Test - X-Men Legends : X-Men Legends

Der Schlüssel zum Sieg ist aber nicht nur die richtige Ausstattung des jeweiligen Charakters, sondern die Teamgestaltung. Bemerkt ihr also, dass einer der Charaktere fehl am Platz ist und das Team nicht harmonisiert, könnt ihr euer Team an sämtlichen Speicherpunkten neu besetzen sowie auch gefallene X-Men gegen Bares ins Leben zurückholen. Hier könnt ihr in den Shops auch nach Accessoires stöbern oder nach Belieben Trainingsmissionen abhalten. Für letztere gibt es den so genannten 'Gefahrenraum', in dem ihr unter bestimmten Voraussetzungen Trainingsmissionen erfüllen müsst, um dadurch Erfahrung gewinnen zu können. Die Trainingsmissionen lassen sich zwar beliebig oft wiederholen und sind zum Aufleveln geeignet, doch müsst ihr pro Trainingsmission erst die geforderte Missions-CD finden, die in den Levels versteckt ist. Überhaupt könnt ihr nahezu alle Objekte, denen ihr begegnet, zerstören und so wichtige Items wie Lebens- und Energieregeneratoren finden.

Während des Spiels könnt ihr per Digitalkreuz jederzeit zwischen den vier Charakteren eures Teams umschalten und per L-Taste den Befehl zum Spezialangriff oder zum Rückzug geben. Richtige Befehlsoptionen habt ihr hingegen nicht, was hin und wieder ziemlich deutlich als Nachteil auffällt, wenn ihr beispielsweise lieber alleine auf einen Erkundungstrip gehen oder eure Mitstreiter an einen bestimmten Punkt schicken möchtet. Während bei rundenbasierten Rollenspielen auf solche Features natürlich verzichtet werden kann, wären bei den Echtzeitkämpfen von 'X-Men Legends' komplexere Anführungsmethoden sicherlich nicht verkehrt gewesen. Lediglich die Kampfeinstellung pro Charakter könnt ihr auf eine der drei Stufen 'Defensiv', 'Normal' und 'Aggressiv' setzen sowie wählen, bei welchem Energiestatus selbstständig Medikits eingenommen werden sollen.

Die Steuerung funktioniert dafür anstandslos und das äußerst übersichtliche HUD lässt euch anhand der verschiedenfarbigen Rahmen auf einen Blick schnell den Energie- und Gesundheitszustand eurer X-Men erkennen. Die Kamera wird währenddessen per C-Stick bzw. rechtem Analog-Stick kontrolliert und garantiert mittels der Höheneinstellung einen guten Überblick, bleibt allerdings zuweilen hängen oder verändert teils selbstständig die Kameraposition.

Für 'X-Men Legends' könnte man sich aufgrund der Comic-Wurzeln wohl keine besser geeignete Darstellungsart vorstellen als das Cel-Shading-Verfahren und so verwundert es auch nicht, dass der Titel in einem strahlend frischen Comic-Look daherkommt, der seiner Vorlage alle Ehre macht. Die Darstellung ist - von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen - angenehm flüssig und das Leveldesign absolut gelungen. Die Umgebung ist interessanterweise nicht im Cel-Shading-Look gehalten und bietet sehr atmosphärische Levels, die dank ausgereifter Effekte wie Spiegelungen, Schatten, Wasser- und Lava-Oberflächen ein visuell eindrucksvolles Gesamtbild schaffen. Ebenfalls gefallen die schönen Animationen der Charaktere, die besonders bei den Spezialattacken punkten können.

Die drei Versionen unterscheiden sich technisch genauso wenig wie inhaltlich. Die Optik tritt auf allen drei Systemen gleichermaßen gelungen in Erscheinung. Von den bekannten systemabhängigen Differenzen abgesehen, sind die drei Versionen nahezu identisch. Auf eine deutsche Synchronisation hat man derweil verzichtet und stattdessen die englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln belegt. Die Sprachausgabe ist bis auf die krächzende Stimme Alisons durchaus passabel ausgefallen.