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Preview - Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield : Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield

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Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield
Truppzusammenstellung und Ausrüstung im Team-Raum.

Gute Planung ist der halbe Sieg
Der nächste Schritt führt den geneigten Taktiker in die Planungsphase, die gegenüber den Vorgängern deutlich einfacher zu bedienen ist und ein schlankes, aber sprechendes Interface hat. Auf einer Schemagrafik könnt ihr jedem einzelnen eurer maximal drei Trupps Wegpunkte, Milestones und Aktionen vorgeben. Bereits wenige Mausklicks reichen aus, um einen Trupp auf den rechten Weg zu bringen, wobei ihr mit Rechtsklicks Menüs öffnen könnt, in denen Aktionen und Vorgehensweisen ausgewählt werden können. Die Karte kann gedreht und gezoomt werden, auch das Löschen von Wegpunkten ist schnell gemacht. Von jedem Standort auf der Karte könnt ihr euch ein Bild des tatsächlichen Aussehens des Levels einblenden und selbiges auch noch drehen, so dass ihr euch nicht nur an den Schemas, sondern auch am Aussehen der Location orientieren und etwaige Besonderheiten mit einplanen könnt. Auch koordinierte Einsätze mit mehreren Trupps sind kein Problem, so könnt ihr dafür sorgen, dass ein Trupp an einer bestimmten Position auf einen Go-Code wartet. Wollt ihr beispielsweise eine Halle mit drei Trupps aus verschiedenen Richtungen stürmen, richtet ihr eure Planung so ein, dass die Trupps an bestimmten Stellen auf euer Go warten. Im Spiel drückt ihr dann die entsprechenden Hotkeys und los geht es.

Zu guter Letzt könnt ihr eure Taktik auch noch abspielen, wobei der Weg durch die tatsächliche Map in einem Fenster gezeigt wird, so dass ihr nochmals Gelegenheit zu Korrekturen habt. Seid ihr mit eurem Werk dann endlich zufrieden, könnt ihr die Planung natürlich auch abspeichern, um sie später gegebenenfalls noch mal zu überarbeiten. Nun geht es endlich ins eigentliche Spiel, wobei ihr wahlweise als Teamleader selbst in die Schlacht ziehen könnt, oder das ganze als Beobachter verfolgt. Bei allem Aufwand aber noch mal der Hinweis: Die ganze Ausrüstungs- und Planungsphase ist optional, man kann sich auch ohne das ganze Brimborium ins Gefecht stürzen, so dass 'Raven Shield' sowohl ein Spiel für ausgefuchste Taktiker als auch Actionfans ist.

Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield
Die Charaktermodels machen einen sehr schicken Eindruck.

Nun endlich auf ins Gefecht
Im Spiel werden eure Trupps dann erst mal in der Startzone losgelassen. Die Jungs, denen ihr eine Planung mitgegeben habt, ziehen sofort ihrer Wege und verfolgen getreulich den Weg, den ihr ihnen vorgegeben habt. Ihr selbst könnt per Tastendruck problemlos zwischen den Trupps und den einzelnen Charakteren umschalten und somit jeden übernehmen, den ihr eingeteilt habt. In den umfangreichen Maps ist Vorsicht angesagt, denn das allgemeine Gameplay ist sehr realistisch an echten Einsätzen angelehnt, die KI reagiert gut und ein Treffer kann bereits euer Ende bedeuten.

Eure eigenen Aktionsmöglichkeiten liegen natürlich nicht nur im Ballern. Euer Recke kann laufen und gehen, hinkt aber auch vernehmlich und wird langsamer, wenn er angeschossen ist. Hocken und um die Ecke linsen ist nun sogar stufenlos und fließend möglich, Springen hingegen gar nicht. Interaktionsmöglichkeiten werden durch ein Icon am unteren Bildschirmrand angezeigt. Ist das Icon hell, könnt ihr selbst agieren, ist das Icon blass, könnt ihr eurer Truppe einen entsprechenden Befehl erteilen mittels der Aktionstaste. Die Möglichkeiten sind groß, so ziemlich alles, was ihr selbst machen könnt, können auch eure Teammitglieder durchführen, vom Türen öffnen bis hin zum Terroristen fesseln.

Damit könnt ihr eure Jungs zu euch rufen, sie dazu veranlassen Leitern hochzuklettern oder Türen zu öffnen und Geiseln zu sichern. Einfach das Fadenkreuz auf das Objekt richten, die Aktionstaste drücken und eure Jungs werden aktiv. Haltet ihr die Aktionstaste länger gedrückt, taucht ein geviertelter Kreis als Menü auf, wo weitere und genauere Optionen möglich sind. So könnt ihr eurer Truppe zum Beispiel sehr konkret einen Befehl zum Stürmen und Sichern eines Raumes erteilen, ob mit Granate oder ohne, um nur eine Möglichkeit zu nennen. Zudem könnt ihr per Tastendruck auch noch die Vorgehensweise bestimmen, nämlich ob Assault, Infiltrate oder Recon. Weitere Befehle können ergänzend zudem mit Hotkeys gegeben werden. Insgesamt also eine Masse an Möglichkeiten, die in Sachen Steuerung sehr geschickt und eingängig umgesetzt wurden.

Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield
In der Planungsphase könnt ihr jeden Schritt vorbestimmen.

Eine der wichtigsten Aktionen ist vor allem das stufenlose Öffnen von Türen und Fenstern mittels des Mausrades. Eine nahezu geniale Erfindung, die dem taktischen Spiel eine neue Dimension gibt. So kann man nun eine Tür einen Spalt breit öffnen, eine Blendgranate reinwerfen, die Tür kurz wieder zumachen. Wenn die Granate hochgegangen ist, Tür ganz aufstoßen und rein in die Bude. Oder aber ihr öffnet eine Tür Stück für Stück um vorsichtig und nach und nach Sichtfeld zu einem Raum zu bekommen. Mitten vor der Tür zu stehen empfiehlt sich dabei aber nicht, denn durch Türen kann auch hindurch geschossen werden, außer natürlich es sind Stahltüren. Andere Aktionen kosten dafür etwas Zeit, bis zum Beispiel ein Schloss geknackt oder eine Bombe entschärft ist, muss die Aktionstaste erst mal eine Weile gehalten werden.

Erste Eindrücke der KI
Die KI in der Preview-Version ist noch nicht final, deswegen kann man dazu noch nichts Abschließendes sagen, denn hier und da blieben die Herren Kollegen ganz gern mal an Leitern hängen oder reagierten keinen Meter auf Befehle. Der Ersteindruck sieht aber sehr gut aus, die Positionierung der Kollegen passt und macht Sinn, ausgeführte Befehle werden ebenfalls sinnvoll umgesetzt, wie beispielsweise die Postierung vor dem Öffnen einer Tür oder das Erstürmen und Klären eines Raumes. Die KI der Terroristen macht generell einen sehr guten Eindruck, vor allem in Hinblick darauf, dass die Herren Übeltäter sich recht unterschiedlich verhalten und lobenswerterweise beim Neustart einer Mission auch an anderen Stellen stehen.

So suchen die Gegner sehr aktiv Deckung, reagieren schnell, rufen nach Verstärkung oder warnen ihre Genossen mit lauten Rufen. Nicht selten rennen die Kerlchen auch recht agil durch die Maps und scheuen nicht davor zurück, euch auch mal eine Granate vor die Füße zu pfeffern oder in den Rücken zu fallen. Doch nicht alle Gegner verhalten sich gleich, manche stürmen zu zweit oder zu dritt im Galopp heran, andere wiederum versuchen euch aus der Deckung heraus zurückzudrängen und denken gar nicht ans aufgeben. Wieder andere werfen schnell die Flinte ins Korn, wenn ihr vor ihnen steht und ergeben sich, so dass ihr sie fesseln könnt zwecks Abtransport in unbequeme Zimmer mit Gittertüren.

Tom Clancy's Rainbow Six 3: Raven Shield
Ein Standard-Job: Entschärfe die Bombe.

Augenschmaus, oh Augenschmaus
Wie schon eingangs erwähnt, tuckert hinter der Sache eine heftig aufgebohrte 'Unreal'-Technologie, so dass der geneigte Spieler einiges erwartet. Und das mit recht, denn was dort auf dem Bildschirm erstrahlt, sucht in diesem Genre seinesgleichen. Die zum Teil riesigen Level, Texturen und Umgebungen wirken teilweise so realistisch, dass man denkt, man hätte ein Foto vor sich. Von den Wettereffekten bis hin zur Ausleuchtung, hier stimmt nahezu alles, nur einige wenige Objekte wirken vielleicht einen Hauch zu kantig. In welchem Spiel sieht man schon bei einem Level am Polarkreis auch noch ein hübsches Polarlicht über den Sternenhimmel flimmern. Die Grafikpracht macht auch bei den Charaktermodels der SWATs und Terroristen nicht halt, die sehr detailliert und realitätsnah daherkommen, im Falle der Terroristen auch noch abwechslungsreich. Einziger Haken: schaut man sich einige der erlegten Terroristen an, könnt man meinen, es wären genmanipulierte Gummimenschen, so unnatürlich wirkt bei dem einen oder anderen die Haltung, z.B. in U-Form nach hintern übergebeugt. Auch stand einmal ein SWATtie waagerecht an der Leiter. Da muss Ubi Soft noch etwas dran feilen, aber noch ist ja etwas Zeit bis zum Release.

Ähnlich gut wie die Grafik kommt auch die Soundkulisse rüber. Die Umgebungsgeräusche sind sehr realistisch, auch die Eigengeräusche der Teammitglieder wirken natürlich. Nicht selten wird man auch vor einem Gegner gewarnt durch dessen Schritte, beispielsweise auf dem Holzboden eine Etage über uns. Auch der rege Funkverkehr mit unseren Genossen lässt sich hören, die Sprachausgabe ist generell sehr gelungen. Naja, ok, vielleicht nicht bei einigen wenigen der Geiseln, die ein bisschen zu aufgesetzt klingen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Tja, so langsam aber sicher können alle bisherigen Taktik-Shooter mal die Koffer packen und sich ein schönes Plätzchen für die Rente suchen. Was Ubi Soft hier mit 'Raven Shield' auf die Beine stellt, lässt nahezu alle anderen Spiele des Genres wie Kinderkram aussehen. Die Grafik ist umwerfend realistisch dank neuster Technologie, die umfangreichen Levels und Missionen sind zum Teil echte Meisterwerke. Steuerung und Gameplay sind durchweg eine runde Sache und bieten kaum Anlass zur Kritik. Natürlich ist das Spiel dank des hohen Grades an Realismus nicht ganz einfach, andererseits bietet es auch eine Menge Raum für Tüftler, die ständig an neuen Taktiken basteln wollen, während hingegen reine Action-Fans mit einem ausgewogenen Quick Action Modus verwöhnt werden. Wenn Ubi Soft es bis zum Release noch schafft, die letzten Grafik-Bugs zu eliminieren und die verbliebenen KI-Fehler auszumerzen, dürfte 'Raven Shield' die Messlatte für künftige realitätsnahe Taktik-Shooter mächtig hoch legen.  

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