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Test - The Last of Us: Part I : Ist die PC-Version wirklich so schlecht?

  • PC
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Dass The Last of Us ein absolutes Ausnahmespiel ist, darüber gibt es wohl kaum geteilte Meinungen. Nicht ohne Grund hat der mittlerweile zehn Jahre alte Klassiker im vergangenen Jahr ein Remake für die PS5 erhalten und nun auch noch eine darauf basierende PC-Version. Der Aufschrei ist allerdings groß, denn anders als bei den letzten Portierungen von Playstation-Spielen wie Returnal oder Spider-Man haben die Spieler mit einigen Problemen zu kämpfen. Einige davon konnten wir reproduzieren, einige nicht.

Es war schon etwas absonderlich. Normalerweise erhalten wir die Testmuster von Sonys PC-Spielen zwischen ein und drei Wochen vor dem Release. Aber The Last of Us landete erst wenige Minuten vor der Veröffentlichung in unserem Postfach. Das ist gar kein gutes Zeichen und so ahnten wir bereits Böses, als wir abends in die Steam-Foren schauten. Erboste Spieler ließen bereits nach kurzer Zeit kein gutes Haar an der Portierung, die Naughty Dog in Zusammenarbeit mit Iron Galaxy umgesetzt hat. Natürlich wollten wir uns erst selbst ein Bild machen, darum auch erst heute der Test.

Über den Inhalt von The Last of Us müssen wir im Grunde nicht mehr viele Worte verlieren. Dennoch, kurz zusammengefasst: Raubein Joel trifft auf Teenager Ellie in einem dystopischen Amerika, in dem es vor Infizierten wimmelt. Eine Pilzart verwandelte unzählige Menschen in Zombie-ähnliche Mutanten und schlimmeres. Ellie ist gegen die Krankheit immun und Joels Job ist es, sie zu einer Forschergruppe zu begleiten, die ihre Immunität untersuchen soll, um möglicherweise ein Heilmittel gegen die verheerende Pilzinfektion zu finden.

Im Zentrum der Erzählung steht das Verhältnis von Joel und Ellie, die sich zunächst überhaupt nicht ausstehen können, sich nach und nach aber zusammenraufen. Rein erzählerisch punktet das Spiel vor allem mit der Darstellung und Entwicklung der beiden Hauptcharaktere, aber auch der düsteren, dichten Atmosphäre und harten emotionalen Momenten. Und das in einem Ausmaß, das man in der Spielewelt nur selten erlebt. Kein Wunder also, dass The Last of Us zum Stoff für eine überaus erfolgreiche und gelungen umgesetzte Serie bei HBO wurde.

Der emotional geladene Roadtrip von Joel und Ellie ist nebenher aber auch ein Action-Spiel mit Survival- und Stealth-Elementen, wobei man anmerken muss, dass die spielerischen Qualitäten doch um einiges hinter den erzählerischen zurück bleiben. Das Nahkampfsystem erfüllt seinen Zweck, das Gunplay ist eher holprig, ab und zu übertreibt es Naughty Dog mit den Gegnerwellen und die Ressourcen- und Munitionsknappheit wirkt arg erzwungen. Aber die visuelle Pracht und die erzählerische Wucht machen das am Ende mehr als wett.

Die PC-Version basiert auf dem PS5-Remake, das im September 2022 veröffentlicht wurde, und zwar inklusive des Left-Behind-DLCs. Mit dem Remake wurde das zehn Jahre alte The Last of Us quasi in die Engine des Nachfolgers portiert und mit frischen Assets, höherer Auflösung, verbesserten Effekten und weiteren Upgrades aufgemotzt. Die PC-Version hat nun noch weitere Upgrades erhalten, um das Spiel an die Windows-Plattform anzupassen.

Das beginnt bei 4K-Auflösung mit freigeschalteter Framerate, sowie 21:9 und 32:9 Breitbildformaten. Zudem nutzt The Last of Us auf dem PC auch die neuen Upscaling-Möglichkeiten. AMD FSR 2.2 ist ebenso an Bord wie NVIDIA DLSS 2, damit ihre euren Bildwiederholraten bei höheren Auflösungen ordentlich Beine machen könnt. DLSS 3 ist enttäuschenderweise nicht mit an Bord. Hinzu kommen natürlich Maus-Tastatur-Steuerung, Anpassungsoptionen für die Steuerung und reichlich Einstellungen für Barrierefreiheit.

Klingt soweit gut, aber es gibt Hürden. Das beginnt vor allem damit, dass beim ersten Start des Spiels eine ungewöhnlich lange Shader-Kompilierung ansteht. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, die Dauer allerdings schon. Selbst auf einem High-End-Rechner braucht das Spiel gute 35 Minuten für den Prozess (bei dem witzigerweise „Building Shaders“ als „Gebäude-Shader“ übersetzt wurde). Auf älteren Maschinen sitzt ihr gar über 60 Minuten auf dem Wartestühlchen.

Zwar könnt ihr das Spiel auch während der Kompilierung bereits starten, eine gute Idee ist das allerdings nicht, da es vermehrt zu Darstellungsfehlern oder/und Abstürzen führen kann. Die Ladezeiten sind übrigens trotz Vorab-Kompilierung und SSD ungewöhnlich lang und nehmen mitunter mehrere Minuten in Anspruch. Seltsam.

Hinsichtlich der Stabilität des Spiels hatten wir nach Abschluss der Kompilierung nichts zu nörgeln. Auf drei verschiedenen Rechnern ausprobiert, konnten wir nicht einen einzigen Absturz verzeichnen. Auffällig war indes der enorme VRAM-Hunger des Spiels. Bei schwächeren Grafikkarten war der Grafikspeicher nahezu die gesamte Zeit zu 100 Prozent ausgelastet. Auf der RTX 4090 konnten wir feststellen, dass das Spiel sagenhafte 17 GB belegt – natürlich bei maximalen Einstellungen. Das spricht nicht gerade für eine gelungene Optimierung.

Die angegebenen Systemanforderungen hauen jedenfalls recht gut hin, auch wenn sie nicht gerade moderat sind. Als Minimum wird ein i7-4770K mit einer GTX 970 genannt. Den haben wir zwar nicht auf Lager, aber ein i7-4790K mit einer GTX 980 Ti ließ uns das Spiel doch recht stabil auf Full HD mit 30-40 fps bei einem Mix aus niedrigen und mittleren Einstellungen spielen. Eine GTX 1070 lieferte eine stabil spielbare Framerate bei mittleren Einstellungen. Wer solide 60 fps bei 1080p haben will, benötigt bereits eine RTX 2070 oder vergleichbares.

The Last of Us: Part I - Launch-Trailer zum PC-Release

Hier könnt ihr euch den offiziellen Trailer anlässlich der Veröffentlichung der PC-Fassung von The Last of Us: Part I zu Gemüte führen.

Wir wollten das Ganze natürlich auch ausreizen und haben The Last of Us durch eine ZOTAC GeForce RTX 4090 Amp Extreme Airo gejagt. Bei 4K-Auflösung mit Ultra-Einstellungen liefert das Spiel damit im Durchschnitt solide 80 fps und eine Optik zum Niederknien. Etwas überraschend: zugeschaltetes DLSS 2 brachte keinen immensen Schub, sondern lediglich eine Verbesserung von etwa 10-20 fps, je nach Szene. Dafür sackte die Auslastung der GPU aber kräftig von Vollgas auf etwa 60-70 Prozent. Schade, dass Naughty Dog nicht auch noch DLSS 3 integriert hat.

Visuell ist das Ganze natürlich prachtvoll, wenn ihr die Möglichkeit habt, die Grafikoptionen auszureizen. Die wundervoll dystopischen Umgebungen und Landschaften, die Ruinen der Städte und allem voran die porentiefe Darstellung der Charaktere ist ein Hochgenuss in 4K mit Ultra-Einstellungen. Sofern sie nicht von sporadisch auftretenden Grafikfehlern getrübt wird, aber das passierte bei uns tatsächlich eher selten und nicht in einem ungewöhnlich hohem Ausmaß. Fest steht jedenfalls, dass wir nach vollendeter Shader-Kompilierung nebst aktuellem Treiber für die Grafikkarte tatsächlich keine Probleme mehr hatten.

Probleme hatten wir eher mit der Steuerung. Zwar wird in den Foren über Stottern bei Maus-Tastatur-Steuerung gemosert, das konnten wir bei unseren Testrechnern nicht nachvollziehen. Dafür hatten wir ordentlich Probleme mit der Gamepad-Steuerung, was uns dazu zwang, mehrere Controller auszuprobieren. Ein Third-Party-Controller von Victrix zeigte sich als störrisch und ließ weder flüssige Bewegung noch vernünftige Kamerasteuerung zu – was aber nicht am Gamepad selbst liegen kann, das bisher bei allen Spielen hervorragend und fehlerfrei funktionierte.

Ein Xbox-Gamepad war der nächste Versuch, der aber ebenfalls schnell scheiterte, weil das Pad bereits in den Menüs nicht mehr reagierte. Reibungslos funktionierten hingegen der DualSense-Controller sowie ein SCUF-Xbox-Modell. Das muss nicht bei jedem der Fall sein, spricht aber dafür, dass es bei der Gamepad-Steuerung irgendwo eine Macke gibt und das entsprechende Interface nicht immer sauber angesteuert wird.

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