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Test - Viva Piñata: Chaos im Paradies : Rare erneut mit grünem Daumen?

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Mit 'Viva Piñata: Chaos im Paradies' schickt Microsoft die drolligen Papierbonbontierchen ein zweites Mal in den erbsengrünen Garten, nachdem ihr Ausflug in das Ressort kurzweiliger Microgames nur bescheidene Akzeptanz unter den Spielern fand. Welche Neuerungen hat Rare in petto und kommen auch Einsteiger mit dem Mix aus Gartensimulation und 'Pokémon'-Sammelfieber zurecht?

Was sind Piñatas?

Was ist eigentlich ein(e) Piñata? Diese Frage stellte sich unweigerlich, als Microsoft vor knapp zwei Jahren mit 'Viva Piñata' erstmals zur Pflege des heimischen Gartens aufrief. Schnell wurde nach der passenden Antwort das Web durchforstet. Voilà: Piñatas, das sind mit Süßigkeiten gefüllte Figuren aus Pappmaché, die irgendwo aufgehängt und dann mit einem Stock aufgeschlagen werden müssen. Das eng an Topfschlagen angelehnte Spiel findet seinen Ursprung im lateinamerikanischen Raum und wird dort vorwiegend auf Kindergeburtstagen veranstaltet. Nachdem das Geheimnis um den Spieltitel damit gelüftet ist, kurz zur Story.

Diese ist zwar nicht besonders einfallsreich, schafft aber ein gelungenes Polster für den spielerischen Rahmen: Professor Pester sucht nach Stunk und stibitzt kurzerhand sämtliche Piñata-Dateien, die Infos über Aufenthaltsort sowie Schwächen der einzelnen Papiertierchen verraten. Missvergnügt, wie der Banause ist, löscht er sämtliche dieser Files vom Server. Eure Aufgabe besteht ab sofort darin, euch in Piñata-Island als Hobbygärtner zu versuchen und möglichst alle Daten wiederzubeschaffen, indem ihr den über 100 Geschöpfen ein wohliges Zuhause bietet.

Im Hauptmenü angelangt, werdet ihr zunächst keine großartigen Unterschiede zum Vorgänger ausmachen. Komplett neu ist lediglich eine Art Free-Play-Modus, in dem ihr ohne nervigen Zeit- und Erfolgsdruck in aller Seelenruhe euren Garten bewirtschaften könnt. Rein spielerisch hangelt sich das Sequel indes eng am Gameplay-Fundament des Vorreiters entlang. Zu Beginn des Spiels findet ihr einen leeren Garten vor. Mit Gießkanne, Spaten und Saatgut im Gepäck macht ihr euch auf, Bodengewächse zu pflanzen und auf diese Weise erste Bewohner in euren Garten zu locken. Neben der Gartenpflege stehen folglich die titelgebenden Piñatas, die als putzig-süße Tierchen in über 100 Gattungen auftreten, weit oben auf eurer To-do-Liste.

Liebesleben im Tierreich

Umsorgt ihr eure Piñatas, fühlen sie sich heimisch und geborgen. Das spricht sich ganz offensichtlich herum und wer seine Anlage mit zusätzlichen Objekten, etwa Disko-Kugeln, ausstattet, bekommt höheres Ansehen. Jedes dieser Geschöpfe stattet eurem Gartenparadies zunächst einen unverbindlichen Besuch ab und hat bestimmte Vorlieben, die es zu erfüllen gilt. Zum Beispiel mampft ein Sweetle für sein Leben gerne Rüben. Dadurch füllt ihr peu à peu dessen Süßigkeitenanzeige. Ist diese vollständig aufgepäppelt, strotzen eure Nager vor Freude und werden mit großer Wahrscheinlichkeit in eurem Gehege sesshaft. Doch auch in der Welt der knallbunten Pappmaché-Figürchen ist nicht alles eitel Sonnenschein. Ohne Vorankündigung "verirren" sich hin und wieder saure Piñatas in euren Streichelzoo und wollen nach allen erdenklichen Regeln der bösen Kunst Unheil über euren Garten bringen. In solch einer Situation empfiehlt es sich, den Parasiten mittels Spaten den Hintern zu versohlen.

Wie im richtigen Leben gilt auch in der Welt der Piñatas: Ohne Paarung bleibt die Arterhaltung auf der Strecke. Sind zwei Piñatas derselben Gattung in eurem Gehege sesshaft, könnt ihr sie quasi verkuppeln. Das geschieht durch die Befriedigung ihrer Bedürfnisse, die ihr in der dafür vorgesehenen Enzyklopädie nachblättern könnt. Was dann folgt, ist ein eher uninspiriertes Minispielchen, bei dem ihr eine Art Hindernisparcours bewältigen müsst. Das ist aber leider extrem simpel ausgefallen, weswegen ihr hier kaum gefordert werdet und mit der Zeit die Lust daran verliert. Gewiss keine Ermüdung werdet ihr in Anbetracht der unzähligen neuen Objekte und Behausungen verspüren.

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