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Preview - Unreal Tournament 2004 : Unreal Tournament 2004

  • PC
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Neue Maps braucht das Land
Doch Epic wird es logischerweise nicht bei den zwei neuen Spielmodi belassen, sondern 'Unreal Tournament 2004' auch in anderen Bereichen aufbohren. So werden zu den 37 Maps des Vorgängers noch einmal über 37 neue Karten hinzukommen, davon auch über 20 in den alten Spielmodi 'Deathmatch', 'Team Deathmatch', 'Capture the Flag', 'Bombing Run' und 'Double Domination'. Von diesen waren im Rahmen der auf dem Event vorliegenden Presse-Version allerdings nicht allzu viele gezeigt, Epic selbst behauptet in Person von Mark Rein jedoch unter anderem, die besten Deathmatch-Maps aller Zeiten in der Geschichte der 'Unreal'-Serie geschaffen zu haben. Turnier- und Online-Ligen-Spieler werden sich zumindest schon einmal über die Tatsache freuen, dass ein Großteil der für diesen Zweck ausgelegten Maps von Digital Extremes stammen sollen, die bereits mit dem Digital Extremes Bonus Pack bewiesen haben, derartige Maps erstellen zu können.

Eine von drei spielbaren Deathmatch-Maps war ein auf 1on1 und 2on2 ausgelegtes Level, das relativ eng, schon fast 'quakig' anmutend war und noch nicht zwingend durch überlegtes Verteilen der Items glänzte. Im Modus 'Capture the Flag' hat Epic dagegen nicht nur neue Maps, sondern auch eine Innovation eingebracht, die das Spielprinzip auf die simpelste Form reduziert und für Duelle ausgelegt ist. In einer primitiv aufgebauten Karte spielen zwei Spieler gegeneinander, spawnen in der Basis des Gegners und können so dessen Flagge direkt ergreifen. Anschließend laufen beide aufeinander zu und versuchen ihre Flagge zurückzuerobern und daraufhin die gegnerische Fahne in die eigene Base zu retten.

Das Waffenarsenal - fünf neue Schießprügel für den Shooter-Fan
Bei den Waffen verfuhr Epic offensichtlich nach zwei verschiedenen Prinzipien, von denen eines zunächst einmal offensichtlich 'aus alt mach neu' lautet. Aufgrund des Wunsches der Community haben die Entwickler neben der Lightning Gun auch die alte Sniper Rifle aus 'Unreal Tournament' wieder integriert. Diese sieht nahezu genauso aus und wurde in ihrer Funktionsweise auch kaum geändert, sieht man einmal davon ab, dass die relativ hohe Schussfrequenz im Vergleich zum Titel von 1999 entschärft wurde. Außerdem kehrt mit 'Unreal Tournament 2004' auch der Gangsta-Style schlechthin zurück: Anstatt der Double Enforcer aus 'Unreal Tournament' gibt es nun Double Assault Rifles, mit denen ihr logischerweise die doppelte Durchschlagskraft erzielen könnt.

Prinzip zwei ist darauf ausgelegt, die neuen Spielmod sinnvoll durch entsprechende Waffen zu ergänzen. Die Einführung der Fahrzeuge erforderte einen entsprechenden Schießprügel, um gegen diese vorzugehen. Herausgesprungen ist dabei der AVRIL oder auch 'Anti-Vehicle Rocket Launcher'. Mit diesem feuert ihr eine Rakete ab, die ihr dann über das Fadenkreuz gen Fahrzeug beziehungsweise Raum-/Luftschiff lenken könnt. Um vor allem im 'Onslaught'-Modus noch etwas mehr taktischen Tiefgang einfließen zu lassen wurden, zudem zwei Arten von Minen hinzugefügt. Die Spider-Minen werden im Boden angebracht; nähert sich ein laufender oder fahrender Gegner, graben sich die hochexplosiven Mini-Spinnen aus und folgen dem Vorbeiziehenden. Sollte dieser nicht rechtzeitig entkommen, wird die nächste Aktion des Spielers das Respawnen sein. Die sogenannten Sticky-Minen dagegen lassen sich an Spielern oder Fahrzeugen anbringen; mit der Sekundärfunktion lasst ihr die Minen dann in die Luft gehen, woran vor allen Dingen der hinterhältige Jay Wilbur Gefallen gefunden hat, da es so möglich wird, ein Fahrzeug mit reichlich Sprengstoff zu versehen, dieses in die gegnerische Base zu manövrieren und dann alles hochgehen zu lassen.

Weitere Neuerungen - von UTV bis Voice-Chat
Neben all den neuen Maps, Fahrzeugen, Spielmodi und Waffen hat Epic aber auch Zeit gefunden, um das Spiel durch weitere nützliche Features zu ergänzen. Punkt Nummer eins wäre UnrealTV, das bereits für den Vorgänger gefordert und erwartet wurde (warum es damals allerdings nicht erschien, erfahrt ihr ebenfalls in unserem Interview und mittlerweile auch als Modifikation zum Download bereit steht. In 'Unreal Tournament 2004' wird das Tool, das es zahlreichen Fans ermöglicht, über einen zusätzlichen Server Matches live anzuschauen, komplett integriert sein.

Mit von der Partie ist außerdem VoIP oder ausgeschrieben 'Voice over IP', ein Kommunikations-Tool, das vor allem für Clanspieler nützlich sein dürfte. Via Headset oder einer Mikrofon-Kopfhörer-Kombination könnt ihr über das ins Spiel integrierte Programm direkt miteinander reden, so dass externe Programme wie Teamspeak zukünftig eventuell ausgedient haben könnten. Wer lieber offline spielt, kann sich zukünftig auch über eine wesentlich einfachere Kommando-Steuerung für die computergesteuerten Bots freuen.

Neuerung Numero drei: ein integriertes Voting-System, das es auf Servern erlauben wird, Settings, Maps, Spielmodi und so weiter einzustellen oder auch unerwünschte Spieler zu kicken - vorausgesetzt, es stimmen ausreichend viele Gamer auf dem Server dafür. Dazu kommen zahlreiche kleinere Verbesserungen wie beispielsweise unterschiedliche Crosshairs für die einzelnen Waffen sowie zahlreiche neue Skins, darunter auch Klassiker aus dem ersten 'Unreal Tournament'.

Neues Interface und überarbeitetes HUD
Gänzlich überarbeitet wurden die Menüführung und das Interface im Allgemeinen, das nun wieder wesentlich stärker an das innovative UWindows aus 'Unreal Tournament' erinnert. Über die gängigen Menü-Punkte gelangt ihr zukünftig zu Unter-Menüs, welche dann über Drop-Down-Menüs und verschiedene Schaltflächen verfügen. Neu in das Menü aufgenommen wurde der Punkt 'Community', unter dem ihr aktuelle Neuigkeiten, die neuesten Maps von CliffyB’s Ownage Website, Modifikationen und mehr findet.
Die Rund-Erneuerung des Interfaces wird durch das neue, überarbeitete Heads-Up-Display (HUD) vollendet. Im Endeffekt wurden hier nur Kleinigkeiten geändert, Icons ausgetauscht und die Waffen am unteren Bildschirm-Rand deutlicher herauskristallisiert, wobei dem UT-Kenner auffallen wird, dass die Waffen nicht mehr auf zehn, sondern nur noch auf neun Schaltflächen verteilt sind.

Bleibt schlussendlich noch der Netcode, bei dem auch so einiges optimiert wurde, darf man den Aussagen von Epic Glauben schenken. Im lokalen Netzwerk jedenfalls konnten wir uns über keinerlei Aussetzer und Ruckler beschweren und auch die Pings schienen ein Stück weit besser zu sein. Inwieweit der Netcode aber wirklich verbessert wurde, wird sich wohl oder übel erst zeigen, wenn der Titel veröffentlicht wurde und diverse gute Server online zur Verfügung stehen.

Die Grafik - 'never change a running…'
Der berühmt-berüchtigte Satz 'never change a running system' lässt sich getrost auch auf die Grafik von 'Unreal Tournament 2004' übertragen, denn an dieser hat Epic nicht allzu viel geändert. Nach dem revolutionären technischen Schritt zu 'Unreal Tournament 2003' mit der Einführung der zweiten Generation der 'Unreal'-Engine hat sich in diesem Punkt herzlich wenig getan. Sicherlich hat Epic hier und da noch optimiert und die Performance verbessert, großartig neue Aha-Effekte sollte allerdings niemand erwarten, wenn man einmal von der Einführung zahlreicher neuer Texturen und Static Meshes absieht.

Erfreulich in diesem Punkt ist allerdings, dass Epic es geschafft hat, im Gegensatz zum Vorgänger wieder einen Software Renderer zu integrieren, so dass zukünftig auch Besitzer von Low-End-Rechnern in den Genuss der Ballerfreude kommen könnten. Negativ anzumerken ist dagegen weiterhin, dass viele Maps grafisch noch viel zu dunkel ausgefallen sind und die Skins der Spieler immer noch zu wenig Struktur und Farbe bieten, um diese wirklich immer einwandfrei erkennen zu können.

Die Sache mit der Indizierung
Da wir uns langsam aber sicher dem Ende zuneigen, mag sich der eine oder andere denken: 'Warum lese ich überhaupt, das Spiel landet doch eh wieder auf dem Index.' Demjenigen sei allerdings gesagt: Er irrt sich gründlich. Wie uns Atari bestätigte, hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) bereits bestätigt, dass 'Unreal Tournament 2004' nicht inhaltsgleich mit dem Vorgänger ist, was schon einmal eine direkte Indizierung noch vor dem Release verhindert und es ein neues Indizierungsverfahren geben müsste. Zumindest für gewisse Zeit wird 'Unreal Tournament 2004' in den deutschen Läden stehen - und dann wohl sogar in der ganz normalen multilingualen, ungeschnittenen Fassung -, nach dem derzeitigen Stand der Dinge sieht es aber nicht schlecht aus, dass wir uns länger öffentlich mit dem neuen Spiel von Epic Games vergnügen dürfen.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
Ein Event der Extraklasse für ein Spiel der Extraklasse? So weit sollte man mit der Annahme bis dato noch nicht gehen, allerdings sieht es ganz und gar nicht schlecht aus, was Epic da mit 'Unreal Tournament 2004' auf die Beine gestellt hat. Zumindest der Gelegenheitsspieler wird mit dem neuesten Streich der Spieleschmiede wohl wieder voll und ganz auf seine Kosten kommen, ob aber ausnahmslos alle Online-Spieler mit dem Titel das große Los ziehen werden, bleibt zunächst abzuwarten, denn beispielsweise von den zahlreichen neuen Maps für die alten, online häufig gespielten Spielmodi war noch nicht wirklich viel zu sehen.

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