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Preview - Wasteland 3 : Old-School-Fallout voller Entscheidungen

  • PC
  • PS4
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Brian Fargo ist gewiss kein Unbekannter, wenn es um klassische Rollenspiele geht. Neben The Bard‘s Tale hatte Fargo auch seine Finger beim ersten Fallout-Teil im Spiel. 2014 kehrte er mit seinem Studio inXile zur postapokalyptischen Welt zurück. Wasteland 2, die Fortsetzung des Apple-II-Klassikers, war ein respektabler Erfolg, sowohl bei der Fachpresse als auch aus finanzieller Sicht. Kann der dritte Teil daran anknüpfen? Kuro konnte vor kurzem die ersten Stunden im verschneiten Colorado verbringen und hat sehr schnell einige bescheidene Entscheidungen getroffen.

Wer Wasteland 2 gespielt hat, der weiß, dass die Desert-Rangers am Ende mit ziemlich leeren Händen dastehen. Der Neuanfang muss her. Da kommt der Patriarch gerade recht: Er bittet die Rangers um Hilfe, denn seine Kinder sägen in Colorado an seinem Thron. Damit er weiter in der verschneiten Postapokalypse schalten und walten kann, sollt ihr euch um seinen Nachwuchs kümmern. Dafür möchte er wichtige Ressourcen zur Verfügung stellen, damit die Desert-Rangers in Arizona sich wieder aufbauen können. Doch kann man dem Patriarchen wirklich trauen?

Schon auf dem Weg nach Colorado werden die Rangers in einen Hinterhalt gelockt. Grundsätzlich eine ziemlich bescheidene Situation, doch dank des Tutorials werdet ihr so immerhin mit der Spielmechanik vertraut gemacht. Vorher bastelt ihr euch aber noch zwei Protagonisten, stattet diese mit einer Hintergrundgeschichte, Attributen sowie Ausrüstung aus. Wem das zu viel Arbeit ist, kann auch aus vorgefertigten Duos wählen.

Straffer durch die Apokalypse

Während euch die Dorsey-Gang in den ersten Minuten nach dem Spielstart schon aufs Korn nehmen möchte, lernt ihr die grundlegenden Mechaniken des Kampfsystems kennen. Die Auseinandersetzungen werden nach wie vor rundenweise ausgetragen. Eine Priorität in der Initiative gibt es nicht. Ihr könnt euch also beispielsweise mit einem angeschlagenen Charakter bewegen, einen anderen nutzen, um den Kollegen zu heilen, und dann mit dem genesenen Protagonisten eine weitere Aktion ausführen. Wichtig ist, dass ihr eure Aktionspunkte im Blick behaltet.

Dafür, dass die Kämpfe gediegen in Runden vonstatten gehen, lassen sich die verschiedenen Aktionen rasant ausführen. Besonders hilfreich sind die finalen Aktionen. Aktiviert ihr Ambush, greift der jeweilige Charakter dann an, wenn sich ein Gegner bewegt. Mit Defend steigert ihr für eine Runde eure Verteidigung und entscheidet ihr euch für Prepare, übertragt ihr zwei ungenutzte Aktionspunkte in die kommende Runde. Schade, dass man vor einem Kampf nicht gezielt schon mal die Rundenphase aktivieren kann, um einen Hinterhalt gezielt auszuspielen. Gerade wenn NPCs in Gefahr sind, müsst ihr manchmal hastig handeln.

Wasteland 3 macht eine übersichtliche Figur. Das verschachtelte Inventar des Vorgängers gehört zum Beispiel der Vergangenheit an. Stattdessen teilt sich die komplette Party das Inventar, was deutlich eingängiger ist, aber mir persönlich ein wenig die Immersion raubt. Ich bevorzuge es, den Rollen entsprechend meine Charaktere mit den passenden Gegenständen auszustatten. Das fällt hier komplett flach.

Wer hat hier das Sagen?

Was das virtuelle Colorado von Wasteland 3 so reizvoll macht, sind die vielen Entscheidungen, die in so ziemlich jeder Ecke lauern. Wenn ihr zum Beispiel direkt am Anfang eure neue Basis erkundet, die euch der Patriarch zur Verfügung stellt, findet ihr zum Beispiel Flüchtlinge, die sich in einem der hinteren Flügel verstecken. Was macht ihr? Schickt ihr sie trotz Flehen weg? Schließlich rät euch Marshall Kwon dazu, der auch dem Patriarch mit Rat und Tat zur Seite steht. Allerdings sinkt dann euer Ansehen bei der entsprechenden Fraktion. Ohnehin verfügt Wasteland 3 über eine ganze Hand voll verschiedener Gruppierungen, um deren Gunst ihr buhlen könnt.

Die Hundred Families zum Beispiel. Eine Zusammenschließung verschiedener einflussreicher Familien, die sich in den Garden of the Gods niedergelassen haben. Dumm nur, dass sich die Dorsey-Gang, die schon die Ranger am Anfang in die Mangel genommen hat, auch die Hundred Families vorknöpfte. Deswegen greife ich Lucia Wesson unter die Arme, die entkommen konnte und nun nach Hilfe sucht. Als wir am Ort des Geschehens ankommen, treffen wir nach einigen Scharmützeln auf Isaac Reed.

Es stellt sich heraus, dass er mit der Dorsey-Gang gemeinsame Sache gemacht hat, um dem Patriarchen eins auszuwischen. Nelius Dorsey hatte es allerdings auf Lucias Familie abgesehen. Die ist von diesen Neuigkeiten natürlich gar nicht begeistert. Ich gebe ihr die Freiheit, sich um Isaac zu kümmern. Soll sie ruhig ihre Rache haben. Zufrieden mit meiner Entscheidung wollte ich mir schon auf die Schulter klopfen, als die Jugendlichen der Hundred Families um Isaac herum in Panik geraten und das Feuer auf meine Gruppe eröffnen. Sie gehen davon aus, dass wir sie ebenfalls erledigen wollen.

Wasteland 3 - X019 Release Date Trailer
InXile nutzte die Bühne der X019 in London, um mit dem 19.05.2020 den Termin von Wasteland 3 zu bestätigen.

Das hatte ich natürlich nicht vor, doch um mich zu erklären fehlt die Zeit. Unterm Strich endete meine Anspielsession in einem grausamen Blutbad und die Empfehlung aus dem Ranger HQ, nicht zu laut über meine Taten zu reden, werde ich definitiv befolgen. Ich hätte Isaac auch den Marshalls zum Fraß vorwerfen können, was deutlich diplomatischer wäre. Lucia hätte das möglicherweise nicht geschmeckt, dafür wären aber viele unschuldige Seelen verschont geblieben. Die Entscheidungen sollen jedenfalls Einfluss auf den Verlauf der Geschichte haben. Wie gravierend diese ausfallen, wird sich erst noch zeigen.

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