Test - Xenosaga 2: Jenseits von Gut und Böse : Xenosaga 2: Jenseits von Gut und Böse
- PS2
Das Bedienen der Kampf-Gears ist dafür um einiges einfacher: Es gibt zwei Angriffe (einmal nah und einmal fern), sowie eine Hand voll ‘Special-Attacks’. Für Letztere benötigt ihr Energie, welche durch das Aussetzen einer Runde schneller gefüllt werden kann. Eure komplette Mannschaft hat nur drei Gears zur Verfügung, in jedem davon sitzen zwei eurer Truppenmitglieder und je nach Kombination stehen andere ‘Special-Attacks’ zur Verfügung. Während eines Kampfes müsst ihr auf einen Gear verzichten, zudem sind Ether-Sprüche nur mit einem bestimmten Charakter (MOMO) möglich. Mal vom ‘Boost’ und dem Ereignis-Slot abgesehen, hat man sämtliche taktischen Schmankerl des anderen Kampfmodus außen vorgelassen, stattdessen gibt es nur die Möglichkeit einer Konter-Attacke.
Ist dieses System fast schon zu komplex und gerade zu Beginn etwas undurchsichtig, hat man bei der Charakterentwicklung eher gespart. Neben den klassischen Erfahrungspunkten gibt es das so genannte Skill-System, worüber ihr gleichermaßen Ether-Sprüche, Power-ups oder Zustands-Immunitäten sammelt. Die zahlreichen Skills sind in mehrere Klassen eingeteilt, die ihr vorher freischalten müsst. Entsprechend gibt es Skill- und Klassen-Punkte: Erstere erhaltet ihr in Kämpfen, Letztere nur bei Endgegnern oder durch das Einkaufen aller Skills einer schon zugänglichen Klasse. Darüber hinaus ist der ganze Kram noch in mehrere Levels eingeteilt, welche ihr nur durch das Füllen einer kompletten Klasse freibekommt.
Denken erwünschtAbseits der Kämpfe läuft der Spieler nicht nur von einem Punkt zum nächsten, sondern man kann und muss zuweilen bestimmte Hindernisse wegsprengen. Dieses Feature nutzen die Designer für halbwegs anspruchsvolle Denksportaufgaben, welche manchmal auch nerven. Vorbildlich hingegen ist es, dass sämtliche Gegner auf dem Spielfeld herumlaufen, bevor es zu einem Kampf kommt - die berühmt-berüchtigten Zufallskämpfe aus ‘Final Fantasy’ & Co. gibt es nicht.
Die restlichen Spielelemente sind typisch Konsolen-RPG: Ihr könnt nur an speziellen Punkten speichern, Status-Effekte, wie vergiftet, blind, geschwächt, usw., bringen eure Kampftaktik durcheinander und alternativ zur Ether-Magie setzt ihr vergleichbare Items ein, deren Anzahl natürlich begrenzt ist. Was wieder eigentümlich ist: Es gibt keine Shops und keine Ausrüstungsgegenstände, Items können nur gefunden oder erkämpft werden.
Gute, aber nicht perfekte PräsentationDie technische Seite von ‘Xenosaga 2’ ist ähnlich zwiespältig wie das Spiel selbst: Ihr müsst euch an einfarbige und texturarme Bauten gewöhnen, deren Stil jedoch stimmig ist. Grafisch punkten vorrangig die epischen Zwischensequenzen, hier gefällt zudem die recht gute, englische Sprachausgabe. Der Rest vom Sound schwankt zwischen ‘hervorragend’ und ‘leicht nervig’: Auch in diesem Punkt treten die Sequenzen besonders hervor, während manche Dungeons und Kampf-Musikstücke eher lieblos wirken. Es ist jedenfalls jammerschade, dass Kult-Komponist Yasunori Mitsuda nicht erneut zum Zuge kam, auch wenn sein Beitrag zum ersten ‘Xenosaga’ nicht gänzlich unumstritten war. Der Soundtrack von ‘Xenosaga 2’ stammt dagegen gleich von zwei Musikern (Yuki Kajiura und Shinji Hosoe), was man anhand der unterschiedlichen Qualität leider merkt. Noch einige Worte zur Lokalisierung: 'Xenosaga' glänzt mit guter Sprachausgabe, wenn auch komplett auf Englisch und mit deutschen Untertiteln versehen. Sämtliche Spiel-Menüs und Funktionen wurden erfreulicherweise komplett übersetzt, sodass die Sprachbarriere kein Hindernis darstellt. Auf fette PAL-Balken, wie man sie auch von einigen anderen Rollenspielen her kennt, hat Sony zum Glück verzichtet.
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