Preview - XCOM Enemy Within : Gnadenloser Nachschlag

Datenraub und Verteidigung

Mit dem neuen Agenten kommen auch zwei neue Missionstypen, die zufällig im Verlauf des Spiels eingestreut werden. So müsst ihr nämlich entweder EXALT-Comm-Arrays hacken oder aber eigene Daten verteidigen. Der Covert Ops Agent spielt dabei eine tragende Rolle. Zwar ist er nur mit einer Pistole bewaffnet, dafür aber kann er die EXALT-Anlagen hacken und so an Daten gelangen oder die Kommunikation der Zellen stören. Angreifbar, wie er ist, benötigt er aber die Hilfe der Soldaten, um seine Ziele zu erreichen.

So galt es in einer Mission, den Agenten zu erreichen, ihn zu beschützen, während er sich in die Arrays hackte, und ihn am Ende sicher zur Evakuierungszone zu eskortieren. Quasi eine Variante der bekannten VIP-Missionen. In einer anderen Mission musste man defensiv agieren, Zonen sichern und die EXALT-Agenten daran hindern, sich in Transmitter von XCOM zu hacken. Kein leichtes Unterfangen, denn schnell wurde klar, dass Firaxis kräftig an den Spielmechaniken geschraubt hat. Die feindlichen Agenten kommen nicht nur in großer Zahl, sondern auch sehr schlagkräftig daher. Das Gruppenverhalten, die gute Koordination und der intelligente Einsatz der Mittel sorgten dafür, dass mit unserem Team kräftig der Boden aufgewischt wurde. XCOM Enemy Within scheint fordernder und spannender zu werden als das Hauptspiel.

Die Missionen machten jedenfalls einen Riesenspaß. Während wir in der ersten Mission mehr damit beschäftigt waren, Gegner von unserem Agenten abzulenken und unter Druck zu setzen, ging es in der zweiten Mission quasi ums nackte Überleben und die Verteidigung. Jeder Schritt wollte gut überlegt sein, jede Position hinterfragt, jede Aktion durchdacht. EXALT zeigte sich als überaus tödlicher Gegner, dessen Schlagkraft im Verlauf des Spiels stetig wachsen soll - nicht zuletzt durch Technologien und Mittel, die von XCOM entwendet werden.

Massig Überarbeitungen

Abseits davon erklärte uns Lead Designer Ananda Gupta, dass nicht nur neue Inhalte zum Kernpunkt der mächtigen Erweiterung gehören. Auch viele der Spielmechaniken wurden überarbeitet und optimiert, darunter auch Gegnerverhalten und KI. Und selbst jetzt hat Firaxis noch nicht alle Inhalte verraten. Man darf gespannt sein, wie sich der zusätzliche Gegner ins gesamte Missionsgefüge einpasst. Vielleicht stehen uns hier wirklich schwere Entscheidungen bevor: ob wir uns der Alien-Bedrohung widmen oder der Gefahr aus der eigenen Rasse stellen.

Insgesamt soll Enemy Within den Umfang des Spiels um mehr als 50 Prozent erweitern und viele spielerische Neuerungen mit sich bringen. Für PC erscheint der Titel als Erweiterung und wird derzeit bei den Händlern mit rund 30 Euro gelistet. Die Konsolenversion beinhaltet Enemy Unknown, Enemy Within sowie sämtliche DLCs und taucht derzeit mit rund 40 Euro auf. Also keine Sorge, dass ihr zusätzlich zu einem bereits im Besitz befindlichen Enemy Unknown nochmals den Vollpreis blechen müsst. Wenn Umfang und Inhalt tatsächlich das halten, was sich derzeit abzeichnet, ist der Preis aus unserer Sicht zumindest akzeptabel.

Fazit

von Andreas Philipp

Batsch! Firaxis hat es geschafft, mich zu überraschen und mich richtig heiß auf Enemy Within zu machen. Wie man es von dem Studio kennt, werden hier nicht einfach ein paar überteuerte Karten ins Rennen um die Spielergunst geworfen, sondern etliche neue Spielelemente und Inhalte von heftigem Umfang, die sich mit Sicherheit auch auf das Hauptspiel auswirken werden. Die in dieser Anspielsitzung gezeigten neuen Missionstypen und der zugehörige Handlungsstrang sorgen jetzt schon dafür, dass ich die Veröffentlichung von Enemy Within kaum abwarten kann - auch wenn die aus den Umständen geborene Variante mit der Gesamtausgabe der Konsolenversionen etwas unglücklich ist. Aber das Gesamtpaket überzeugt nicht nur in Sachen Umfang, sondern auch bei den Überarbeitungen, insbesondere im Hinblick auf die extrem bissige und koordiniert vorgehende KI. Mein Spätherbst gehört XCOM, keine Frage.