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Test - Throne of Darkness : Throne of Darkness

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Throne of Darkness
Besuch beim Priester: Magischer Schrott gegen Zauberpunkte.

Der Schmied hingegen ist für die Handarbeit zuständig. Er repariert Waffen und kombiniert gesockelte Gegenstände und magische Objekte zu magischen Waffen. Zudem kann man bei ihm Waffen und Rüstungen kaufen, dazu ist allerdings nicht nur Gold vonnöten. Selbst gesammelte Ausrüstungsgegenstände werden nämlich nicht einfach verkauft. Stattdessen werden sie dem Schmied übergeben, der den alten Waffen- und Rüstungsschrott zur Herstellung neuer Gegenstände benutzt. Um eine neue Waffe zu erstehen, müsst ihr also nicht nur genügend Geld haben, sondern auch bereits ausreichend Schrottwaffen in Zahlung gegeben haben, damit der Schmied genug Rohmaterial hat. Eine Sache dabei will ich nicht verschweigen: Die Herstellung, Kombination und das Reparieren kosten Zeit. Gebt ihr etwas beim Schmied in Auftrag, so dauert es einige Sekunden, im schlimmsten Fall mehrere Minuten, bis der Gegenstand fertig ist. Zwar könnt ihr derweil weiterspielen und den Gegenstand später abholen, aber für meinen Geschmack ist dieses Feature unnötig und nicht gerade förderlich für den Spielfluss, denn wenn man einen neuen Gegenstand erstanden hat, will man den natürlich auch schleunigst benutzen. Abgesehen davon sind einige unnötige Schritte enthalten, die einfach nur Klicks und Zeit kosten. Anstatt einen Gegenstand per Klick im Inventar zu reparieren, muss dieser erst in ein Fenster gezogen, ein Button geklickt und dann wieder ins Inventar zurück verfrachtet werden. Dasselbe trifft auf die meisten anderen Schritte ebenfalls zu. Um Schmied und Priester zu besuchen, müsst ihr übrigens nicht erst in eure Burg zurück, die beiden sind sofort per Knopfdruck aus dem Inventar verfügbar. Das ist zwar unlogisch, erspart aber wenigstens lange Wege, zumal die Inventare der Charaktere ohnehin alle paar Minuten überquellen. Ein negativer Aspekt ergibt sich aus dem Inventar: Das eingesammelte Gold steht nicht allen Charakteren zur Verfügung, sondern ist im Inventar desjenigen Charakters, mit dem es eingesammelt wurde. Somit ist beim Schmied oder Priester auch noch munteres Hin- und Herräumen der monetären Mittel angesagt. Alles in allem hätten diese Optionen deutlich einfacher angelegt werden können.

Zum Inventar selbst: Wie in den meisten Spielen des Genres wird ein Abbild des Charakters mit mehreren Slots für Ausrüstung nach und nach mit selbiger ausgestattet. Der Rest wandert in den Rucksack. Erstklassig gemacht: Das Inventar ist selbst sortierend - packt ihr einen neuen Gegenstand hinein, wird der Rest automatisch so zurechtgerückt, dass er hineinpasst (sofern das Maximum nicht überschritten wird). Langwieriges Hin- und Herräumen könnt ihr euch also ersparen. Tränke wandern in den Gürtel, wo vier Plätze für Heilung, Ki, Regeneration und Gegengift vorhanden sind. Wird ein Trank benutzt, rutscht automatisch der nächste - sofern vorhanden - aus dem Inventar nach. Die nicht direkt gesteuerten Charaktere sind im übrigen so schlau, ihre Tränke selber zu benutzen.

Throne of Darkness
Der Skorpiondrache, ein giftiges Kerlchen.

Gesteuert wird die ganze Truppe mit der Maus, ein Linksklick auf den Boden oder einen Gegner und die Truppe dackelt brav in die vorgegebene Richtung, der Rechtsklick ist für Zaubersprüche zuständig. Was etwas negativ auffällt ist, dass die ganze Sache relativ hektisch wirkt und es mitunter nicht ganz einfach ist, einen Gegner im Kampfgetümmel mit der Maus auch tatsächlich zu erwischen.

Die Level sind recht umfangreich geraten. Die Wege sind meist linear, verzweigen sich aber in der Form, dass quasi mehrere der vier Haupt-Queststränge im Großen und Ganzen parallel gespielt werden können. Ein markierter Weg und eine viel zu kleine und nicht scrollbare Automap sorgen halbwegs dafür, dass der Spieler sich nicht hoffnungslos verläuft. Die Locations wechseln von Außengebieten hin zu den besagten vier Burgen. Hier und da lassen sich am Wegesrand noch kleinere Gebiete finden, in denen sich Schätze oder Sublevel verstecken, die zwar nicht zu den Quests beitragen, aber für Erfahrung und Gegenstände sorgen.

Nicht überzeugen kann die Speicherfunktion. Hier wurde die Unsitte aus 'Diablo II' in Form der Portale übernommen. An bestimmten Stellen des Spieles stehen meist gut bewachte Portale, zwischen denen ihr nach Aktivierung hin- und herreisen könnt. Ansonsten gibt es nur noch eine magere Quicksave-Funktion - ein echtes Speichern von Spielständen ist nicht möglich.

Grafisch fällt das Spiel deutlich in die Kategorie 'Geschmackssache'. Die Umgebungen sind einigermassen detailliert, die Animationen sind ansehnlich. Das stark japanische Flair des Spieles wird recht gelungen umgesetzt, auch wenn mir einige Dinge etwas zu bunt vorkommen. Die Effekte der Zaubersprüche hingegen wurden sehenswert umgesetzt. Immerhin stellt das Spiel keine besonderen technischen Anforderungen, so dass auch Spieler mit schwachen Rechnern sich munter austoben können. Zwischensequenzen sind rar gesät und nicht besonders spektakulär.

Throne of Darkness
Im Taktik-Menu können die Positionen festgelegt werden.

Die Lokalisierung ist im Großen und Ganzen fehlerfrei, was mich persönlich etwas stört, sind die japanischen Bezeichnungen für die Gegenstände. Mit der Alt-Taste kann angezeigt werden, wo und welche Gegenstände am Boden liegen. Richtig hilfreich ist das aber nur für's Einsammeln, denn wer weiss schon, was sich hinter einem 'Ashi-Maki' oder einem 'Hoshi-Bachi' verbirgt.

Last but not least verfügt das Spiel noch über einen Multiplayer-Modus. Hier treten bis zu acht Spieler in einem 'King of the Hill' ähnlichen Modus an. Beim normalen Multiplayer-Spiel können die Charaktere aus dem Singleplayer-Modus genutzt werden, beim Spiel über Sierras Online-Service werden die dort erstellten, bzw. gesicherten Charaktere genutzt. Der Sieg ist errungen, wenn eine der teilnehmenden Parteien den Dunklen Kriegsherren besiegt hat. Im Folgespiel übernimmt dieser Trupp die Verteidigung des bösen Dämonen. Richtig überzeugen kann der Modus nicht. Schade, dass ein kooperativer Quest-Modus fehlt, immerhin denken die Entwickler darüber nach, diesen mit einem Patch nachzuliefern.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Junge, da haben die Jungs von Click Entertainment aber kräftig bei Blizzard abgekupfert. Viele Elemente des Spieles wurden quasi eins zu eins von 'Diablo II' übernommen oder nur geringfügig modifiziert. Von der Idee her sind einige Sachen auch ganz nett, zum Beispiel die enorme Vielfalt an Gegenständen, die man sich zusammenbasteln kann. Insgesamt kann mich 'Throne of Darkness' aber nur bedingt überzeugen. Eben diese Vielfalt an Möglichkeiten gepaart mit einer recht unpraktischen Bedienung sorgen dafür, dass kein rechter Spielfluss aufkommen mag und der Spieler sich weniger mit dem Spiel selbst, als mit Herumbastelei, Inventarverwaltung und den Charakteren beschäftigen muss. Andere Dinge wie ein kooperativer Quest-Modus oder Schwierigkeitsgrade fehlen hingegen. Zudem ist die Sache mit den Taktiken und Formationen eigentlich eine gute Idee, genaugenommen braucht man diese Möglichkeit im Spiel allerdings nicht. Kein schlechtes Spiel, aber für meinen Geschmack in vielen Punkten über das Ziel hinaus geschossen.  

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