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Test - X-Plane 9 : Ein neuer Ableger der realistischen Flugsim

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Apropos Flugzeuge: Es sind wieder ein paar neue hinzugekommen: Die exotische Piaggio P180 Avanti II mit ihren nach hinten gerichteten Propellern, ein hipper Mini-Jet von Cirrus und die gutmütige Cessna 172. Zusammen mit dem Arsenal des Vorgängers ergibt sich ein ansehnlicher Fuhrpark - von der Boeing B-52 über Hubschrauber und Segelflugzeuge bis hin zu Wasserflugzeugen ist alles dabei. So nett jedoch Exoten wie die Lockheed SR-71 oder Saab Viggen sind - auf Dauer fehlt 'X-Plane 9' etwas mehr Flugzeugauswahl in der Brot-und-Butter-Klasse. Flugzeuge wie etwa eine Cessna Caravan, ein Regionaljet oder eine Turboprop von Fokker oder Dornier wären schön. Dafür gibt es erfreulicherweise eine engagierte Flugzeuggestalterszene im Internet, die hier Abhilfe schafft. Denn der Titel lässt den Import von eigenen Flugzeugen und Designs explizit zu.

Zuviel Platz auf der Platte?

Eine weitere Neuerung, die 'X-Plane 9' mit sich bringt, ist die verbesserte Landschaftsdarstellung. Die gesamte Welt wird jetzt hoch auflösend texturiert - nicht ganz fotorealistisch, aber nahe dran. Wer über seinen Heimatort fliegt, findet zwar Phantasiegebäude, aber alle Straßen, Flüsse und Siedlungen sind am richtigen Ort. Selbstverständlich entsprechen Flughäfen, Landebahnen, Vorfelder und VOR-Funkfeuer detailgetreu der realen Welt. Den Preis für diesen Detailreichtum zahlt man bei der Installation: Wer die ganze Welt befliegen will, muss sich von sechs Installations-DVDs insgesamt gut 60 Gigabyte an Daten auf die Festplatte schaufeln lassen. Beschränkt man sich auf Mitteleuropa oder einen Teil der USA, genügen aber schon drei bis fünf Gigabyte.

Die detailliertere Landschaftsgrafik trägt zur insgesamt sehr gelungenen Optik bei. Auf älteren Rechnern sollte man die Einstellungen etwas herunterschrauben. Aber insgesamt läuft das Programm ausgesprochen flüssig - ein ruckelnder Hardware-Fresser wie der 'Microsoft Flight Simulator' ist 'X-Plane 9' nicht. Auch der Sound kann überzeugen: Cockpit-Signaltöne, Triebwerksgeräusche und das Rauschen des Luftstroms wirken sehr authentisch. Einziger Wermutstropfen: Der Funkverkehr, der steril von einem mechanischen "Ich lese Buchstaben vor"-Softwaremodul vorgetragen wird. Richtige Sprache klingt anders. Schade, denn so verschenkt das Spiel einen Teil der realistischen Cockpit-Atmosphäre, die Grafik und Instrumentendetails so gekonnt aufbauen.

Evolution statt Revolution

Was bleibt unterm Strich? 'X-Plane 9' ist eine gelungene Fortsetzung der 'X-Plane'-Reihe ohne große Überraschungen. Die Veränderungen zum Vorgänger bestehen aus viel Feinarbeit im Detail - wirklich neue, große Features oder eine wünschenswerte verbesserte Zugänglichkeit der Simulation für Einsteiger sucht man vergeblich. Wer 'X-Plane 8' besitzt, muss also nicht unbedingt sofort aufrüsten. Das ändert jedoch nichts daran, dass das Flugerlebnis das Beste ist, was man derzeit im Genre der zivilen Flugsimulationen auf dem PC findet. Und nicht nur auf dem PC: 'X-Plane 9' läuft auch auf Macs und Linux-Rechnern - auf unserem MacBook Pro übrigens ebenfalls ausgesprochen flüssig.

Fazit

von Jan Mandler
'X-Plane 9' macht alles gut, was 'X-Plane 8' schon gut gemacht hat – und noch ein bisschen besser. Mehr Landschaftsdetails, mehr Flugzeuge, noch akkuraterer Realismus. Flugsimulationsveteranen finden sich in den Cockpits schnell zurecht und freuen sich über Realismus bis zum Abwinken mit vielen sinnvollen Optionen. Und im Gegensatz zur Microsoft-Konkurrenz sieht der Titel nicht nur gut aus, sondern läuft auch flüssig. Aber, liebe Entwickler: Neue Kundenkreise erschließt man sich so nicht. Für Einsteiger fehlen all die Elemente, die aus einem reinen Simulationsprogramm ein Spiel machen: Dinge wie ein cooler Funkverkehr, herausfordernde Einsätze oder ein Trainingsbereich. 'X-Plane 9' ist daher die derzeit beste zivile Flugsimulation, die aber noch viel besser sein könnte.

Überblick

Pro

  • realistisches Flugverhalten
  • detaillierte Flugzeuge und Cockpits
  • überzeugende Landschaftsgrafik und Wettereffekte
  • überwältigende Einstellungsoptionen
  • moderate Hardware-Anforderungen

Contra

  • spröde Benutzeroberfläche
  • keine motivierenden Missionen für Einsteiger

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