt, was vor allem bei den aus den Filmen bekannten Figuren prächtig zum Tragen kommt. Auch fällt angenehm auf, dass jeder Wechsel eines Ausrüstungsteiles auch bestens an den Charakteren zu sehen ist, sei es im Kampf oder auch in den zahlreichen Zwischensequenzen.

Schade nur, dass der sehr gute Gesamteindruck doch sehr durch die leeren und unbelebten Umgebungen getrübt wird, in denen nur selten NPCs oder actionreiche Szenen, speziell auf den Schlachtfeldern, zu sehen ist. Die Kampfszenen werden mit sehenswerten Moves und schicken Magieeffekten präsentiert, auch dort gibt es wenig zu meckern, sieht man einmal davon ab, dass die Moves sich mit der Zeit zu sehr wiederholen. Neben Ingame-Grafik und Zwischensequenzen werden euch zudem zahlreiche Ausschnitte aus den Filmen geboten, jeweils an den passenden Stellen, an denen sich Spiel und Film treffen, bzw. überschneiden.

Punkten kann wiederum die Soundkulisse des Spieles, hier wurde wahrlich nicht gespart. Die Hintergrundgeschichte wird im Original von Gandalf-Darsteller Ian McKellan gesprochen, in der deutschen Version ist der entsprechende Synchronsprecher zu hören. Generell wurde sehr auf eine gute Sprachausgabe geachtet, meist mit den Originalstimmen aus den Filmen. Schade nur, dass Dialoge mit Ambient-NPCs dann doch nur in lauen Textboxen dargestellt werden, was die Atmosphäre hier und da doch gewaltig stört. Als Hintergrundmusik dienen episch-orchestrale Klänge, teils mit Sequenzen aus dem Filmsoundtrack. Die Kampfgeräusche ebenso wie die Laute der Gegner klingen satt und akkurat. Insgesamt also sowohl grafisch als auch akustisch eine feine Sache.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Einen richtigen Rollenspielhit wollten die Entwickler zu 'Der Herr der Ringe' auf den Markt bringen. Unterm Strich ist das aber nur bedingt gelungen. Zwar gibt es ein umfangreiches Fähigkeits- und Charaktersystem sowie zentnerweise Ausrüstung, dafür bietet das Spiel jedoch zu wenig Interaktion und zuviel Konzentration auf langatmige und unterm Strich ziemlich eintönige Kämpfe im Rundensystem. Dennoch kann 'Das Dritte Zeitalter' überzeugen, denn die Story ist recht gut gestrickt und die gelungene Präsentation mit dem umfangreichen Filmmaterial gleicht die spielerischen Mankos über weite Strecken aus. Fans der Trilogie und Spieler, denen die Action-Rollenspiele zu stressig waren, sollten durchaus mal einen Blick riskieren – mit hat's jedenfalls im Großen und Ganzen Spaß gemacht.

Überblick

Pro

  • gute Präsentation mit viel Filmmaterial
  • zahlreiche Ausrüstungsgegenstände
  • prima Atmosphäre und Story
  • taktische Elemente dank unterschiedlichen Charakter-Fähigkeiten

Contra

  • umständliche Menüs und Inventare
  • streckenweise sehr langwierige Gefechte
  • recht monotones Gameplay
  • wenig Interaktion
  • sehr linear

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