Preview - Voodoo Vince : Voodoo Vince

Jump’n Run-Fans sollten sich von den ersten etwas arg simplen und leicht langweiligen Levels nicht abschrecken lassen, denn nach einiger Zeit steigen sowohl der Schwierigkeitsgrad als auch die Güte des Leveldesigns. Obwohl Vince mit zahlreichen Angriffsmöglichkeiten ausgestattet ist, stehen Kämpfe nicht im Vordergrund. Vielmehr müsst ihr euch in den teils verwinkelten 3D-Räumen und Gegenden orientieren, über Plattformen hüpfen, an Vorsprüngen rumkraxeln, Fallen ausweichen und über schmale Wege balancieren. In vielen Levels müssen außerdem Rätsel gelöst werden. Fast schon wie in einem Adventure müsst ihr bestimmte Objekte suchen und dann an einem anderen Ort einsetzen, um wieder einen neuen Gegenstand zu erhalten.

So müsst ihr beispielsweise in ein Gebäude, das allerdings von einem Jazz-Musiker-Skelett bewacht wird, welches euch nur hineinlässt, wenn ihr mit ihm eine Jazz-Session abhaltet. Also müsst ihr erst mal in einem Hinterhof eine Maske auftreiben und an der Ratshausuhr die richtige Zeit für den Maskenball einstellen. Schon gewinnt ihr an jenem Ort etwas Geld im Maskenball-Wettbewerb. Die Moneten lassen sich nun im Kino und im Puff oder für eine Trompete beim Trödler ausgeben. Außerdem müsst ihr noch einen Musikkurs besuchen - alles natürlich mit jeweils richtig eingestellter Uhrzeit. Ein anderes Mal müsst ihr auf einem Friedhof Sprungstiefel finden, mit denen ihr in eine Kanone hüpfen könnt, worauf ihr die Kanone aus der Egosicht richtig einstellt und Vince in ein kleines Ziel schießt. Darüber hinaus gilt es immer mal wieder witzige Minispiele wie eine waghalsige Seilbahnfahrt, ein Senso-Spielchen oder einen Raketenflug zu meistern. Natürlich dürfen auch spektakuläre Bosskämpfe nicht fehlen. In diesen müsst ihr meist einen Weg finden, Vince auf eine bestimmte Art zu verletzen, so dass der Gegner geschwächt wird - mal tretet ihr gegen ein Dino-Skelett an, mal muss mittels Cowboy-Ritt auf einer Ratte eine zum Leben erwachte Stein-Statue besiegt werden.

Besonders Voodoo-stimmig: Optik und Sound
Technisch macht 'Voodoo Vince' eine richtig gute Figur. Wie es sich für ein Jump’n Run gehört, sind die Levels schön bunt und comiclastig ausgefallen. Ebenfalls löblich ist die originelle Mischung aus gruselig-morbiden Voodoo-Elementen und der fröhlichen Knuddeloptik. Zudem passen die schon erwähnten verzerrten und schrägen Bauten und die starke Lichtgestaltung gut zum stimmigen Ambiente. Die Texturen sind teils hervorragend, teils etwas eintönig ausgefallen, insgesamt aber qualitativ überzeugend. Während Vince und die Levelbosse sehr einfallsreich und witzig designt und mit passablen Animationen ausgestattet wurden, sind die normalen Gegner etwas zu simpel ausgefallen. Ebenfalls noch verbesserungswürdig ist die Kamera, welche einen zu steilen Winkel aufweist. Nichts zu bemängeln gibt es hingegen an den hübschen Echtzeit-Beleuchtungen und diversen Grafikeffekten wie Hitzeflimmern.

Punkten kann aber auch der Sound: Während des Abenteuers hört ihr im Hintergrund schräge und fröhliche Jazz-Melodien - das ist zwar nicht jedermanns Geschmack, passt aber toll zur Atmosphäre des Spiels. Während die Soundeffekte eher zweckmäßig ausgefallen sind, überzeugt dagegen die englische Sprachausgabe. Vince kommentiert nämlich in den Zwischensequenzen und während des Spielgeschehens immer mal wieder die Situation, wobei sehr viel Selbstironie und Sarkasmus angesagt ist. Beispielsweise stellt Vince am Ende eines Levels leicht genervt fest, dass nun sicher wieder ein obligatorischer Boss zu besiegen sei - und genau so ist es dann natürlich auch.