Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Special - New Xbox Experience : Totalrenovierung in deiner X360

  • X360
Von  |  |  | Kommentieren

Zeig her die Figur

Weshalb schlecht erfinden, wenn es die Konkurrenz schon gut realisiert hat? Für die Profilfiguren bediente sich Microsoft augenscheinlich bei Nintendos Wii-Charakteren, den so genannten Miis, also den Alter Egos der Spieler. X360-Besitzer dürfen in NXE ebenfalls Avatare basteln, die dann ihre realen Gegenstücke verkörpern. In Zukunft sollen die Avatare nicht bloß in Chats, sondern auch in Spielen vorkommen. Der Avatar-Editor geht einfach von der Hand. Ihr könnt euch dutzende Figuren vorzeigen lassen und entscheidet euch dann für eine, die euch zumindest ansatzweise ähnlich sieht. Danach ändert ihr Größe, Hautfarbe, Frisur sowie Form der Augen, Augenbrauen, Nase und Ohren und wählt anschließend Accessoires wie Brillen oder Schmuck. Natürlich stehen auch verschiedene Klamotten zur Auswahl.

Insgesamt ist die Wahl zwar noch recht überschaubar, weitere Kleidungsstücke und sonstige Dinge dürften aber bald folgen. Die X360-Avatare sehen ganz knuffig aus und lassen sich sehr einfach erstellen. Sie sind darüber hinaus detailreicher und besser animiert als die Nintendo-Gesellen. Trotzdem hatten wir den Eindruck, dass die Miis noch mehr ihren Vorbildern gleichen können als ihre X360-Pendants. Da jeder Gamertag mit nur einem Avatar verknüpft werden darf, könnt ihr auch nicht mal eben schnell eure Familie, Freunde oder Promis als Figuren auf die Konsole holen, wie es auf Wii der Fall ist. Cool dagegen ist die Möglichkeit, die Avatare durch neue 3D-Wallpaper spazieren zu lassen. So könnt ihr zum Beispiel eine virtuelle Party in einem Kneipenszenario abhalten.

Auf die Platte!

Auf ein Feature haben sich die X360-Jünger schon im Vorfeld ganz besonders gefreut: Wer über genügend Speicher auf einer X360-Festplatte verfügt, der darf seine X360-Titel nun installieren. Der Prozess dauert unterschiedlich lang und auch der Platz auf dem Harddrive schwankt zwischen knapp 4 und 7 GB. Im Test dauerte das Rippen von Gears of War 2 über 11 Minuten. Copy-Kids kommen übrigens nicht auf ihre Kosten: Zum Starten eines Spiels ab Platte muss die Disc im Laufwerk schlummern. Nicht einmal das Starten vom HD-DVD-Laufwerk funktioniert.

Was ist dann also der Vorteil? Je nach Spiel fallen die Ladezeiten ein paar Sekunden kürzer aus, weiterhin wird das Laufwerk und damit durch den wegfallenden Lärm eure Ohren geschont. In einigen Titeln wie etwa Fable 2 ist die Grafik sogar einen Tick hübscher, weil weniger Filter zum Einsatz kommen, die das Streaming verschleiern sollen. Nicht zuletzt wird eure Xbox 360 weniger heiß, wenn das Laufwerk ruht.

Natürlich ist das noch längst nicht alles, was ihr auf die Festplatte packen dürft. Nach wie vor gibt es unzählige Downloads vom Online-Marktplatz, außerdem wird das Angebot an Film-Downloads ausgebaut. Allerdings beschränkt sich dieses Feature in Europa weiterhin auf einige wenige Länder (inklusive Deutschland). Immerhin wurde allgemein das Schauen von Videos komfortabler gemacht, indem ihr nun rascher einzelne Videostellen ansteuern könnt. Zum Start von NXE noch auf die USA beschränkt ist das XNA-Angebot. Damit können Hobby-Programmierer ihre Minispiele über Xbox Live zum Download beziehungsweise Verkauf anbieten. Hoffen wir, dass dieser Service bald auch in Europa verfügbar ist.

Gut gemacht - Steigerung möglich

Manchmal hängen die Menschen ihren lieb gewonnenen Dingen nach, auch wenn diese durch etwas Umfangreicheres, Komfortableres oder einfach Besseres ersetzt werden. Für diejenigen Gamer, denen es mit dem alten X360-Systemmenü so ergeht, gibt es immerhin einen kleinen Trost. Zwar steht das frühere Dashboard leider nicht optional zur Verfügung, eine Miniversion davon erscheint aber jederzeit per Knopfdruck auf den Guide-Controllerbutton. Egal, ob in einem Spiel oder im NXE-Menü: Ihr könnt über das kleine Dashboard-Fenster ähnlich wie vorher rasch verschiedene Menüpunkte der Xbox 360 direkt ansteuern. Praktisch, wenn ihr etwa Einstellungen vornehmen oder Online-Elemente nutzen wollt, ohne das Spielen oder das Videobetrachten zu unterbrechen.

Insgesamt macht die New Xbox Experience einen sehr durchdachten Eindruck. Microsoft hat es tatsächlich geschafft, den Eindruck von etwas Neuem zu vermitteln. So ähnlich wie man eine neue Konsole ausprobiert, so ähnlich fühlt es sich an, wenn man anfangs NXE erkundet. Die neuen Features ergeben alle Sinn und sind sicher bei den meisten Usern willkommen.

Allerdings gibt es noch reichlich Raum zur Verbesserung. Zumindest in der Vorab-Phase sowie zum Launch funktionierten einige Online-Inhalte noch nicht, im Übrigen ist die Geschwindigkeit beim Laden des Contents noch nicht so hoch wie im alten System. Ebenfalls Probleme machen noch Chats und die Verbindung zu PCs. Etwas schade ist des Weiteren, dass man den Benutzern nicht die Wahl lässt, ob sie das alte Dashboard weiter nutzen möchten. Immerhin ist niemand gezwungen, Avatare & Co. mehr als ein paar Minuten Aufmerksamkeit zu schenken, wenn er dies nicht will. Überhaupt hätten wir uns mehr Anpassungsmöglichkeiten gewünscht, etwa die freie Wahl in der Anordnung der Menüs und Fenster - bloß der Willkommen-Kanal lässt sich ausblenden. Auch mehr Optionen im Avatar-Editor wären wünschenswert.

Microsoft kann sich also noch nicht ausruhen, sondern hat noch genügend Möglichkeiten, sein NXE weiter zu verbessern. Ein höchst beachtlicher Schritt in eine „noch bessere Zukunft" wurde mit NXE aber schon gemacht. 

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel