Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - World of WarCraft: The Burning Crusade : Ausbau des Massenphänomens

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Neben den neuen Quests und Gebieten erwarten euch zahlreiche neue Instanzen für Gruppen von 5 bis 25 Spielern. Gerade bei den neuen Fünfer-Instanzen merkt man deutlich, dass Blizzard einen Schritt auf die Spieler zu macht, die nicht vier oder mehr Stunden am Stück spielen können. Ähnlich wie in Düsterbruch sind die Instanzen in mehrere unabhängige Flügel aufgeteilt, die in den meisten Fällen innerhalb von 45 bis 90 Minuten bewältigt werden können – sofern die Spieler sich Mühe geben. Außer den Fünfer-Instanzen werden noch Zehner- und 25er-Raid-Instanzen geboten, die zum Teil sehr knackig sind und auch Hardcore-Spieler eine ganze Weile beschäftigen werden. Als i-Tüpfelchen obendrauf kann man viele Instanzen auch im Heroic-Modus spielen – als ultimative Herausforderung für den hartgesottenen Profi.

Langzeitmotivation groß geschrieben

Überhaupt hat Blizzard versucht, dem Add-on ein hohes Maß an Langzeitmotivation zu verpassen. Zwar erreicht man Level 70 relativ schnell, doch die zum Teil sehr fordernden Instanzen werden die Spieler sicher noch lange beschäftigen. Hinzu kommt die starke Nutzung des Faction-Systems mit attraktiven Belohnungen. Bei vielen Gruppierungen könnt ihr durch Quests Ruf sammeln, um damit wertvolle und hochwertige Gegenstände einzusacken. Im PvP-Bereich hingegen erwartet euch zum einen Open-PvP, bei dem Horde und Allianz sich um die Vorherrschaft bestimmter Zonen prügeln können, sowie die neuen Arenen, in denen 2vs2-, 3vs3- und 5vs5-Kämpfe möglich sind. Hier bleibt abzuwarten, ob Skill oder Ausrüstung der stärkere Faktor ist, zu befürchten ist Letzteres.

Überhaupt gibt es wieder eine Unmenge an neuen Waffen, Rüstungen und anderen Gegenständen. Nicht ohne Grund, denn die Jagd nach besseren Items sorgt bei 'WoW' stark für Motivation, wenn sie nicht sogar der Hauptmotivationsfaktor ist. Auch hier kommt Blizzard den Gelegenheitsspielern durchaus entgegen. Quest-Belohnungen und auch die Drops in den Fünfer-Instanzen entsprechen durchaus dem Niveau der frühen Raid-Instanzen im normalen 'WoW' – sprich Tier 1 und Tier 2 oder besser. Wer letztendlich Level 70 erreicht und gut bei Kasse ist, kann sich über ein neues Reittier oder, besser gesagt, Flugtier freuen, denn in 'WoW' könnt ihr euch mit simpler Steuerung selbst in die Lüfte erheben.

Wem das als Motivation noch nicht reicht, der kann sich dem Handwerk widmen. Neben neuen und ausgesprochen attraktiven Rezepten im Highend-Bereich der bisherigen Berufe gibt es mit dem Juwelenschleifer einen komplett neuen Beruf. Hier könnt ihr euch damit beschäftigen, Edelsteine zu Schmuck, Ringen oder Juwelen umzuarbeiten. Dabei kommt mit Sockel-Items eine Neuerung zum Tragen, denn es gibt nun auch Gegenstände, in die ihr Juwelen zur Verbesserung der Item-Werte einsetzen könnt. Und natürlich bringen die neuen Handwerksrezepte auch zahlreiche neue Rohstoffe mit sich wie Erze, Lederarten, Essenzen oder Stoffe.

Technisch immer noch altbacken

Grafisch und im Hinblick auf die Performance ist keine Verbesserung bzw. kein Update erkennbar. Die sehr ansprechend gestalteten neuen Gebiete werden im typischen Stil des Spiels dargestellt und wirken weiterhin wie aus einem Guss und sehr atmosphärisch. Abwechslung wird ebenfalls geboten, wenn auch leider wieder nicht bei der Darstellung der Charaktere – neue Customizing-Optionen gibt es nicht. Ärgerlich ist auch, dass bei nicht gerade wenigen Gegenständen einfach das Design älterer Objekte übernommen und mit einer neuen Textur kaschiert wurde. Technisch werden wahrlich keine Maßstäbe gesetzt. Insbesondere bei den Gebäuden zeigen sich immer wieder großflächige Matsch-Texturen. Dafür versöhnt die Soundkulisse mit neuen orchestralen Klängen, die sehr harmonisch zu den Umgebungen passen.

Noch ein Wort zu Server-Performance und Bugs. Überraschenderweise liefen die Server schon zum Release relativ stabil, wobei es aber speziell auf der Höllenfeuerhalbinsel oder in anderen belebten Gegenden immer wieder zu massiven Lags in den Stoßzeiten kommt. Auch konnten zahlreiche Disconnects verzeichnet werden. Bugs sind ebenfalls noch vertreten und umfassen nicht lösbare Quests, aber auch unsichtbare Gegner im Boden, fehlerhafte Übersetzungen und Questbeschreibungen sind vertreten. In einigen Fällen waren auch Fehler zu entdecken, die im Betatest längst behoben waren oder gar nicht erst aufgetreten sind.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Im Grunde ist 'The Burning Crusade' eigentlich „nur“ ein reines Content-Update, denn viele Features in den Bereichen Talente und PvP wurden bereits vor dem Add-on eingepatcht. Der Content hat es aber in sich – trotz vieler Recycling-Faktoren, wenig neuer Ideen und „neuer“ Farminhalte. Umfangreiche und schön designte Gebiete, Unmengen an Quests und Items und auch einige Zugeständnisse an die Gelegenheitsspieler machen das Add-on zu einer durchaus runden Sache. Schwächen in den Bereichen PvP und Balancing sind weiterhin konzeptbedingt vorhanden. Traurig ist, dass sich im Bereich der Klassen nichts Nennenswertes getan hat und einige lang im Raum schwebende Features immer noch nicht in Sicht sind, sodass im Grunde erneut kaum echte Spieltiefe geboten wird neben dem typischen MMO-Hack'n'Slay. Im Grunde verbirgt sich hinter der Maske der neuen Gebiete nur das alte 'WoW'-Gesicht. Von daher kriegt 'TBC' von mir „nur“ 83%, auch wenn mich selbst die Sucht wieder gepackt hat.

Überblick

Pro

  • sehr umfangreiche neue Gebiete
  • unzählige neue Quests und Items
  • gut designte Instanzen
  • weiterhin motivierendes Gameplay
  • schöne und stilvolle Landschaften
  • gelungene Boss-Encounter
  • Zugeständnisse an Casual Gamer
  • überarbeitetes Drop-System für T4/T5-Items

Contra

  • immer noch keine Gilden-Features
  • viele recycelte Item-Grafiken
  • kaum neue Ideen
  • nervtötende Kill- und Sammel-Quests
  • technisch keine Verbesserungen
  • keine neuen Klassen
  • Balancing immer noch nicht optimal
  • erneut zu viele stumpfe “Farm”-Inhalte
  • PvP weiterhin konzeptionell schwach

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel