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Test - Thief: Deadly Shadows : Spiel der Woche 25/04

  • Xbox
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Was das neuste 'Thief' zu einem herausragenden Spiel macht, ist neben Atmosphäre und Story das brillante Leveldesign. Anstatt es an jeder Ecke krachen zu lassen, haben die Entwickler einen ruhigen Weg eingeschlagen; nur das Flackern der Kerzen, das Hämmern der Maschinen und die Unterhaltungen der Wachen stören hin und wieder die Stille. Erfreulicherweise beherrscht kein Trial & Error wie bei der Konkurrenz das Geschehen, eher erinnern etliche Situationen in ihren Grundzügen an Taktik-Spiele wie die Anfänge der 'Commandos'-Reihe: Für jede Situation existiert mindestens eine Lösung, jede Wache kann ausgeschaltet oder umgangen werden, ohne Aufsehen zu erregen. Wichtig ist nur die Geduld, den richtigen Zeitpunkt herauszufinden. Egal ob ihr in dichten, unterirdischen Gängen unterwegs seid oder euch an den Wänden einer Kathedrale entlang schleicht - nichts wirkt künstlich oder gestellt, im Gegenteil: die Angst, erwischt zu werden, und die Furcht vor der bizarren Kulisse sind immer spürbar und glaubhaft.

Der Zahn der Zeit

Obwohl 'Deadly Shadows' ein Spiel wie kaum ein zweites ist, hat es kleine Macken, die nahezu alle technischer Natur sind: Ernüchternd ist primär die Unterteilung der Levels in viele Abschnitte, weshalb sich gerade in der Stadt die Ladezeiten häufen und der Eindruck des riesigen, dunklen Ungetüms durch die kleinen Viertel zu einem gewissen Grade verloren gehen kann. Auch die Grafik ist nicht immer auf der Höhe der Zeit; neben der mäßigen Performance wirken vor allem die Animationen der Wachen außerordentlich hölzern und zerstören den ansonsten sehr guten Eindruck – denn gegen die hübschen Texturen, die einzigartige Architektur und die überragenden Licht- und Schatten-Effekte verblasst selbst 'Splinter Cell' bisweilen vor Neid. Schick zu betrachten ist außerdem das Schimmern der Umrisse Garretts aus der neuen Third-Person-Perspektive, welche spielerisch allerdings keine Unterschiede zu der gewohnten Ego-Sicht darstellt. Gelungen ist obendrein die englische Sprachausgabe, gute Untertitel lassen deutschsprachige Spieler nicht im Stich.

Will man etwas am Spielmechanismus kritisieren, sucht man lange: Sonderlich abwechslungsreich ist der Ablauf zugegebenermaßen nicht und innovative Neuerungen sind spärlich gesät. Auch die künstliche Intelligenz hat ihre lichten und dummen Momente – mal erkennt eine Wache beispielsweise, dass ein Gegenstand fehlt oder eine Tür offen steht, dann lässt sie sich aber aus geringer Entfernung abschlachten, ohne Garrett zu attackieren. Auf der anderen Seite ist das Spiel jedoch mit einem solchen Perfektionismus und überaus nah an der Tradition der Reihe designt worden, dass geneigte Nacht-Schleicher problemlos ein Auge zudrücken können. Rund 30 Stunden bis zum Finale entschädigen zudem für einen fehlenden Multiplayer-Modus oder sonstige Boni.

Fazit

von Fabian Walden
Obwohl ich die ersten beiden 'Thief'-Teile nur am Rande verfolgt habe, konnte mich 'Deadly Shadows' von Beginn an in seinen Bann ziehen: Story und Setting suchen in der ansonsten so harten HighTech-Welt des Stealth-Genres ihresgleichen, von dem hervorragenden Design der Missionen kann sich sogar 'Spliner Cell' noch eine Scheibe abschneiden. Wer kleine technischen Macken – leider ein Standard der Reihe – verschmerzen kann und einem Spiel der ruhigen Sorte nicht vollkommen abgeneigt ist, sollte zugreifen.

Überblick

Pro

  • spannendes Spielprinzip
  • erfrischendes Setting
  • gute Story
  • überzeugende Atmosphäre
  • großer Umfang
  • unkomplizierte Steuerung
  • schöne Licht- und Schatten-Effekte

Contra

  • schwächelnde KI
  • mäßige Animationen
  • häufige Ladezeiten

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