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Test - World of Warcraft: Battle for Azeroth : Endlich wieder WoW wie zu seinen besten Zeiten

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Liebevolles Quest-Design

Angekommen in den neuen Welten wird die Politik aber zunächst beiseitegelegt – oder zumindest temporär vom Spieler ins Hinterstübchen verbannt. Nachdem man sich, wie bereits in Legion, frei entscheidet, in welchem der Gebiete man sein Abenteuer beginnt, geht es hinaus in die Welt, um andere Völker, Orte und Gegner kennenzulernen. Die Questreihen selbst sind hier vielschichtig miteinander verknüpft und bieten im Vergleich zu „Töte 10 Bären, weil wir sie nicht mögen“ oft mehr, weil sie fast immer etwas in die Geschichte mit einbringen. Natürlich gibt es noch Aufgaben, bei denen ihr schlicht eine bestimmte Anzahl Kreaturen bekämpfen oder Kräuter sammeln müsst, aber hinzu kommt eine Vielfalt liebevoll durchdachter Quests, die Abwechslung bieten.

So müssen wir zum Beispiel die Hinrichtung einer vermeintlichen Hexe verhindern, die am Galgen enden soll, oder zwei gigantische Brontosaurier miteinander verkuppeln, um ihre Art vor dem Aussterben zu bewahren. Wer sich die Zeit nimmt, um Questtexte und Beschreibungen zu lesen, stellt fest, dass in jede noch so kleine Verzweigung und Bemerkung viel Liebe zum Detail geflossen ist.

Was passiert jenseits von Level 120?

Irgendwann, nach mehreren Stunden, ist Level 120 erreicht. Der goldene Schimmer um den Charakter fühlt sich genauso gut an wie die letzten Male, als wir 60, 70, 80, 85, 90, 100 und 110 wurden. Euphorie und das Wissen, dass das eigentliche Spiel erst jetzt so richtig losgeht. Im PvE ändert sich nicht viel: In den zehn neuen Dungeons wird Gear gefarmt und Ruf gegrindet.

Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist das leider recht anspruchslos. Wer sich an seine ersten Runs in den Todesminen erinnert, weiß, dass damals viel abgesprochen werden musste, jeder kannte alle Fähigkeiten der Bosse und unterschiedliche Taktiken wurden ausprobiert. Mit der Zeit wurden die Gruppenaufgaben jedoch immer leichter, und so kann man sich inzwischen für einen Dungeon anmelden, einfach auf alles draufhauen und schafft ihn trotzdem. Schade.

Glücklicherweise kehren auch heroische und mythische Schwierigkeitsgrade zurück, die das Level saftig anziehen und dadurch wieder eine echte Herausforderung darstellen. Ohne Absprache läuft dann nichts mehr – und spätestens, wenn man um 3 Uhr morgens dem Tank erklärt, dass er mit dem Gift-Debuff den Boss wegziehen muss, kommt das bittersüße Gefühl vergangener Zeiten wieder auf.

Die zwei neuen Raids waren zur Zeit des Abgabetermins für diesen Text leider noch nicht geöffnet, aber auch hier dürfte es sich mit den Schwierigkeitsstufen ähnlich verhalten.

Und sonst so?

Wer das Endgame lieber alleine erlebt, hat noch eine komplette Kriegskampagne vor sich. Schließlich muss die eigene Fraktion ja im Kampf um das Azerith in den feindlichen Gebieten Stellung beziehen, die Kriegsfronten nach vorne treiben und den Gegner das Fürchten lehren. Neu sind die sogenannten Inselexpeditionen, bei denen sich Teams aus drei Spielern auf eine Insel begeben und versuchen, schneller eine bestimmte Anzahl Azerith zu erbeuten als die Kontrahenten.

Das Besondere daran: die Möglichkeit, zwischen PvE und PvP zu wählen. Leider sind gerade diese Expeditionen ein wahres Grindfest, wie wir es von früher nicht vermissen. Ruf und Ausrüstung bekommt man über die altgedienten Weltquests, die überall mit zufälligen Aufgaben verteilt sind. Teilweise trifft man dort jede Menge Spieler, die ebenfalls auf der Suche nach dem nächsten Gegner sind.

Doch diese sind nicht immer nur gewöhnliche Skelette oder Bären. Im Krieg bekommt ihr es natürlich auch mit der jeweiligen Gegenseite zu tun. In Azeroth ist das dementsprechend die Horde oder die Allianz. Wie 2004 in Tarrens Mill gibt es keine Gnade – sofern beide Spieler den PvP-Modus eingeschaltet haben. Hier wird unfair gemeuchelt, gestunnt, gegengeheilt und zu viert auf einen Einzelnen eingeknüppelt.

Abseits davon warten noch Schlachtfelder und Arena-Kämpfe, aber der wohl spaßigste Konflikt spielt sich in den Weiten der Welt ab: Schurken, die hilflosen Magiern auflauern, Verfolgungsjagden auf monströsen Reittieren und ein wahnwitziges Chaos aus Zielen, Zaubern und der Jagd nach Ehre. Immer wieder versuchte Blizzard in der Vergangenheit, den Spielern das Welt-PvP schmackhaft zu machen, dieses Mal scheinen sämtliche Weichen richtig gestellt zu sein.

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